Die Werbung verspricht mit probiotischen Joghurt Ihren Immunsystem Stärkung, Ihrer Darmflora rege Aktivität und er soll obendrein offenbar auch schlechtem Wetter die rote Karte zeigen. Angeboten werden Milchprodukte mit pro- oder präbiotischen Kulturen. Probiotische Bakterienkulturen sind spezielle Arten von Milchsäurebakterien, die den Darm schützen und auch in der normalen Darmflora vorkommen. Um überhaupt Wirkung erzielen zu können, müssen sie in großen Mengen im Joghurt vorhanden sein, da sie die „ortsansässigen“ Bakterien mengenmäßig sonst nicht beherrschen können. Der größte Teil wird einfach wieder ausgeschieden.
Einigen probiotischen Milchprodukten werden noch so genannte Präbiotika hinzugefügt. Das sind besondere Ballaststoffe wie Inulin oder Oligofructose, die das Wachstum oder die Aktivität gesundheitsfördernder Darmkeime unterstützen sollen. Nur wenige positive gesundheitliche Wirkungen der Pro- und Präbiotika gelten als gesichert. Zudem müssten Sie regelmäßig Joghurt – sprich: jeden Tag – und vor allem langfristig essen, damit die Probiotika Ihre Wirkung entfalten können. Achten Sie mal auf die Werbung: Die Betonung liegt immer auf einer Wirkung, die sich frühestens nach 14 Tagen einstellt.
Ein normaler naturbelassener Biojoghurt bringt Ihnen das Gleiche für weniger Geld. Das bestätigte sich jetzt auch in den Untersuchungen von Wiener Forschern. Sie verglichen die teuren probiotischen Joghurtdrinks mit ganz normalem Naturjoghurt. Ihr Ergebnis: Beide Joghurtarten wirken sich gleichermaßen wohltuend auf die Abwehrkräfte aus.