Klaus Kinski 82

Klaus Kinski wäre vielleicht an einem Großmut ausgefüllten Tage damit einverstanden, wenn sich die Öffentlichkeit über seine drei Tage Psychiatrieerfahrung das Maul zerreißen darf. Aber im Prinzip ist es eine Sauerei ersten Grades, wenn Patientenakten ohne Genehmigung des Patienten oder dessen Angehörigen veröffentlicht werden. Diese Krankengeschichte wird uns nicht bei der Lösung von zukünftigen Problemen helfen. Sie eignet sich auch für das Studium der Psychiatriegeschichte nicht, und auch nicht für das spezielle Studium der Verbrechen, die unter Missbrauch von Psychiatrie begangen wurden – wie die Euthanasie, der Massenmord von 140.000  psychisch Kranken und Behinderten im Nazi-Deutschland des Dritten Reiches. Wahrscheinlich hätte Klaus Kinski die Wut über diese Verbrechen gekonnt herausschreien können – wenn er noch leben würde. In diesem Jahr im Oktober wäre er 82 Jahre alt geworden. Über wichtiges, das andere unwichtig fanden, regte sich Kinski immer auf. Und er ließ sich kaum Missbrauchen. Höchstens von sich selbst. Also können wir ihn verstehen auch ohne seine Intimität stören zu müssen. Gaffende Autofahrer verursachen auf der Gegenfahrbahn einen Stau. Sonntagsgesellschaft, bei Kaffeefahrten mit Krisen wohlgenährt.

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