Merrill Lynch schreibt tiefrot
Die US-Investmentbank Merrill Lynch muss wegen der Krise am Hypothekenmarkt zusätzliche 14,1 Milliarden Dollar abschreiben. Dadurch falle im vierten Quartal mit 9,8 Milliarden Dollar der größte Netto-Verlust in der Firmengeschichte an, teilte Merrill mit.
USA für Spritze gegen Rezessionsangst
Spannung vor Zinsentscheidung Ende Januar
„…Auch die großen europäischen Industriestaaten arbeiten nach den Worten des britischen Finanzministers Alistair Darling an einem umfangreichen Reformpaket, um die Folgen der großen Kreditkrise an den Finanzmärkten einzudämmen.
Unter anderem wollen Großbritannien, Deutschland, Italien und Frankreich die Rolle des Internationalen Währungsfonds (IWF) bei der Krisenvorbeugung stärken, mehr Transparenz von den Banken einfordern und die Rolle der Ratingagenturen überprüfen. Das erklärte Darling in einem gemeinsamen Interview des „Handelsblatts“, der französischen Zeitung „La Tribune“ und dem italienischen Blatt „Il Sole 24 ore“ sagte…“
Finanzkrise: Das Schlimmste kann noch kommen
Das Börsenbeben nach der US-Kreditkrise wird weiter gehen – davon gehen die Wirtschaftsweisen aus. „Den Höhepunkt der Finanzkrise erwarte ich für Mitte des Jahres“, sagte Bofinger. Aber auch dann sei man noch lange nicht übern Berg.
Und Heiko Seibel, „…vom Goldrausch am Klondike River bis zum jüngsten Anstieg des Gold-Preises über die Marke von 900 US-Dollar war es ein weiter Weg. Doch es geht noch weiter – Gold wird auch in Zukunft ein interessantes Investment sein: Zum einen, weil im Westen die Diskussionen um die Inflation nicht abreißen. Zum anderen, weil das Edelmetall in Asien einen enorm hohen Stellenwert besitzt.
Goldwäscher, Holzschnitt von Agricola 1556
Gold besitzt als Schmuck seit Jahrtausenden einen Wert, weil es so schön glänzt und die Menschen mit seinem Schimmer stets fasziniert hat. Das Metall muss nicht erst langwierig chemisch behandelt werden und es ist dank des niedrigen Schmelzpunktes und seiner Geschmeidigkeit leicht zu bearbeiten. Der Werkstoff rostet und beschlägt nicht. Seine Schönheit zeitlos.
Mittlerweile ist bei uns im Westen auch die Nutzfunktion des Werkstoffes in den Vordergrund gerückt: Als korrosionsbeständiger Werkstoff in der Zahntechnik, bei Leiterplatten, zur Bedampfung von hitzebeständigen Fenstern in der Raumfahrt oder in der Laser-Technologie, ist das Metall begehrt.
Außerdem besitzt Gold eine monetäre Funktion. Das Metall gilt für viele Menschen als gleich- oder höherwertige Alternative zum Papiergeld: Gold ist wertbeständig und damit ein sicherer Hafen in turbulenten Zeiten. Denn es lässt sich nicht nach Belieben vervielfältigen und damit entwerten.
Banknoten dagegen schon. Mit jeder Einheit Papiergeld, die aus der Druckerpresse der Notenbanken läuft, verlieren unsere Scheine im Geldbeutel ein wenig an Wert – die steigende Geldmenge setzt die Inflation in Gang, Banknoten werden umso wertloser, je mehr es von ihnen gibt.
Für Alan Greenspan, den ehemaligen Kult-Notenbanker der USA, ist Gold der „symbolische Beschützer der Eigentumsrechte“. In seinem viel beachteten Aufsatz „Gold and Economic Freedom“ aus dem Jahr 1966 schrieb Greenspan sinngemäß, dass in Zeiten der Geldentwertung durch explodierende Geldmengen Gold seine Kaufkraft bewahrt. Auf den Punkt gebracht geht es darum, dass nur Gold die Ersparnisse der Bürger vor Konfiszierung und Entwertung durch den Staat schützt.
Die Faszination, die von Gold ausgeht, ist für Asiaten noch weit intensiver als für uns Westler. In den Basaren Arabiens gibt es ganze Straßenzüge, in denen nur Gold gehandelt wird. In den Souks von Istanbul oder Kairo floriert der Handel mit Schmuck, weil Ketten und Ringe die traditionelle Aussteuer für Bräute sind. In Thailand und Burma verzieren Gläubige mit Unmengen von Blattgold die Buddha-Statuen, auf diese Weise verschwinden jedes Jahr dutzende Kilogramm Gelbgold vom Markt. In Russland, das geografisch größtenteils in Asien liegt, schießen nicht nur in Sankt Petersburg und Moskau neue Juweliere wie Pilze aus dem Boden – nach den Jahren der Instabilität gönnen sich die Menschen wieder etwas, sie kaufen Schmuck en masse. Außerdem spielt die Politik ebenfalls eine Rolle in der Gold-Nachfrage: In einigen instabilen Operetten-Regimen werfen die Machthaber noch viel lieber als bei uns die Druckerpresse an, um sich ihrer Schulden zu entledigen. Dass sie damit die Papiergeld-Ersparnisse der Bürger gleich mit vernichten, interessiert sie selten. Kein Wunder, dass die Menschen ihren Herrschern nicht trauen und lieber Gold horten.
Angesichts all dieser Faktoren ist es wenig verwunderlich, dass das herrschende Angebot die aktuelle Nachfrage kaum deckt. Die Goldminenproduktion zog im vorigen Jahr um lediglich 0,7% an; die boomende Nachfrage sog die wenigen Verkäufe der Zentralbanken – sie sind noch immer die größten Besitzer von Gold auf der Welt – begierig auf.
Skeptiker wenden ein, dass es eigentlich genug Gold auf der Erde gibt: Rund 20 Milliarden Tonnen des Edelmetalls sollen auf dem Planeten verteilt sein. Experten vermuten noch einmal 8 Milliarden Tonnen „offshore“, also auf oder unter dem Meeresgrund. Allerdings kann nur ein minimaler Teil dieser gigantischen Ressourcen ökonomisch sinnvoll abgebaut werden. Gold ist meist in kleinsten Spuren im umliegenden Gestein oder in Legierungen mit anderen Metallen enthalten.
Angesichts dieser Fakten wäre es töricht, nicht in Gold zu investieren. Analysten stehen hier vor einem Dilemma: Auf der einen Seite befinden sich die spekulativen Explorertitel. Diese Firmen, die nach Gold suchen, haben einen hohen Kapitalbedarf. Daher geben sie meist neue Aktien aus, dadurch sinkt der Gewinn je Aktie – und damit auch gleich der Aktienkurs.
Ohnehin schafft nur eine von zehn Firmen den Sprung zur produzierenden Mine. Die Gefahr eines Fehlgriffs ist folglich sehr hoch. Auf der anderen Seite sind bei den meisten produzierenden Minen die schönsten Kurssteigerungen bereits Geschichte. Folglich bieten diese Titel nur noch suboptimale Renditechancen, wenn auch bei einem überschaubaren Risiko…“ (Heiko Seibel, Good-Morning-Asia)
Der goldene Mittelweg zwischen beiden Alternativen?
Zunächst sind Direktinvestments in Rohstoffe interessant. Diese können bei Edelmetallen wie Silber, Gold oder Platin in physischer Form, also Barren und Münzen erfolgen oder spekulativer Optionsscheine, sowie einer Vielzahl an Zertifikaten (spekulativer und/oder konservativer Art). Bei Edelmetallen wird ganz klar die physische Form favorisiert, da in einen „Worst Case“ alle Zertifikate wertlos werden dürften – das Gold in eigenem Besitz hingegen kann einem niemand nehmen. Denn ein erneutes Einziehen des Volksgoldes wie in den USA vor dem zweiten Weltkrieg würde dieses Mal wohl eine Revolution auslösen.
Inflation auf 13-Jahres-Hoch
Viele Beschäftigte haben real immer weniger im Portemonnaie. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Inflation 2007 auf 2,2 Prozent – und somit auf den höchsten Stand seit 1994. Kostentreiber sind teure Energie und Lebensmittel.
US-Krise könnte Deutsche Bank Milliarden kosten
Anleger lassen Aktie links liegen
US-Investmentbank
Die krisenbelastete US-Investmentbank Merrill Lynch ist nach einem Rekord-Quartalsverlust von rund zehn Milliarden Dollar auch im Gesamtjahr 2007 tief in die roten Zahlen gestürzt. Die Bank muss durch die Kreditkrise nochmals 11,5 Milliarden Dollar (7,8 Mrd Euro) allein wegen fauler Hypothekenpapiere abschreiben. Merrill Lynch trägt damit klar die rote Laterne unter den Investmentbanken.
Die Ergebnisse seien völlig inakzeptabel, sagte der neue Merrill Lynch-Chef John Thain am Donnerstag in New York. Die drittgrößte US-Investmentbank verlor 2007 im fortgeführten Geschäft insgesamt etwa 8,6 Milliarden Dollar. Im Vorjahr hatte sie noch 7,1 Milliarden Dollar Gewinn eingefahren. Ihre Gesamtabschreibungen durch die Kreditkrise summieren sich auf bislang rund 20 Milliarden Dollar.
Die Ergebnisse fielen dramatisch schlechter aus als von Analysten erwartet. Die Aktie fiel vorbörslich um mehr als drei Prozent auf rund 53,40 Dollar. Binnen zwölf Monaten büßte die Bank mehr als 40 Prozent ihres Börsenwerts ein.
Experten schließen weitere Milliardenabschreibungen bei Merrill Lynch wie bei anderen Banken nicht aus. Die Kreditkrise sei noch nicht endgültig verdaut und werde sich noch weit ins laufende Jahr hineinziehen. Die großen US-Banken haben bisher weit über 100 Milliarden Dollar wegen der Kreditkrise abgeschrieben. Die heftigsten Wertverluste erlitt die größte US-Bank Citigroup.
Merrill Lynch musste bisher mehr bereinigen als alle anderen Investmentbanken und ist die einzige mit einem Jahresverlust. Im ersten Halbjahr hatte Merrill Lynch noch einen Rekordgewinn vermeldet. Wegen der Fehlspekulationen mit schwach besicherten Kreditpapieren ging es seither steil bergab.
Der erst seit Dezember amtierende Thain muss derzeit unter Hochdruck die Kapitalbasis der schwer problembeladenen Bank stützen. Merrill Lynch verschaffte sich zuletzt wie andere Banken weltweit dringend benötigte Kapitalspritzen von rund 13 Milliarden Dollar. Unter anderem stiegen ausländische Staatsfonds aus Asien und der arabischen Welt als neue Großaktionäre ein. Den Mitarbeitern steht laut Berichten ein massiver Stellenabbau bevor.
Im vierten Quartal lag der Verlust der Bank im fortgeführten Geschäft bei rund zehn Milliarden Dollar nach einem Gewinn von gut zwei Milliarden Dollar ein Jahr zuvor. Die Verluste wären noch höher ausgefallen, wenn nicht Sparten wie die Vermögensverwaltung gute Gewinne eingefahren hätten. Das Institut wies zudem negative Erträge in Höhe von 8,2 Milliarden Dollar aus nach einem Plus von 8,4 Milliarden Dollar im Vorjahr. Insgesamt musste die Bank in allen Geschäftsfeldern rund 15 Milliarden Dollar abschreiben.
Thains Vorgänger Stan O’Neal hatte im November seinen Hut nehmen müssen. Er verließ die von ihm in die Verluste geführte Bank mit Gesamtansprüchen im Wert von 161,5 Millionen Dollar.
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