Angeblich, so ein weit verbreitetes Gerücht, soll der Gesundheitsmarkt zum Wachstumsmotor der Wirtschaft werden. Doch was zunimmt, ist die Arbeitslosigkeit; die Krankenkosten werden trotz steigender Kassenbeiträge immer weniger bezahlbar, der Sozialstaat steht vor dem Zusammenbruch. Dennoch: Im Gesundheitswesen liegt der Schlüssel zu den gesamtgesellschaftlichen Problemen von der Staatsverschuldung bis hin zur Rente. Was aber muss geschehen, damit sich die Nachfrage nach Gesundheitsleistungen endlich entfalten kann und Konjunktur und Beschäftigung anheizt? Dabei hilft ein Blick in „Die Geschichte der Zukunft“.
Können wir mit Sicherheit etwas über die Zukunft sagen? Das zu behaupten macht – zugegeben – misstrauisch. Die meisten Propheten verlängern nur die heutige Situation in die Zukunft, der Rat der Wirtschafts-Sachverständigen der deutschen Bundesregierungen liegt mit seinen Schätzungen so manches Mal zu 100 Prozent daneben, andere wiederum reden einfach nur ins Blaue hinein. Die Zukunft hat eben noch nicht stattgefunden. Andererseits wäre es ja nicht schlecht, wenn wir schon heute zuverlässig etwas über die Zukunft sagen könnten. Denn dann könnten wir unsere Unternehmen und unsere Gesellschaft schon einmal auf das Kommende einstellen. Also: Sind wir der Zukunft ausgeliefert, rauschen wir einfach so in ein schwarzes Loch hinein, ohne zu wissen, worauf es ankommt? Oder gibt es heute durchaus Anhaltspunkte, an denen wir unsere Arbeit und unser Leben orientieren können?
Schwere Krisen hat es immer gegeben: wenn die Wirtschaft nicht mehr wächst, weil eine bestimmte Infrastruktur fertig gestellt ist. Der Blick zurück lässt uns die Gegenwart besser verstehen und eröffnet den Weg in eine wieder florierende Konjunktur.
Geld ist langfristig nur die Folge, aber nie die Ursache der wirtschaftlichen Bewegungen. Das unterscheidet Kondratieff von den Theorien, die sich auf der monetär-mathematischen Ebene bewegen: Im Vordergrund stehen Veränderungen des realen Lebens.
Um produktiver mit Information umzugehen, müssen Unternehmen als Gesamtsysteme effizienter werden.
Es geht nicht um Strukturen oder eine Stunde mehr Mathematik, sondern um Dinge, die man nicht einfach kaufen und auch nicht organisieren kann: Wertschätzung von Bildung, den Sinn hinter der Lern- und Leistungsmotivation, eine Kultur des gegenseitigen Förderns, des langfristigen Investierens von Zeit und Mühe.
Börsenabstürze wie 2000/2002 sind ganz normal: Wenn ein technologisches Netz weitgehend eingeführt ist, gibt es zunächst keine rentablen Anlagen mehr. Die Kurse werden sich nun in den nächsten Jahren seitwärts bewegen. Bis Firmen tatsächlich wieder mehr wert werden, weil sie in alles investieren, was Informationsarbeit produktiv macht.
Während die öffentlichen (Standort)Debatten noch immer die Schlachten der alten Industriegesellschaft führen, sind es die Praktiker in den Unternehmen, die als Erste mit den neuen Spielregeln der Informationsgesellschaft konfrontiert sind.
Unsicherheit überall: Die Gesellschaft muss plötzlich alles überprüfen, was sie vorwärts brachte, solange sie mit Maschinen den materiellen Wohlstand steigern und Probleme lösen konnte. Die bisherigen Regeln und Erfolgsmuster bringen nicht mehr denselben Ertrag. Ist das, was und wie wir es bislang gemacht haben, auch in Zukunft so gut und richtig? Deswegen werden jetzt in vielen Lebensbereichen die Karten neu gemischt – auch für die Institution Kirche.