„Natürlich haben wir Macht. Es ist nicht die Frage, ob wir Macht haben oder nicht, sondern die Frage ist, wie wir damit umgehen, ob wir sie verantwortungsbewusst einsetzen oder nicht“, waren die Worte des im deutschen Herbst ermordeten Ausnahmebankers, Ex-Vorstandschef Herrhausen.
So wie es zur Zeit aussieht, wird die Macht des Geldes eher unverantwortlich angewendet. Da hilft es auch nichts, wenn das Bundesfinanzministerium versucht zu erklären, warum es unumgäglich sei so zu verfahren nicht anders.
Es hilft nichts. mit den Stimmen aus der Seite der Beobachter der Finanzwelt zusammengenommen müssen wir zu dem Schluss kommen, dass nicht die Bären der Börse die wirtschaftliche Erholung bremsen, sondern dass uns mit den Rettungsmassnahmen ein großer Bär aufgebunden werden soll.
Nach Herrn Herrhausen stehen die Bankvorstände und die Regierung in einer unheilvollen Koalition und spielen sich gerade unverantwortlich die faulen Bälle zum Nachteil der Steuerzahler munter gegenseitig zu – versuchen etwas zu retten, was schon lange am Abgrund herunterrutscht.
Warum Steuersenkungen nicht angebracht sind (BMF)
Einbrechende Steuereinnahmen verbieten vorschnelle Steuergeschenke
Im Juni 2009 sind die Steuereinnahmen von Bund und Ländern erneut zurückgegangen: Das Steueraufkommen [Glossar] ist mit einem Minus von 8,8 Prozent im Vergleich zu Juni 2008 noch stärker gesunken als im Vormonat Mai. Das lag vor allem an den drastischen Einbrüchen bei der Körperschaftssteuer und der Kapitalertrags- sowie der Zinsabschlagsteuer, die um etwa die Hälfte zurückgegangen sind.
Während bei den Einnahmen des Bundes ein Plus verzeichnet werden konnte, lagen Gemeinschaftssteuern und Ländersteuern mit einem Minus von 10,8 Prozent bzw. 5,8 Prozent deutlich niedriger als noch vor einem Jahr.
Das bedeutet – angesichts der Tatsache, dass die Bundesregierung für das Gesamtjahr 2009 außerdem mit einem Rückgang des Bruttoinlandproduktes von 6 Prozent rechnet: Der Staat muss mit sehr viel weniger Geld auskommen als noch im Vorjahr.
Kein Spielraum für Steuersenkungen
Die Lage ist prekär. Mit den Mehrbelastungen aus rückläufigen Einnahmen und den steigenden Ausgaben für Sozialsysteme und die Stützung der Konjunktur [Glossar]
Banken und Banker bekommen derzeit ihren Gierschlund nicht voll. Auch die HRE Hypo Real Estate Bank braucht weiteres Geld. 10 Mrd. Euro Finanzspritze sollen laut Aufsichtsratsvorsitzenden Endres nicht reichen. Dass die IKB Deutsche Industriebank AG ebenfalls weitere Milliarden benötigt ist auch kein Geheimnis mehr. Und wer, wie ich gegen die Banken und deren maßlosen Gebaren anschreibt oder wie z.B. der Anwalt Bohndorf oder Leo Kirch gegen die unseriösen Praktiken der Deutschbänker vorgeht, der bekommt entweder den Dispo gekürzt oder gekündigt oder wird einfach bespitzelt.
Und wie jetzt der Spiegel über Insider erfahren haben will, war das keine Aktion, die aus dem Ruder gelaufener Sicherheitschef auf eigene Kappe nahm. Nein, Vorstandschef Ackermann bzw. der Aufsichtsratsvorsitzenden Börsig sollen davon unterrichtet gewesen sein. Was – wenn man den gesunden Menschenverstand einmal einsetzt – auch recht nahe liegt. Wer sonst sollte den ein Interesse gehabt haben, wenn nicht der Vorstand oder Aufsichtsrat? Und so steht wieder einmal die Macht bzw. der Machtmissbrauch der Banken im Mittelpunkt und in der Kritik. Während Ex-Vorstandschef Herrhausen noch die Verantwortung als Regulativ hervorhob und die Gestaltungskraft sah, sind diese einer puren verantwortungslosen Profitanhäufung gewichen.
„Natürlich haben wir Macht. Es ist nicht die Frage, ob wir Macht haben oder nicht, sondern die Frage ist, wie wir damit umgehen, ob wir sie verantwortungsbewusst einsetzen oder nicht“, waren die Worte des im deutschen Herbst hingerichteten Ausnahmebankers und heute Urteil zugleich.
Monopoly-Geld sicherer als der Euro
(info@good-morning-asia.de ) Sie wundern sich eventuell über meine Überschrift. Sie kennen Monopoly, nehme ich an. Ein Spiel, in dem es darum geht, mit Spielgeld Straßen, Häuser und Hotels zu sammeln und Mitspieler im Wettbewerb kaufmännisch zu besiegen. Ganz wie im richtigen Leben und voller Freude schon in der Kindheit gespielt.
Meine erschütternde Erkenntnis der vergangenen Wochen, als ich über meine Kindheits- und Jugenderlebnisse während eines Klosteraufenthaltes nachdachte: Monopoly-Geld, Spielgeld, ist in einem bestimmten Sinn sogar sicherer als unsere echte Währung, der Euro. Und: Gold, nur Gold oder mit Abstrichen andere Edelmetalle werden das Vermögen von uns als privaten Investoren wirklich schützen können. Auch wenn diese Tatsachen von den Machthabern in Politik und großen Medien natürlich systematisch verschwiegen werden.
Wir lesen es ja Tag für Tag in den Zeitungen: der Staat pumpt immer mehr Geld in die Wirtschaft (oder die Notenbanken als quasi-staatliche Institutionen). 442 Milliarden alleine in Deutschland. Der Gegenwert an neuen Waren: schlicht „0“. Gar nichts.
Faktisch bringen die staatlichen Institutionen nur neue Papierschnipsel oder elektronische Zeichen unter die Leute. Das geht ganz einfach: entweder der Staat begibt permanent eigene neue Anleihen und „verlängert“ in der Notenbank seine Bilanz (um die neuen Verbindlichkeiten) oder die Geschäftsbanken vergeben noch mehr neue Kredite.
Jede Kontoeinlage (Gutschrift auf Ihren Auszügen) kann zu einem hohen Anteil weiterverliehen werden. Das ist durch die Gutschrift des Kredits auf dem Konto des Kreditnehmers dann schlicht „neues Geld“. Ganz einfach. Und so bläht sich die Geldmenge weiter auf … unaufhaltsam. Oder jedenfalls fast unaufhaltsam.
Weitere Tatsachen, warum der Euro und US-Dollar auf dem Weg zu wertlosem Papier- und Elektroschrott sind: die Staatsquote in den USA liegt bei mindestens 60%. Staatsquote heißt: Schulden bezogen auf die gesamtwirtschaftliche Leistung „BIP“ = Brutto-Inlands-Produkt. Ende 2010 sollen es schon 89% sein, Tendenz weiter steigend.
1.000% Inflation greifbare Wahrheit
In Deutschland liegt diese Staatsquote jetzt schon bei 49,6% (Helmut Kohl sprach früher einmal bei 50% von Sozialismus). Vor Jahresfrist waren es noch 42%. Der Trend ist eindeutig – Richtung 60% im Jahr 2013 und mehr. 60% Staatsquote sind aber die Todesquote für stabile Währungen. Ab 60% Staatsquote kam es in der Geschichte schon mehr als 12-mal zu einer Hyperinflation. Der Rekord: 1.000% und mehr auch in den USA der 20er. Einfach, weil die Staatsverschuldung irgendwann so hoch ist, dass die Währungen kein Vertrauen mehr bekommen.
Weitere Fakten: In den Bilanzen der international größten Banken lauern ganz aktuell 200 (!) Billionen US-Dollar an „Kredit-Derivaten“. Papiere, die Wetten auf zugrunde liegende Kredite sind. Rechnen Sie sich nur mal aus, wenn 5% dieser Titel platzen. 10 Billionen US-Dollar weg. Das sind 5mal mehr als Deutschland Schulden hat. Verständlich, dass die Chinesen bei aller Höflichkeit offiziell (!) die USA gebeten haben, „kein Geld mehr zu drucken“. Stattdessen haben die Chinesen angefangen, Gold zu horten. 75,1% mehr als vor einem Jahr. Mehr Gold, als die Schweiz hat.
Und noch einmal weitere Fakten: Täglich brauchen die USA 7 Milliarden neues (!) Kreditgeld, um weiter zu investieren und zu konsumieren. 7 Milliarden, die Tag für Tag jemand suchen oder eben „drucken“ muss. Wie soll das alles funktionieren und dauerhaft gut gehen? Gar nicht, liebe Leser. Es geht nicht gut. Es kann nicht gut gehen. Monopoly-Geld ist sicherer. Geld wie der Dollar oder der Euro sind nach den Lehrbüchern „Wertaufbewahrungsmittel“, „Tauschmittel“ oder „Wertmaßstab“. Eine gigantische Lüge. Das gilt schon eher für Monopoly-Geld.
Auch hierzu wieder die Fakten: Zum einen kann der Staat, können die Notenbanken beliebig Geld drucken, wie ich schon geschrieben habe. Dem neuen Geld steht an neuen Waren nichts gegenüber. Rein gar nichts. Zum anderen können die Notenbanken an der Stellschraube „Zinsen“ beliebig und unkontrolliert drehen. Wieder wird Geld produziert, wenn die Geschäftsbanken nur wollen. Alles ohne Kontrolle und Einflussnahme. Monopoly-Geld dagegen ist schlicht begrenzt. Es gibt nicht mehr, als einem Spiel beigelegt ist. Deshalb verändern sich beim Monopoly auch die Preise nicht, die Mieten bleiben stabil, das Spiel nimmt nach Glück und Geschick seinen Lauf.
Stellen Sie sich nur vor, der Mitspieler „Bank“ könnte beliebig neues Geld mitbringen – das gesamte Spiel würde sich ändern. Wie bei uns in der realen Wirtschaftswelt.
Ein zweiter Fakt dazu: bei uns in der realen Welt müssen Sie das Geld annehmen, wenn Sie überhaupt am Markt teilnehmen. Ob Sie wollen oder nicht – unabhängig davon, was Sie vom Euro oder Dollar halten. Wie sich die Preise entwickeln werden, ob es den Euro morgen noch gibt. Im Monopoly-Spiel können Sie einfach Besitztümer tauschen. Aus „Steuergründen“ dürfen Sie das bei uns in der Realwirtschaft nicht. Da kommt wieder das – wertlose – Geld ins Spiel. Kurz gesagt: Monopoly-Geld wäre mir fast lieber als unser reales Euro-Geld. Nur dass sich kaum Mitspieler finden würden. Und deshalb ist Gold die richtige Wahl: nicht beliebig vermehrbar, überall anerkannt – über alle Zeiten und Regionen hinweg und wertstabil…“ (info@good-morning-asia.de )