30-Milliarden-Zuschuss für AIG
„…Die Marke von 7000 Punkten unterschritt der Dow Jones zuletzt am 28. Oktober 1997. Am Montagvormittag (Ortszeit) sank der Index im laufenden Handel zeitweise sogar auf unter 6900 Punkte. Zuvor hatte AIG mit minus 61,7 Milliarden Dollar den höchsten Quartalsverlust der US-Geschichte bekannt gegeben und der amerikanische Staat rettete den strauchelnden Versicherungsriesen zum vierten Mal binnen weniger Monate vor der Pleite. Die erneute Staatshilfe umfasst 30 Milliarden Dollar. Bis November 2008 hatte das Unternehmen schon Hilfen in Höhe von insgesamt 150 Milliarden Dollar erhalten…“
EU: Kein Milliardenfonds für Osteuropa
Droht die Krise Europa zu spalten? Ungarn fordert für Osteuropa ein 190 Milliarden-Euro-Hilfspaket, doch die EU hat einem solchen Fonds eine Absage erteilt. Kanzlerin Merkel sagte: „Ich rate nicht dazu, mit Riesenzahlen in die Debatte zu gehen“ „..Der EU-Sondergipfel einigte sich außerdem auf einen „gemeinsamen Rahmen“ zum Umgang mit faulen Wertpapieren. Die Kommission hatte am Mittwoch erstmals Leitlinien zum Umgang mit toxischen Papieren vorgeschlagen. Danach bleibt es jedem Mitgliedstaat überlassen, ob er eine sogenannte Bad Bank gründet oder Geldinstitute verstaatlicht…“
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„Ohne den Euro würde Europa zerfallen“
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„Der Euro ist die Stärke Europas“
Am Wochenende wurde die EU-Richtung für den am 2. April 2009 stattfindenden Finanzgipfel in London festgelegt. Der Kern der EU hat sich auf folgende Bereiche konzentriert:
* Die Finanzmärkte, -produkte und Marktteilnehmer. Inklusive Hedgefonds und Ratingagenturen reguliert werden.
* Steueroasen sollen ausgetrocknet werden.
* Bekenntnis zur Marktwirtschaft, aber im globalen Ordnungsrahmen um Exzesse zu vermeiden.
* Stärkung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und des Forums für Finanzstabilität (FSF), die Umsetzungen der Vorschläge sollen beide Institute überwachen.
* Trotz Subventionen sollen Wettbewerbsverzerrungen vermieden werden.
Dieser Prozess, wird unser Wirtschaftsleben für die nächsten 30 bis 50 Jahre verändern. Es ist verwunderlich, dass gar nicht über die Währungen und die Lösung der Schuldenproblematik gesprochen wird. Es wird wohl deshalb nicht öffentlich darüber diskutiert, da verschiedene Regierungen selbst noch nicht wissen wie hier eine Lösung ausschauen könnte. Wenn die Rettungspläne und Konjunkturprogramme finanziert werden sollen, dann wird es in Zukunft zu massiver Inflation aber auch zu höheren Steuern führen müssen. Ohne eine Lösung des Schuldenproblems wird diese Problematik von einer Hyperinflation auffressen. Die Rohstoff exportierenden Länder oder die Spekulanten oder die gierigen Unternehmen oder gleich alle zusammen werden dann die Sündenbockrolle mal wieder übernehmen – den Schuldigen findet man immer am besten wo anders. Eine Währungsreform mit einhergehender Schuldenregulierung wäre das Extremszenario. Kein Politiker stellt sich ins Rampenlicht und sagt: „Wir sind Pleite – morgen gibt es eine neue Währung“. Viele Ideen und Bereiche sind noch nicht ausgearbeitet und ein Großteil der wirklich wichtigen Informationen wird die breite Öffentlichkeit wahrscheinlich gar nie erfahren, erst dann wenn es bereits zu spät ist. Wir hoffen, auf den Weitblick der Politiker die jetzt am Ruder sind. Wir hoffen, sie haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Persönlich kann sich jeder von uns so breit wie möglich aufstellen um wenigstens einen Teil unseres Vermögens zu schützen. Erst am Ende der Krise werden wir wissen welche Vermögensstrategie am besten gewesen wäre – jetzt wissen wir es nicht. Wir können zwischen Gold & Silber (Physisch und Investments), Unternehmensanleihen, Cash, Immobilien (eigene Wohnimmobilien) und Aktien streuen – aber Hände weg von Staatsanleihen. Die nächsten Monate werden die aufregendsten und stressigsten Zeiten in unserem ganzen Leben werden, daher sollten wir uns gut darauf vorbereiten.
(FTD) Der Amerikaner hat Ausdrücke, die in ihrer Prägnanz im Deutschen nicht wiedergegeben werden können. „Broken Benchmark“ ist so ein Beispiel. Gemeint ist damit, dass ein wichtiger Preisindikator nicht mehr verlässlich ist. Die Bezeichnung sollte auch Einzug in deutsche Wörterbücher halten.
Die Glaubwürdigkeit des amerikanischen Rohöls West Texas Intermediate ist angekratzt. Jetzt ermittelt die Terminbörsenaufsicht wegen Preisverzerrungen. Höchste Zeit, dass der Markt sich von der Referenzgröße verabschiedet.
Artikel in der Samstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung, in der die IEA (Internationale Energieagentur) vor einer massiven Ausweitung der Wirtschaftskrise durch den Ölpreis hinweist: Auf die Finanzkrise könnte schon bald eine noch schlimmere, von Ölmangel ausgelöste, weltweite Krise folgen, warnt die Internationale Energieagentur. Der Ölpreis soll auf bis zu 200 Dollar steigen. Auf die derzeitige Wirtschaftskrise könnte nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) schon bald eine noch schlimmere, von Ölmangel ausgelöste weltweite Krise folgen. „Wir könnten auf eine neue Krise zusteuern, deren Ausmaß die gegenwärtige übertreffen könnte“, warnte IEA-Direktor Nobuo Tanaka in der Süddeutschen Zeitung (Samstagsausgabe). Fatal könnte sich der aktuell niedrige Ölpreis auswirken: Weil große Ölkonzerne derzeit ihre Investitionen in neue Förderprojekte stoppten, könne es bei Wiederanziehen der Nachfrage schon 2013 zu einem Versorgungsengpass kommen. Ein Engpass würde den Ölpreis explodieren lassen, was die Inflation antreibt und das Weltwirtschaftswachstum gefährdet. Tanaka erwartet, dass die Lage sich bis 2013 zuspitzt, weil weltweit die Ölförderkapazitäten sinken und die Reservevorräte bis dahin stark schrumpfen. Je stärker die Ölnachfrage nach 2010 steigt, desto früher könnte der Engpass eintreten. Bei dem prophezeiten Engpass könnte der Höchststand des Ölpreises vom Sommer 2008 übertroffen werden und bis zu 200 Dollar pro Barrel erreichen. „Deswegen mahnen wir die Ölgesellschaften, zu investieren“, sagte Tanaka. Der IEA-Chef rief die Industriestaaten zu einer radikalen Wende in der Energiepolitik auf. Er bedauerte, dass wegen der Wirtschaftskrise auch die Investitionen in Erneuerbare Energien und in Atomkraft zurückgingen. Wenn keine zusätzlichen Maßnahmen gegen den Klimawandel ergriffen würden und die CO2-Emissionen im gleichen Maße zunähmen, verursache dies einem Anstieg der Erdwärme um sechs Grad Celsius am Ende dieses Jahrhunderts. „Das wäre ein Desaster“, sagte Tanaka.