In der ganzen Bundesrepublik werden die klinischen Psychiatrien zu Quersubventionierung der anderen Medizinischen Bereiche im jeweiligen Krankenhaus benutzt, weil die genehmigten Budgets die somatische Medizin in die Knie zwingen. Es kann davon ausgegangen werden, dass mit etwa 10-20% (16-32 EURO/Pflegetag) des Abteilungspflegesatzes der Psychiatrie die anderen Bereiche der Krankenhäuser aufrechterhalten werden. Dabei sind die medizinischen Leistungen der anderen Bereiche für die Psychiatrie und Hotelleistungen bereits im Pflegesatz der Psychiatrie voll berücksichtigt.
Die Quersubventionierung hat zu Folge, dass die Psychiatrie ausblutet, inhaltlich erforderliche Versorgungsprojekte, auf der Strecke bleiben. Schon alleine die Personalbesetzung entspricht in der Bundesrepublik schon lange nicht mehr den Vorgaben der Personalverordnung Psychiatrie (Psych-PV), die höchste Umsetzung bewegt sich um 95%, die meisten Häuser haben eine Umsetzung von der Psych-PV unterhalb von 90%, manche liegen bei 85%, sogar bei 80%. [more]Das Verrückteste dabei: die Psychiatrie darf nicht einmal mitbestimmen, wie viel an Solidarbeitrag im Krankenhaus sie leisten könnte, ohne die eigene Leistung und Entwicklung für ihre Patienten zu gefährden. Bei Pflegesatzverhandlungen werden reale Personalkosten von den Kassen nicht berücksichtigt. Die strategischen Planungberechnungen der Kassen werden wie Geheimdienstpapiere unter Verschluss gehalten. Ein Transparenz für die Solidargemeinschaft gibt es nicht, dafür aber die Verpflichtung, undurchsichtige und nicht nachvollziehbare, von den Kassen aufgestellten Budgets zu erfüllen.
Das bedeutet, die moderne Bundesdeutsche Psychiatrie wird durch Abzweigen von eigenen Resourcen für fremde Zwecke in die [b][url=http://www.ackpa.de/Hauptpraesenz/Dateien/Zukuenftiges_Entgeltsystem_2007_01_31.pdf]Verwahrungspsychiatrie[/url][/b] der 60-iger Jahre zurückverwandelt, die Patienten wieder nur so wenig Behandlung bekommen, dass es gerade für eine chronische Entwicklung der Erkrankung ausreicht. Diese unheilvolle Entwicklung sollten wir als Gemeinwesen und Solidargemeinschaft nicht weiter mitmachen und dafür sorgen, dass Ressourcen für psychische Gesundheit für jeden Betroffenen angeboten werden können.
Psychiatrie und Psychotherapie