„Die Kraft, große Dinge zu entscheiden,
kommt aus der ununterbrochenen Beobachtung der kleinen Dinge.“
(Gerd Bucerius (1906-95), dt. Verleger, Herausg. „Die Zeit“)
„Sagt mal, gibts bei euch noch sowas wie Verstand? Was redet ihr da von Legenden und Göttern? Redet nicht von Dingen, von denen du keine Ahnung habt, sondern lasst euch auf wundersame weise n Sack wachsen und packt n paar Eier rein! Vorm PC hocken und ne dicke Lippe riskieren kann jeder, aber wenn man Probleme hat und den Mut hat, sich denen zu stellen ohne gleich unschuldige zu erschiessen etc… das wär doch mal was, oder? Ihr peilt doch gar nichts mehr! MfG“ (ein Kommentar auf MyVideo gefunden)
„Jeder Amoklauf wäre zu verhindern gewesen“
Nach Ansicht des Kriminologen Frank Robertz wären Amokläufe an Schulen zu verhindern, wenn vorhandene Warnsignale erkannt und dann richtig gehandelt werden würde. Vor der Tat durchliefen die Jugendlichen einen langen Prozess, sagt er Frontal21.(17.3.2009 um 21.00)
…Robertz: „Ja. Wir gehen davon aus, dass jeder von den Amokläufen, die wir untersucht haben, tatsächlich zu verhindern gewesen wäre. Sie müssen sich das so vorstellen, dass die Jugendlichen nicht von heute auf morgen entscheiden, so einen Amoklauf zu begehen, sondern dass das ein langer Prozess ist, in dem langsam die Tötungshemmung überwunden werden muss, in dem langsam klarer wird, ob sie diese Tat begehen wollen oder nicht. Und auf diesem Weg senden sie uns sehr viele Signale. Signale, die wir wahrnehmen und identifizieren können, und daraufhin können wir dann auch rechtzeitig diesen Fall verhindern.“…
Der Amoklauf von Erfurt (2002) ereignete sich am Vormittag des 26. April 2002 am Gutenberg-Gymnasium in Erfurt. Dabei erschoss der 19-jährige Robert Steinhäuser zwölf Lehrer, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten. Anschließend tötete er sich selbst. Der Amoklauf mit 17 Todesopfern war das erste Schulmassaker dieser Art in Deutschland. (http://de.wikipedia.org/wiki/Amoklauf_von_Erfurt)
Der Amoklauf von Emsdetten (2006) ereignete sich am 20. November 2006 an der Geschwister-Scholl-Realschule in EmsdettenPseudonym ResistantX auftrat, betrat gegen 9:30 Uhr maskiert das Gelände seiner ehemaligen Schule, schoss wahllos auf Menschen und zündete Rauchbomben. Anschließend tötete er sich selbst. Fünf Personen wurden durch Schüsse verletzt, weitere 32 mussten wegen Schock oder Rauchvergiftung behandelt werden. (Nordrhein-Westfalen).
Der Amoklauf von Winnenden (2009) ereignete sich am Vormittag des 11. März 2009 in Winnenden und Wendlingen am Neckar. Es kamen 16 Menschen ums Leben, darunter der 17-jährige Täter. Elf Menschen wurden – einige von ihnen schwer verletzt – in Krankenhäuser eingeliefert.
Der Täter betrat gegen 09:30 Uhr die Albertville-Realschule in Winnenden. In zwei Klassenzimmern und einem Chemiesaal schoss er mit einer Pistole der Marke Beretta auf die anwesenden Schüler und Lehrerinnen. Sieben Schüler und eine Referendarin erlagen noch vor Ort ihren Verletzungen, zwei Schülerinnen starben auf dem Weg ins Krankenhaus, neun weitere Schülerinnen und eine Lehrerin wurden verletzt in Krankenhäuser eingeliefert.
Die Polizei hatte um 09:33 Uhr einen Notruf erhalten und sofort zwei Einsatzteams zum Tatort entsandt. Als der Täter die nach drei Minuten eintreffenden Polizeibeamten wahrnahm, eröffnete er das Feuer auf sie und flüchtete zu Fuß aus der Schule, wobei er auf den Gängen zwei weitere Lehrerinnen erschoss. Von den 19 Opfern in der Schule, zwölf Toten und sieben Verletzten, sind 18 weiblich.
Am nahegelegenen Zentrum für Psychiatrie und Neurologie erschoss er einen Mitarbeiter. Nach fortgesetzter Flucht in Richtung Innenstadt zwang er einen Autofahrer, ihn in dessen Auto über die Bundesautobahn 81 etwa 100 Kilometer über Tübingen und dann über Nürtingen und die Bundesstraße 313 in Richtung Wendlingen zu fahren. An einer Kontrollstelle der Polizei bei Wendlingen am Neckar konnte der Fahrer nach einem Bremsmanöver entkommen, der Täter flüchtete weiter zu Fuß in Industriegebiet Wert. In einem Gewerbegebiet erschoss er gegen 12:15 Uhr einen 46-jährigen Kunden und einen 36-jährigen Mitarbeiter eines Autohauses, die sich in einem Verkaufsgespräch befanden. Daraufhin verließ der 17-Jährige das Autohaus, schoss auf ein vorbeifahrendes Auto und eröffnete das Feuer auf die eingetroffenen Polizisten. In einem anschließenden Schusswechsel wurde der Täter, mit jeweils einem Schuss in beide Beine, verletzt. Im weiteren Verlauf begab er sich wieder in den Verkaufsraum des Autohauses und schoss mehrmals auf die Polizeibeamten. Anschließend verließ er das Autohaus durch den Hinterausgang und lief auf ein benachbartes Firmengelände. Von dort gab er Schüsse auf ein vorbeifahrendes Zivilfahrzeug der Polizei ab, wodurch zwei Polizeibeamte schwer verletzt wurden. Nach Zeugenaussagen tötete er sich schließlich gegen 13 Uhr durch einen Schuss in den Kopf selbst. Insgesamt gab der 17-Jährige 112 Schüsse ab.
Der Täter hatte bis 2008 die Albertville-Realschule besucht und mit der Mittleren Reife abgeschlossen. Sein Vater ist Sportschütze und besaß mehrere Waffen. Nach Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft war der 17-jährige Täter im Zeitraum vom April 2008 bis September 2008 im psychiatrischen und neurologischen Krankenhaus Klinikum am Weissenhof in Weinsberg vorstellig. Dies ließen die Eltern über ihren Anwalt im Nachrichtenmagazin Focus dementieren.