IWF kritisiert EU wegen Krisenmanagement
Auf Sondergipfel „nicht ihr Bestes“ gegeben
Welche Krise? Die Krise nach der Krise. Krisenpakete jeden Tag. Rettugspakete jeden Tag. Entlassungen jeden Tag. Autobranche wird mit Abwrackprämie gestützt und die Rabattschlacht beginnt bei den Premiumautos. In USA sind 250 Banken vor der Insolvenz. Der größte Versicherer der Welt, AIG macht in einem Quartal so viel Verlust, wie etwa ein Viertel des bundesdeutschen Gesundheitswesens kostet. Usw. Usw.
Es versteht keiner, dass so etwas möglich ist. Es ist nichts passiert. Keine Katastrophe, kein weltweites Erdbeben, das so viel vernichtet hätte, wie es jetzt weltweit in Billionen USD an Reparaturen kostet.
Wie war das nochmal? Geld wurde schon immer gestreckt, vor allem wenn Kriege finanziert werden mussten. Wir zahlen noch am Ersten Weltkrieg genauso, wie wir noch am Zweiten Weltkrieg zahlen. Der Wiederaufbau wurde zu einer Illusion – finanziert durch neues und frisches Geld – genauso, wie jetzt auch die durch Erdbeben der Finanzwelt ausgelöste Krise mit frisch gedruckten, in Rettungspakete gebündelten Geld bezahlt werden muss. Es ist so viel, dass nicht einmal die Kraft der Steuerzahler reichen wird, um diese Berge von Papier in wahres Geld zu verwandeln. Rumpelstielzchen konnte es – aus Stroh Gold zu spinnen. Bei uns wird Gold exotische Mangelware und fehlt als Rücklagesicherung für die Ausgaben – für das Geld.
Geld ist ursprünglich als Ersatz für Tauschgeschäft mit Waren eingeführt worden. Als teuerste Material der Kultur wurde Gold immer als Referenz für einen Wert verstanden und gehandelt. Am Ende war es der Wert des Goldes, der den anderen Werten einen bestimmten, für alle verbindlichen Handelswert zu finden ermöglichte.
Heute kann nicht gefragt werden, „Wie viel Gold hast, auf das du deine Papiere ausgibst?“ Heute ist Geld selbst zum Produkt geworden und wird wie eine Waschmaschine oder Toaster gehandelt. Das für Geld auch etwas gekauft werden kann, ist zur Nebensache geworden – niemanden haben die Papiere interessiert, sondern nur die Zahlen der Beträge auf dem Bildschirm der Computer rund um die Welt. Auch das war dann zu wenig und es mussten neue Produkte her, um die Gewinne auf den Finanzmärkten beim Handel mit Geld zu ermöglichen. Derivate, Wetten auf den Wert des Geldes oder anderer Werte sind in solche astronomische Höhen geschossen, dass wir nun vor einem Berg aus 9.000 Billionen USD an in Derivaten verpackten Beträge stehen – die nichts Wert sind. Genauso wie Kredite, die nicht zurückgezahlt werden, oder Verbindlichkeiten bei den Kreditkarten Instituten, die nicht ausgeglichen werden. Gigantische Summen zu denen noch die Kosten heutiger Kriege kommen, vorne an die des Irak-Krieges. Alles Geld ohne jeglichen Gegenwert – weder in Gold, noch im Brutosozialprodukt.
Und nun sollen die vergifteten Produkte der Banken, vor allem die faulen Kredite in Bad Banks ausgelagert werden – sozusagen zu Endlagerung entsorgt, um nicht den Bilanzbetrieb der jeweiligen Bank zu stören und um die arbeitsame Umwelt nicht zu verpesten. Solche Jongleur-Kunststücke der Regierungen laufen gerade im großen Stil ab und zugleich wurden die gleichen Regierungen dafür von IWF gescholten, dass sie nicht schnell und reich genug sind, um zu helfen – überall.
Meiner Meinung nach haben die Banken solange die Gier aus Geld Geld zu machen befriedigt, bis es nicht mehr ging und die Ergebnisse ihrer hochnäsigen Arbeit über Nacht wertlos geworden sind oder noch werden. Das Wertlose wird nun mit Rettungspaketen zum sauberen Geld gewaschen. Von den demokratisch gewählten Regierungen, in Staaten, in denen das organisierte Verbrechen zumindest verbal verboten ist.
Die dritte Kraft ist immer noch am Werk. Nur ist sie nicht mehr erkennbar, weil sie mit der Finanzwelt zur Unkenntlichkeit verschmolzen ist. Das Geld des organisierten Verbrechens wird bei dem Krisenmanagement gleich mitgewaschen. Bei dem bestehendem Chaos der Werte wird gutes Falschgeld vom schnell frisch gedruckten Geld der Staatspressen kaum zu unterscheiden sein. Vor allem die Bewertung gleicht sich immer mehr an.
Durch diese vielseitige Geldwaschanlage ist die Währungsreform längst im Gange und muss nur noch Anfangs April in London von den Regierungschefs beschlossen werden. Der Goldpreis wird künstlich nach unten gedrückt, damit es nicht beginnt, die Werte vom Gold als Mangelware her zu definieren. In diesem Augenblick würde die Nachfrage nach Gold wieder die Preisgrundlagen bestimmen. Das wollen gerade die Regierungen nicht, vorneweg USA, die von dem Handel mit Geld am meisten profitieren. Nur wird es immer weniger Wert. Die gewaschenen Scheine bleiben blütenweis in Tresoren liegen und alle hoffen, dass der Wertverlust gerade bei großen Beträgen nicht schmerzen wird. Es bleibt dann immer noch genug übrig.
Damit der erforderliche Wiederaufbau einer funktionierenden Wirtschaft möglich ist, müssen Spieler der Finanzwelt die Bühne verlassen und es werden wieder ordentliche Kaufleute in den Banketagen geschätzt – erst dann werden die produzierten Waren ihren Wert der dahinter stehenden Wetthaltigkeit vom Material und Arbeit zurückerobern können. Dann können wir sagen: „Willkür und billig war gestern.“ Wir müssen wieder arbeiten lernen. Ansonsten bleibt ein Land wie Deutschland eine preiwerte Immobile. Andere Sicherheiten haben wir nicht, mit denen wir Sicherheiten bieten könnten. Unser geistiges Eigentum kommt noch hinzu.