Korruption nimmt zu

Zwar ist Korruption in den meisten europäischen Ländern strafbar, doch scheint das kaum jemanden zu kümmern, wie der neueste Bericht von Transparency International zeigt. Das Corruption Barometer von 2007, kommt zu der Kernaussage, dass Korruption in den nächsten drei Jahren weiter zunehmen wird. Schon heute geben mehr als 10 % der Befragten aus 60 Ländern an, in den letzten 12 Monaten Schmiergelder, z.B. bei der Auftragsvergabe, gezahlt zu haben.
Besonders die niederländischen Befragten (73%) rechnen mit einer Zunahme der Korruption. Ähnlich äußern sich die Briten in Sachen Korruption. Hier erwarten 72% eine Zunahme. Deutschland liegt innerhalb der EU mit 69 % auf Rang drei der pessimistischsten Länder. Diese Einschätzung dürfte vor allem den Skandalen bei Siemens und VW geschuldet sein. Gerade der einheimischen Wirtschaft und den politischen Parteien wird hierzulande eine besonders ausgeprägte Bakschisch-Mentalität nachgesagt.
Für alle Länder kommt der Bericht zu dem traurigen Schluss: Je ärmer das Land, umso korrupter Volk und Staat. Kein Wunder also, dass in Entwicklungsländern Schmiergeldzahlungen am weitesten verbreitet sind. Transparency International nennt da vor allem Somalia, Burma, Irak, Haiti, Usbekistan, Tonga, Sudan, Tschad, Afghanistan und Laos.
Die Antikorruptionsorganisation kann im Rückblick auf 2007 aber auch Gutes berichten: Trotz wachsender Kluft zwischen armen und reichen Ländern ist es einigen weniger begüterten Staaten gelungen, die Korruption im Lande erfolgreich einzudämmen. So geschehen in Südafrika, Chile, Uruguay und Kuba. Auch in den meisten MEO-Staaten hat sich die Situation deutlich verbessert.

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