Nach den Berichten aus Mexiko aber vor allem aus Australien ist in der Welt der Viren ein Kampf um die Vorherrschaft, um die Wirte (Menschen) seit Monaten entfesselt. Demnach sind wir gerade mit einer interessanten Beobachtung konfrontiert, dass der H1N1-Virus den saisonalen Grippen-Virus massiv verdrängt. Die H1N1 soll aus der Gegend von Massentierhaltung gekommen sein und sich zunächst auch in ähnlichen Gebieten rasch verbreitet haben. Auch in den USA massive Zahlen, obwohl ein modernes Land mit allen Möglichkeiten. Es ist und wird interessant sein, die Wechselwirkungen zwischen der Mikro- und Makrowelt zu beobachten. Wir stellen jetzt schon fest, dass sich die Natur auch gegen unsere Eingriffe selbst regulieren, neue Gleichgewichte finden kann.
Es klingt, als würde man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. In zwei unabhängigen Studien haben Wissenschaftler herausgefunden, dass das offenbar ungefährliche Hepatitis-G-Virus die Vermehrung des Aids-Erregers HIV behindert.
Ohne Rücksicht auf den Menschen. Als muss der Mensch, als Teil der Natur ökologisch denken und sich in die Wechselwirkungen gewaltfrei einklinken. Den Krieg Viren gegen Viren gibt es schon. Die Angst im Nacken haben alle:
a) durch die verheerende Spanische Grippe genährt, die von 1910-1924 in drei Wellen etwa 700 Millionen Menschen infiziert hat und an deren Folgen ebenfalls in drei Wellen 35.000 bis 40.000 Millionen verstorben sind. Bis heute weißt die Wissenschaft keine Erklärung des Virenmechanismus von damals.
b) durch die Vogelgrippe in Asien von 1997 und 2004. Bei der Vogelgrippe wurden Grippe-Viren von Hühnern auf den Menschen übertragen. Bis heute weiß die Wissenschaft ebenfalls nicht, mit welcher Mutation die Grippe-Viren die normalerweise bestehende Infektionsmauer zwischen Mensch und Tier überwunden haben. Als Schutz ist nur die Schlachtung der infizierten Hühner zur Eindämmung der Vogel-Grippe effektiv gewesen.
Bei der Spanischen Grippe waren es die ausgezehrten Soldaten, mit vielen sonstigen Krankheiten und Verletzungen geschwächt, die entweder den Virus bei der Heimkehr aus dem Krieg mitgebracht haben, oder durch ihr massiv geschwächtes Immunsystem idealen Nährboden für das molekulare Labor der viralen Mikrowelt angeboten haben. Die daheim gebliebene Bevölkerung war durch die Kriegsarmut, Hunger und Krankheiten ebenfalls geschwächt.
Obwohl es zu dauernden Lieferschwierigkeiten des bestellten Impfstoffes für die Bevölkerung kommt, schenkt die Pharmaindustrie 50 Millionen Dosen an die WHO.
Auf den ersten Blick befremdlich, sind doch die Impfdosen seit Monaten bestellt. Bei näheren Betrachtung folgt diese Maßnahme den Erfahrungen von früheren Epidemien, bei denen vor allem durch Hunger, Krankheiten, Lebensumständen in den ärmsten Gebieten der Welt und körperlichen Auszährungen den Viren ein idealer Nährboden zu Entwicklung, Verbreitung und Mutationen (Veränderungen, Anpassungen) geboten werde. Von diesen Gebieten droht die höchste Gefahr einer schnellen Verbreiterung, wenn es dort erst richtig losgeht. Mit dem Geschenk von 50 Millionen Dosen kann die WHO überlegen, wo überall sie durch Impfung einen wirksamen Schutzwall installieren kann. Wenn die Wissenschaft noch keine wirksam umsetzbare Erklärungen für das Verhalten des Grippen-Virus gefunden hat, ist das Zusammenhalten bei der Vorbeugung, Behandlung und Sanierung Gebot der Stunde.