Es ist die richtige und genug Zeit zum Planen. Das Zeitfenster für nachhaltige Veränderungen im System des Gemeinwesens wie für eine Große Steuerreform mit Subventionsabbau und Einführung von bedingungslosem Einkommen bleibt wohl weiter offen und wird ab Mitte des Jahres 2008 noch bessere Voraussetzungen bieten.
Frühwarnsysteme an der Börse erlauben uns einen kleinen Blick in die Zukunft. Sie alle funktionieren nach dem gleichen Schema. Marktteilnehmer wie Unternehmer, Konsumenten oder eben Finanzmarktexperten werden befragt, wie sie ihre oder die allgemeine Situation beurteilen. Daraus wird dann ein Index berechnet, der mehr oder weniger wichtig ist für die Börsen.
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung hat sich seit seiner Gründung in Mannheim 1991 mit seinem Finanzmarktreport in die erste Riege dieser Sentimentindizes hochgearbeitet. In Deutschland zumindest wird der monatliche Report viel beachtet. Der Clou des ZEW: nicht Unternehmer werden gefragt, sondern die Akteure am Finanzmarkt selbst wie institutionelle Investoren bei Banken und Versicherungen oder Analysten. Mehrere Studien haben inzwischen ergeben, dass der ZEW-Index auf mittlere oder lange Sicht relativ sicher den künftigen Verlauf der Wirtschaft prognostiziert. Seit Juli 2007 ist der Index nun auf Talfahrt. Im Augenblick erleben wir auch tatsächlich dass die Wachstumsprognosen für das BIP und Deutschland und Europa zurückgenommen werden.
Nun hat sich der Index überraschend verbessert und stieg von minus 41,6 Zähler im Vormonat auf minus 39,5 Punkte. Damit ist ein weiterer Punkt genannt, weswegen er in diesem Monat wichtig ist.. Deutet sich damit eine Trendwende an, dann würden wir relativ schnell das kleine konjunkturelle Tal durchschreiten, in dem wir uns im Augenblick befinden.
Das ZEW selbst interpretiert die Ergebnisse so, dass sich mit dieser Aufwärtsbewegung bei den Konjunkturerwartungen eine vorsichtige konjunkturelle Entspannung ab Mitte des Jahres abzeichnet. Die Finanzanalysten rechnen damit, dass in einem halben Jahr wohl das Schlimmste überstanden sein wird.
Das bürgerliche Zeitfenster ist weiterhin offen – hoffen wir das auch.