Es ist sicher richtig, dass es unter den Managern von deutschen Unternehmen erfolgreiche und Nieten gibt. Sie alle haben Verträge, die auch eingehalten werden müssen. IG-Metall Chef Huber hat es aus seiner Erfahrung als Aufsichtsratsmitglied nochmals in den Tagesthemen bestätigt.
Die SPD öffnet eine neue Arbeitsgruppe, um herauszufinden, auf welchen Wegen Managergehälter begrenzt werden könnten. Ein Unsinn ohne gleichen und sinnlos vergeudete Energie der gewählten Volksvertreter. Was wir brauchen ist eine moralische Diskussion über Maß halten und Verantwortlichkeit in exponierten Positionen unseres Gemeinwesens. Sicher aber keine Neiddiskussion. Schon gar nicht, als Wasserspiele im Vorwahlkampf. Für Entlohnung ist der Arbeitgeber zuständig, nicht die Regierung.
Aber was nicht angeht, wenn die Abfindungen, mit denen der Abgang der Spitzenmanager vergoldet wird, von den Steuerzahlern getragen werden, wenn die Firma diese Abfindung als Sonderausgabe oder andere Belastung geltend macht. Somit wären wir nicht nur in einem unmoralischen Bereich, sondern schon bei der Erpressung der Allgemeinheit gelandet. Das ist weder sozial noch moralisch. Aus dem gleichen Säckel müssen bislang die Harz IV und die Abgänge der gescheiterten Manager bezahlt werden. So treffen sich beide auf der gleichen Parkbank – nur mit unterschiedlich gefüllten Geldbeuteln aus dem Steuersäckel. Die Diskussion darüber, wo zügellose Gier beginnt und wo eine leistungsgerechte Bezahlung der Spitzenmanager endet, diese Diskussion müssen die Betriebe führen. Der soziale Friede und Transparenz im Gemeinwesen sind es Wert, sich über die Volkswirtschaft unterstützende Leistung der Spitzenmanager Gedanken zu machen. Gespräch über moralische Verhaltensweisen ist dringend erforderlich, Gesetze dagegen nicht.
Der Jackpot den Bossen, die Inflation für den Rest – kommt so der Aufschwung bei uns an?
„Die vor allem von der SPD geäußerte Forderung nach strengeren Regeln für Manager-Bezüge stößt unterdessen bei der Union auf zunehmenden Widerstand. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) sagte der „Frankfurter Rundschau“: „Ich glaube, dass Politiker nicht jedes Mal, wenn sie einen gesellschaftlichen Zustand kritisieren, Gesetze machen müssen.“ Die Begrenzung der Einkommen von Firmenlenkern sei „nur zu regeln durch Einsicht und Vernunft der jeweils Beteiligten“.
Den in der SPD diskutierten Vorschlag, dass Unternehmen Manager-Abfindungen nur bis zu einer bestimmten Höhe von der Steuer abziehen dürfen, nannte Koch „nicht umsetzbar“. Er sagte der Zeitung: „Wie wollen wir Gehälter unterscheiden in Teile, die man abziehen kann, und in Teile, die man nicht abziehen kann?“ Der Vorsitzende des CDU-Wirtschaftsrates, Kurt Lauk, kritisierte die Debatte in der „Mittelbayerischen Zeitung“ als populistisch. In 99,9 Prozent der Fälle funktioniere die Festlegung der Manager-Gehälter vernünftig. Wegen ein paar Ausreißern müsse man nicht ein funktionierendes System in Frage stellen.“ (ZDFheute.de)