Von wegen Blase in Asien.
Während die Kurse beispielsweise am vorigen Dienstag in den USA und Europa in die Knie gingen, legte Asien sogar noch zu. Am Freitag, dem Tag nach dem größten Kursrückgang der letzten Jahre an der Wall Street, reagierte Asien allenfalls mit moderaten Abschlägen.
Asien verlor zwar an Kursterrain, doch hielten sich die Abschläge in Bezug zu den angelaufenen Gewinnen in diesem Jahr in Grenzen. Thailand, Favoritenmarkt für das zweite Halbjahr, legte sogar noch zu. Auch sonst sehen die Märkte in Asien unkritisch aus. Autonomie des asiatischen Marktes? Ist Asien der gleiche Kontinent wie zur Finanzkrise vor zehn Jahren?
Heimlich, still und leise ist ein ganzer Kontinent erwachsen geworden – und recht kräftig. Die alte Börsenweisheit „wenn Amerika hustet, dann schnupft die Welt“ trifft für Asiens Märkte nicht mehr zu, zumindest nicht mehr zu 100%. Denn Asien hat sich von der Entwicklung der führenden Industrie-Nationen größtenteils abgekoppelt und steht nun weitgehend auf eigenen Beinen. Staaten wie Indien, China, Indonesien oder Thailand haben sich zu selbstbewussten und starken Wirtschafts-Mächten gewandelt.
1. Verringerte Exportabhängigkeit Asiens von den G8-Staten, insbesondere von den USA.
2. Zunahme des intraregionalen Handels, also der Handel zwischen asiatischen Ländern und Regionen, kräftig angestiegen.
3. Zunehmender Wohlstand führt zu steigendem Konsum in Asien.
In den vergangenen Tagen konnte viel über den Untergang des Finanzsystems gelesen werden – da lohnt sich ein genauere Blick auf den Goldpreis. Würde das Finanzsystem wirklich untergehen, hätte dieser am Donnerstag durch die Decke gehen müssen. Ein Minus von über 2% stellt aber einen Untergang des Finanzsystems zumindest erstmal in Frage. (Anregung bei Heiko Seibel)