DIE PLASTIKSORTE MUSS AUF DER FLASCHE AUSGEWIESEN SEIN.
Wir müssen keinen Kindergartenausflug nach China machen, um unsere Kinder und Säuglinge zu vergiften, wahrscheinlich uns selbst auch zu beschädigen. Wie weit? Wissen wir noch nicht. Es wird merkwürdig still um dieses Problem und es wird nicht alles offen auf den Tisch gelegt, sondern beschwichtigt und Wissenschaftler verunglimpft.
Würzburger Forscher streitet mit der EU
Der Toxikologe Professor Gilbert Schönfelder (Email) von der Universität Würzburg ist da anderer Meinung. Er hat schon vor Jahren in einer Studie herausgefunden, dass Mütter die Substanz an ihre Säuglinge weitergeben können.
Text des Beitrags von report München/ARD am 15.9.08:
Giftstoffe aus der Babyflasche – die gefährliche Kunststoff-Chemikalie Bisphenol-A
Autorin : Sabina WolfSENDUNG IN VIDEO
Wie groß zur Zeit die Produktion der Kunststoffindustrie sein muss, können wir von morgen bis abends im Umgang mit Gegenständen des täglichen Leben erfahren. Eine Milliarden-Industrie, die davon lebt, dass wir Behältnisse brauchen (seitdem wir keine Tonkrüge mehr im Alltag gebrauchen – aber es gibt das alte gute Glas). Bisphenon-A ist eine hormonell aktive Substanz, die von der chemischen Industrie für die Produktion von Polykarbonat und Epoxyharzen hergestellt wird. Bisphenol A gilt als eine der wichtigsten und meistproduzierten Chemikalien weltweit.
Bisphenol A, auch BPA genannt, ist kein unerwünschtes Zufallsprodukt. Es wird seit etwa 40 Jahren in großen Mengen produziert und verarbeitet – laut Umweltbundesamt deutschlandweit 410.000 Tonnen jährlich, und 2,8 Millionen Tonnen weltweit. Die Substanz ist unter anderem in der Kunststoff-Sorte Polycarbonat enthalten. Daraus werden zum Beispiel Nuckelfläschchen, Trinkbecher und Plastikaufbewahrungsboxen hergestellt. Bisphenol steckt aber auch in Beschichtungen von Cola- und Konservendosen sowie in Milchtüten. Oft ist es für den Verbraucher nicht erkennbar, ob ein Produkt aus Polycarbonat besteht oder aus anderen Sorten Plastik. Polypropylen etwa, kurz PP, ist frei von Bisphenol.
Wer auf Polycarbonat-Nuckelflaschen nicht verzichten möchte, sollte die Kinder-Milch darin zumindest nicht länger als nötig warm halten. Auch das Aufwärmen in der Mikrowelle sollte man unterlassen: Durch das schnelle Erhitzen löst sich besonders viel Bisphenol A aus dem Plastik. In Versuchen mit 60 Grad Celsius warmen Wasser lösten sich Mengen, die in Tierversuchen bereits hormonelle Veränderungen zur Folge hatten. Bei Glaskonserven empfiehlt es sich, zu kontrollieren, ob die Innenlackierung des Deckels makellos ist. Wer selbst Konserven einmacht, sollte Gläser statt Dosen verwenden und fetthaltige Lebensmittel in Schraubgläsern nicht auf den Deckel stellen. Denn Bisphenol A ist fettlöslich.
Das Problem und auch das Problembewusstsein sind erst im Anrollen. Die Lobbyisten der Kunststoffindustrie sind sicher schon unterwegs nach Berlin – von der Bundesregierung hört man nichts. Zum Glück gibt es die Öffentlich rechtliche Anstalten wie ARD und ZDF (alphabetische Ordnung).
Ich habe in den letzten Wochen die Erfahrung gemacht, dass brisante und wichtige Nachrichten Stunden nach Veröffentlichung nirgends mehr zu finden waren. Da ich davon ausgehe, dass es bei BISPHENOL-A um viel, um viele Milliarden geht, wird der Druck und der Wunsch auf Zeit zu Spielen entsprechend groß sein – die Bevölkerung im Ungewissen zu lassen (im Gegensatz zu Kanada oder den USA).
Um es auf jeden Fall Informationen sicher zu stellen, habe ich aus dem publizierten Material von ARD und UNI-Würzburg eine PDF-Datei zusammengestellt. Bei weiteren Nachrichten kommen weitere Publikationen.
LINKS:
BISPHENOL-A / 1. Archiv
Über Studie 2005
Bisphenol A
Weichmacher gefährdet das Herz
Bisphenol A
Kanada verbietet giftige Babyflaschen
Von Birgitta vom Lehn 1. Mai 2008
Umweltchemikalien mit hormoneller Wirkung
Umweltchemikalien, die auf das Hormonsystem wirken – Belastungen, Auswirkungen, Minderungsstrategien Endokrin wirksame Substanzen in Kläranlagen
Bisphenol A: Zusammenfassung
Was ist eigentlich Bisphenol A?
(Letzte Aktualisierung: 18.06.2003 – ÖKO-TEST online)
Human-Biomonoitoring: Untersuchung einer bayerischen Bevölkerungsgruppe auf Bisphenol A.(2007)
Alltagschemikalie Bisphenol A in Babyflaschen
Margarete Pauli, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit (06.08.2008)
Julius-Maximilians-Universität Würzburg