Das Thema der letzten Tage war sicher die Steueraffäre rund um die Liechtensteiner LGT. Daraufhin sind einige Fragen brisant geworden:
* – Kauf von offensichtlich gestohlenen Daten durch den Staat
* – Verteufelung der Leistungsträger und damit der Besserverdiener – was wiederum die unheilvolle Diskussion über Rechtfertigung und Überwachung von Sozialleistungen fördert – und alle Steuerzahler verärgert
* – Ablenkung von anderen Skandalen wie z.B. Subprime Krise – deren Kosten ja der Staat und damit die Steuerzahler und damit auch am meisten die Besserverdiener zahlen.
Dieser ganze Skandal ist ein Eingeständnis, dass die Politiker unfähig sind ein Steuersystem zu schaffen, das sozial gerecht, aber auch den Leistungswillen fördert.
Wie viel Schweizer kennen Sie, die ihr Land wegen des Steuersystems verlassen haben?
Keinen? Sind aber genug Leute bekannt, die in die Schweiz ausgewandert sind oder wollen, weil es eben ein gerechtes und leistungsförderndes Steuersystem hat und sozial auch mit unserem System vergleichbar oder sogar in Teilen besser ist.
Das sollte den Politikern in Deutschland, aber auch Österreich zu Denken geben.
Wenn man die Leistungsträger aus den Ländern vertreibt, dann bleibt nur mehr die Mittelschicht zurück und die kann den Sozialstaat nachweislich nicht alleine tragen.
Wenn es den Politikern nicht gelingt, endlich einmal für das „Land zu tun“ und nicht nur etwas für ihre Partei – dann werden die Leistungsträger das Land verlassen – und dann hat der Sozialstaat, wie wir ihn jetzt kennen, ausgedient.
„Die erste Generation baut auf, die Zweite erhält, die Dritte versäuft“
ist leider aktueller denn je und wir sind und kommen jetzt eindeutig in die dritte Generation. Wobei dieser Leitspruch nicht die alleinige Lösung ist, die für den nächsten Wachstumszyklus geeignet ist. Es müssen Leistungsträger da sein, es muss gerecht und einfach besteuert werden, die Steuern sollen nicht die Leistung ersetzen – die Umschichtungen müssen aber ein bedingungsloses Einkommen für den deutschen Staatsbürger erbringen, sonst kommen wir mit den Weltwirtschaftspreisen auf der einen Seite und mit dem sog. „Humankapital“ auf der anderen Seite nicht zu recht.
Stabiler Wachstum für alle Schichten ist der Produktionsfaktor des nächsten Zyklus. Nur ist dabei „Wachstum“ mit dem bisherigen Verständnis nicht zukunftsorientiert. Wir müssen Wachstumsraten auch für Bildung, Edukation, Aufklärung und psychosoziale Gesundheit ausweisen.
Die Wachstumsrate der psychosozialen Gesundheit ist der Schrittmacher des Wachstums der nächsten 30-50 Jahre.