Vier Wochen später (17.01.2009):
Steinbrück wehrt sich gegen „Bad Bank“
Die Citigroup macht es vor: Sie entledigt sich ihrer faulen Kredite in einer „Bad Bank“, um zu überleben. Ein Modell für die deutschen Banken? Finanzminister Steinbrück wehrt sich dagegen – obgleich die Banken offenbar auf giftigen Wertpapieren sitzen.
Droht der größte Wirtschaftseinbruch seit 1950?
Bericht: Regierung rechnet mit Schrumpfen der Wirtschaft um drei Prozent
Auch Goldman Sachs schreibt rote Zahlen
Erster Verlust seit Börsengang im Jahr 1999
Merkel für zweites Konjunkturpaket
Nun will auch Kanzlerin Merkel ein zweites Konjunkturpaket – allerdings erst nach dem Amtsantritt Obamas. Wenn in den USA der neue Präsident vereidigt sei, werde es auch in Deutschland richtig sein, ein zweites Programm aufzulegen, sagte Merkel.
Wirtschaft schrumpft – und jetzt?
von Kai Budde
Schlimmer geht es nimmer – doch: Jetzt toppt Wirtschaftsminister Glos alle Konjunkturforscher. Er befürchtet den schlimmsten Einbruch seit 1950. Zuvor hatte das ifo-Institut die schwärzeste Prognose mit 2,2 Prozent abgegeben – doch was bedeutet das?
Infineon will bei Sachsens Qimonda-Rettung nicht mitmachen
Unternehmen: Bedingungen des Freistaates nicht erfüllbar
Krisengipfel: Konzerne wollen Kündigungen vermeiden
Großkonzerne wollen auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten
Was in den Nachrichten steht – nichts davon ist wahr. Es stimmt, jemand hat sich getroffen, viele haben zusammen geredet und nichts ist dabei rausgekommen. Nur wie nach Herr Ackermann bessere Zugriff auf den Geldbeutel elegant durchgeführt werden könnte. Wozu also das ganze Gerede. Wohl doch nur, um uns wieder zu beruhigen. Seilschaften von Lobbyisten und Vertretern aus der Wirtschaft haben sich mal wieder zum Gipfel getroffen. Es fehlt ihnen nichts aber sie wollen trotzdem einen Regenschirm, der sie von vermeintlichen Gefahren schützt. Erst schmeißen sie uns von der Strasse und dann suchen sie sich welche aus, die dann das machen sollen, was ihnen befohlen wurde. So versuchen sie uns einzureden, dass das alles in bester Ordnung sei und während dessen bringen sie ihr Schäfchen ins Trockene. Millionen Bürger erwarten von der Regierung, dass etwas geschieht. Statt dessen befinden wir uns schon voll im Wahlkampf für 2009 – die Parteien streiten sich darüber, wer die bessere Idee gehabt habe. Aber wann soll es gewesen sein?
Dieses Verhalten hat schon bereits auch gemeinnützige Organisationen (an UNICEF können wir uns noch erinnern) erfasst. Geradezu entsteht der Eindruck, die Welt steht 2008 Kopf und sogar die viel geschätzten Regeln der Kommunikation untereinander werden aufgegeben. Die Führungen in manchen gemeinnützigen Organisationen haben sich den Stil von Ackermann & Co. zu eigen gemacht und gehen mit rüden Ton mit ihren Mitarbeitern um. Die ersten Klagen werden diesen beklagenswerten Zustand in den Organisation auch vor Gerichte bringen. Wenigstens auf diese Weise wird dann die für gemeinnützige Arbeit erforderliche Transparenz und Kommunikation wenigstens zum Teil wieder hergestellt.
Diese Ereignisse finden in einem Umfeld von Subventionen an Großbetriebe und Konzerne statt, das wir nicht aus dem Auge verlieren dürfen.