Es war folgerichtig, wenn Erwin Huber und und seine Generalsekretärin Christine Haderthauer wegen der demagogischen Grundhaltung nach dem Wahlausgang vom Sonntag gegangen sind. Einhellige Meinung im größten CSU- Bezirksverband Oberbayern: Huber muss gehen, Beckstein auch, und das möglichst schnell. „Einen Ministerpräsidenten auf Abruf können wir uns nicht erlauben“, sagt ein Teilnehmer (ZDF.de). Das wiederum sprich eher für eine Fehleinschätzung der gekränkten Landtagsabgeordneten, die nach der Wahl das Leben mit „normalen“ Bürgern ohne Vergünstigungen teilen müssen. Recht so, könnte man sagen, wenn es nicht diese Unheilvolle Auswirkungen hätte – Herrn Beckstein die Chance zu Koalitionsbildung und -führung zu versagen.
M-Frage: Machtkampf in München
Beckstein geht – wer folgt? Die Frage nach dem neuen Ministerpräsidenten bewegt Bayern. Es gibt drei Kandidaten – Innenminister Herrmann,
Fraktionschef Schmid und Kunstminister Goppel – und einen Joker namens Seehofer.
Beckstein gibt auf – übernimmt Seehofer?
Der Druck war offenbar zu groß: Günther Beckstein hat aufgegeben. Er erklärte, in der kommenden Legislaturperiode nicht mehr als bayerischer Ministerpräsident antreten zu wollen. Heiß diskutiert wird, ob Horst Seehofer auch sein Amt übernehmen soll.
Nun ist es passiert, Herr Beckstein muss dem Druck weichen, es ist zu wenig an Unterstützung aus den eigenen Reihen vorhanden. Ein vernünftiger und besonnener Mann wie Herr Beckstein wird sich vor eine rebellierende Meute von gekränkten CSU-Mitgliedern kaum einspannen lassen. Dann ist nämlich eine Integrations- und innovative Politik des Teamplayers Günter Beckstein auch in Bayern nicht mehr möglich. Schade, die Bayern haben den Wählerauftrag vom Sonntag nicht ganz verstanden.