„Eine Therapie ist nicht ‚uncool“
Ungefähr jeder zweite Amoktäter psychisch krank
Jugendliche, die unter einer psychischen Erkrankung leiden, trauen sich oft nicht in eine Therapie. Denn wer in Therapie geht, wird oft ausgegrenzt. Weil gerade Jugendliche recht häufig betroffen sind, müssten Schulen mehr Aufklärungsarbeit leisten.
.
Die Zeit auf Vernunft der Politiker zu warten haben wir nicht. Dafür steht mehr auf dem Spiel als die Politiker in ihren Sonntagsreden, Beschwichtigungen und 5-Minuten-Trauerflor bewerkstelligen können. Bis dahin sollten interessierte Kollegen Patenschaften für ihre Schule (PDF) am Ort übernehmen.
Bei der Diskussion um die Hintergründe der Amoktat von Winnenden und anderen Orten ist wichtig zu berücksichtigen, dass Besserwisserei egal von welcher Seite nur ein Ausdruck von Aktionismus der Hilflosigkeit ist. Wir brauchen Ruhe, Besonnenheit und kontinuierliche, förderlich zugewandte Aufmerksamkeit. Bei allen Beteiligten: Eltern, Lehrern, Psychologen, Kindern, Ärzten, Politikern – des Gemeinwesens. Es mag dem einem zu viel zu erscheinen, aber gerade das Gefühl, um die Kinder und Jugnedliche würde man zu viel Wind machen, ist die Ursache dafür, dass es zu solchen schrecklichen Taten wir in Winnenden kommt. Es passieren andereseits abertausende Mini-Amokläufe in verschiedenen Situationen, die keiner und schon gar nicht die Öffentlichkeit wahrnimmt.
Die Kinder brauchen Hilfe. Die Jugendlichen brauchen Hilfe. Die Lehrer und Eltern brauchen Unterstützung, die Politik und Administration braucht Beratung.
Deshalb wäre es wichtig, dass auch Psychiater im Umfeld einer Schule aktiv werden. Bei der heutigen Unvernunft der Politik Milliarden in falsche Kanäle zu stopfen und die paar Milliarden für Schulen oder Gesundeitswesen bereits als politischen Erfolg feiern zu wollen, ist es immer noch notwendig, dass wir uns um die Schulen kümmern, bis diese Arbeit auch als getane, also zu bezahlende Arbeit angesehen wird.