Merkel ruft zum Kampf gegen Kampftrinken
Jugendliche trinken immer häufiger bis zum Umfallen – so steht es im neuen Bericht der Drogenbeauftragten.
Sabine Bätzing
Bundeskanzlerin Merkel hat darauf nun in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft reagiert und eine gesellschaftliche Kraftanstrengung gefordert.
Was regen sich doch alle darüber auf, dass unsere Jugendlichen das Koma-Trinken entdeckt haben. Beides, die Aufregung die Art zu trinken, wirken wie Extremsport. Unweigerlich fragt man sich doch dabei, wozu muss in unserem Leben das Extreme immer einen höheren Stellenwert bekommen. Ob es nur ein Kitzelgefühl für ein paar Sekunden ist, dann trotzdem.
Entweder extrem oder alles vergessen und im Rausch untergehen. Es gibt aber Vorbilder, an denen sich auch die Jugend orientieren könnte. Z. B. heute Nachmittag eine Sportreportage nach der anderen von den verschiedenen Wintersportarten: Biathlon, Langlauf, Skispringen usw. Und unsere Sportler immer vorne dabei. Ein Vorbild an Leistung und Motivation nach dem anderen.
Aber vor Beginn und am Ende jeder Reportage, vor Beginn und am Ende vom Tatort wird eine Bierreklame eingeblendet. Nachmittags, Abends, zu jeder Tageszeit.
Die Gesellschaft, die sich über das Verhalten der Jugend mal wieder mokiert, die vieles auch das Koma-Trinken unverständlich findet – diese Gesellschaft findet nichts dabei, ihre Kinder und Jugendlichen durch Reklamen anzufixen, sie als Biertrinker zu besseren Leistungen zu animieren, vor allem dass sie Bier trinken und dass sie mehr Bier trinken. Die Erwachsenen Besoffenen trifft die Jugend sowieso überall an.
Es ist an der Zeit, jegliche Werbung für Alkohol, also auch für Bier generell und rigoros zu verbieten. Herr Bierhof kann sich bei der nächsten WM an etwas anderem als einer überdimensionalen Bierflasche in einem Werbespot abstützen.
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Die Seite mit Merkels Videobotschaft
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