Hypo Real Estate – bilanzierte Beschwichtigungen

Wunderglaube und Wahn

Kommende Woche wird zeigen, in welche Richtung sich die Finanzwelt bewegt

von Reinhard Schlieker
In der amerikanischen Finanzkrise liegt das Rettungspaket nun auf dem Tisch. Was es enthält, ist nur in Umrissen klar. Viel Geld, natürlich. An Wunder aber glaubt die Wall Street (diesmal) nicht.

Was hat der Vorstand der Hypo Real Estate doch für Sicherheit in den Nachrichten vermittelt, zunächst trotz Abstieg der Kurse, dann trotz der Immobilienkrise und dann für das Rettungspaket der Bundesregierung mit den angeschlossenen Banken. Danach, einige Tage später am heutigen Samstag die neue Nachricht, aus der hervorgeht, dass die an dem Paket beteiligte Banken gerechnet und festgestellt haben, es wäre wesentlich mehr Finanzausfall, der 2009 usw. abgedeckt werden muss. Die 35 Milliarden reichen nicht aus, die beteiligten Banken ziehen sich zurück – es ist Zeit für Ehrlichkeit, anders kann nicht richtig gerechnet werden. Es werden wohl eher 50 Milliarden in diesem Jahr und 100 Milliarden bis Ende 2009 nötig, um Hypo Real Estate über Wasser zu halten. Nebenbei: mit 100 Milliarden lassen sich etwa 250.000 versicherugspflichtige Arbeitsplätze mit ortsüblicher Entlohnung schaffen. Auch für diejenigen, die nicht mehr so leistungsfähig sind, wie der durchschnittliche Leistungsträger. Wir handeln nicht klug, wenn wir hinter verschleudertem Geld weiteres Geld nachwerfen. Dann ist mehr faul als nur faule Kredite.

 

Hypo Real Estate: Rettungspaket gescheitert

Das Rettungspaket für den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate ist gescheitert. Wie das Unternehmen am Samstagabend mitteilte, ist die Kreditzusage durch mehrere Finanzinstitute nicht mehr gültig.


In den nächsten Tagen versuchen wir eine Rechnung aufzustellen, wie sich unser Gemeinwesen wieder auf die Beine stellen lässt und krisenfest gemacht werden könnte – für alle eine soziale Marktwirtschaft.

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