Führungskompetenz – ein Mangel

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Umlaufrendite Deutschland3,93%+0,26%-1,8%
Rohöl102,55+2,92%48,5%
Gold Spot969,00+1,19%43,9%
Wechselkurs USA1,5218+0,67%14,3%
Wechselkurs Japan160,24-0,36%3,0%

Um 20.00 Uhr am 28.2.2008

„Das sicherste Zeichen der Barbarei und Primitivität ist der Kult der Zahl und der Quantität.“
(Richard Nikolaus von Coudenhove-Kalergi (1894- 1972), Schriftsteller u. Politiker, Begr. d. Paneuropa-Bewegung)

Gestern war es soweit: Der Euro hat zunächst die Marke der 1,50 US-Dollar erstmals überwunden. Die Erwartung, dass sich in den USA die Phase der Zinssenkungen weiter fortsetzt, sorgte für diese Entwicklung. Der jüngste ifo-Geschäftsklimaindex sorgte andererseits dafür, dass die Hoffnungen eines robusten Wirtschaftswachstums im Euroraum weiter zunehmen. Als dann der US-Notenbankchef Bernanke von anhaltenden Risiken für die US-Konjunktur sprach und fallende Zinsen andeutete, wurde die Hürde von 1,51 US-Dollar je Euro in Angriff genommen.

Während gerade die Amerika-Urlauber mit diesem Kursniveau mehr als zufrieden sind, dürfte in den nächsten Tagen das Stöhnen seitens der Exportwerte deutlich zunehmen. War es bislang hauptsächlich der Flugzeugbauer Airbus, der – so ist den jüngsten Pressekonferenzen zu entnehmen –unter dem fallenden Greenback zu leiden hatte, so werden jetzt wohl auch die Maschinenbauer und vor allem auch die Autobauer in Mitleidenschaft gezogen werden.
Pessimisten befinden sich schon wieder in Weltuntergangsstimmung. Obwohl die Mehrzahl der Experten davon ausgeht, dass sich die Weltwirtschaft – auch im Falle einer US-Rezession – stabil entwickeln wird und daran auch ein schwacher US-Dollar kaum etwas ändert, weisen die „Schwarzseher“ darauf hin, dass sowohl in Japan als auch in Europa der Export auf Grund der Devisenmarkttendenz zusammenbricht. Demnach droht schon bald eine Weltwirtschaftskrise.

Aber bereits bei einem Eurokurs von 1,45 US-Dollar wurde von so manchem vermeintlichen Experten das Ende der Exportwirtschaft prognostiziert.

Ob es zu einer Weltwirtschaftskrise kommt, weiß keiner und es hängt maßgeblich vom klugen Verhalten der Staats- und Wirtschaftslenker. Ob das, was im Moment an Stellenabbau wegen besseren Gewinnmargen zelebriert wird auch klug ist, mag ich zu bezweifeln. Sicher sind Rohstoffpreise, die bisherige Bindung an den US-Dollar als „Weltwährung“ und die Weltarbeitsteilung (Globalisierung) die wesentlichen Rahmenbedingungen, die in der momentanen Situation die Manager wie eine Herde von ängstlichen Schafen vor sich her treiben. Es ist immer wieder der Staat, die sozial Versicherungssysteme und der Steuerzahler, die durch Inflation, Rezession und Korruption aufgebohrte Löcher stopfen müssen.
So werden von Pleite bedrohte Banken „hoch gespritzt“, entlassene Mitarbeiter wieder an das Arbeitsamt zurückgegeben und keine Konzeption aufgestellt, wie das Wirtschaft- und Sozialsystem im Einklang zu einem ausgewogenen und zukunftsorientierten System umgebaut werden kann. Die Pläne der Regierung oder der Wirtschaft reichen immer nur bis zur nächsten Hiobsbotschaft. Das ist ein wenig zu kurz gesprungen.

Dazu kommen die finanziellen und politischen Rahmenbedingungen. Russland ist aus der Niederung eines armen Landes wieder auferstanden und hat die frühere kommunistische Doktrin der Priorität von Schwerindustrie und Kraftwerke zu Gunsten von Rohstoffen (Öl, Gas, Titan usw.) verlassen und damit ihren Reichtum wieder eingeläutet. Russland wählt auch einen neuen Präsidenten, wobei der Architekt des jetzigen Weges, Herr Putin nicht die Zügel aus der Hand lassen wolle, vielmehr wird deutlich, dass das alte Machtverständnis unter neuen Wirtschaftsbedingungen wieder erstarkt.
Auch in den USA wird gewählt, es wird von Erneuerung gesprochen, viel Hoffnung richtet sich auf Übersee, nach dem wir mit Präsident Busch nur den Problemnachrichten hinterher laufen dürften. Wenn diese Zeit vorbei ist und sowohl in Russland wie auch in den USA sich die neuen politischen Verhältnisse nach den Wahlen stabilisiert haben, werden die Machtverhältnisse in der Welt anders aussehen wie heute.

Hoffentlich besser – hoffentlich hält die Wirtschaft bis dahin wenigstens auf dem Inflationslevel stand. Und es muss wohl doch über andere Formen des Staatsvertrages in der Demokratie nachgedacht werden, wenn Deutschland, wenn die Staatengemeinschaft der Welt die Zukunft erobern wollen. Mit den alten Konzepten wird es auf jeden Fall nicht gehen. Mit Starren auf Zahlenwerke der Buchhalter auch nicht. Korruption und Lobbyismus sind weiterhin Sargnägel jeglicher positiver Entwicklung und viel schlimmer, als die Steigerung der Rohstoffpreise und des Verfalls des Dollarwertes. Trotzdem wäre es klug, vom Dollar als Weltwährung abzukommen und etwas Wertstabileres als Referenz zu nehmen. Gold wäre in dem Fall praktischer und schaut auf Jahrhunderte alten Erfahrungsschatz. Die Fiat Money sind eben doch nur Papier, das nachgedruckt werden kann – also eine immer währende Verführung.

Aufgabe für SPD und FDP
Psychosoziale Gesundheit der Bevölkerung ist das Wachstumziel der nächsten Jahrzehnte – des nächsten Wachstumszyklus.Und leider nicht Thema auf der Agenda der Bundesregierung. Wir werden dafür arbeiten müssen, dass die psychosoziale Gesundheit ein Hauptthema des nächsten Wahlkampfes sein muss – wenn neue Bundesregierung gewählt wird. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Parteien jetzt schon bereits auf das Thema vorbereiten. Die jetzigen Beratungen sind nur Ablenkungsmanöver und Machtspiele – ein Zeichen von mangelnden Führungskompetenz.

Euro und Öl auf Allzeithoch
Gemeinsam haben Euro und Ölpreis ihre Rekorde geknackt. Die Gemeinschaftswährung überschritt erstmals die psychologisch wichtige Marke von 1,50 Dollar und kostete über 1,51 Dollar. Der Ölpreis stieg auf das Allzeithoch von 102,08 Dollar je Barrel.

EU prüft Beihilfen für IKB und SachsenLB
Berlin schließt weitere Beihilfen für IKB nicht aus

3000 Henkel-Jobs im Schleudergang
Trotz Milliarden-Rekordgewinn will Henkel gut 3000 Stellen streichen. Der Konsumgüterkonzern reagiere damit auf steigenden Wettbewerbsdruck und höhere Rohstoffkosten. Und nicht nur das: Um auf Erfolgskurs zu bleiben, will Henkel die Preise anziehen.

BMW streicht 8100 Stellen
7500 davon in Deutschland – Ziel: Höhere Produktivität und Rendite

Nachdem bereits im vergangenen Jahr der PKW-Absatzmotor in Deutschland stotterte und nur das Exportgeschäft für eine Vorwärtsfahrt sorgte, gab es in diesem Jahr die Hoffnung, dass die Kaufzurückhaltung hierzulande nun endlich der Vergangenheit angehören würde. Doch diese Hoffnungen waren offensichtlich verfrüht. Denn derzeit dominieren die Negativmeldungen. Gestern gab beispielsweise BMW bekannt, in 2008 mehr als 8.000 Arbeitsplätze abzubauen. Allein 7.500 sind es im Inland. Personalvorstand Ernst Baumann kündigte an, dass 8.100 Stellen wegfallen sollen. Diese Einschnitte gehören zum milliardenschweren Sparprogramm, mit dem BMW seinen jahrelangen Margenverfall stoppen will. Unter Druck stehen die Münchner vor allem wegen hoher Rohstoff- und Entwicklungskosten sowie wegen des schwachen Dollar. Trotz des Personalabbaus will BMW seinen Absatz bis 2012 auf 1,8 Millionen Fahrzeuge steigern. Im vergangenen Jahr waren es mehr als 1,5 Millionen. Allerdings sorgt der starke Euro derzeit für kräftigen Gegenwind. Während es normalerweise bei Stellenstreichungsplänen zu Pluszeichen an den Kurstafeln kommt, sah dies bei BMW gestern anders aus. Die Aktie zeigte sich als Underperformer.

Bei Volkswagen sieht es unterdessen nicht viel besser aus: Hier gibt es Berichte, wonach die Wolfsburger sogar über Preissenkungen nachdenken: Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ berichtet, dass die nächste Generation des Golf ab Herbst 2008 deutlich günstiger als das aktuelle Modell angeboten werden soll. Das Unternehmen gab dazu bekannt, dass hierüber noch keine Entscheidung gefallen sei. Solche Spekulationen sorgen nicht gerade für Zuversicht.

Probleme ganz anderer Art gibt es bei Porsche: Eine Gasexplosion hat am Montag beim Sportwagenbauer Porsche die Produktion der Baureihe 911 in Stuttgart lahmgelegt. Die Unterbrechung dürfte noch bis zum Ende der Woche andauern.

Auf Grund der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung dürfte sich die Krise bei den deutschen Autokäufern fortsetzen. Da die Stahl- und andere Rohstoffpreise weiterhin im Aufwind sind, dürfte es schon bald weitere, negative Nachrichten aus der Branche geben. Die Margen dürften jedenfalls immer kleiner werden.

Stellenabbau: Druck auf Manager wächst
Obwohl ihre Firmen Milliardengewinne einstreichen, bauen Manager tausende Jobs ab. Viele hätten nur die Rendite im Blick und sonst nichts. Aus der SPD kommt nun die Idee, an der Managerbezahlung zu drehen.

Kumpel an der Saar bangen um Jobs
Tausende Kumpel an der Saar bangen um ihre Jobs

Jobstreichungen: PIN lässt andere die Post austragen
Externe Dienstleister sollen die bundesweite Postzustellung sichern

Kein Konsumfrühling in Sicht
Der Jahreszeit zum Trotz bewegt sich das Konsum-Barometer bislang nicht Richtung heiter: Der Konsumklima-Index der GfK verharrt seit Januar bei 4,5 Punkten. Der vom Handel erhoffte Kaufrausch bleibt vorerst aus – zu verunsichert sind die Verbraucher.

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