Westerwelle-Doktrin oder Ich Man

„…Krellmann sagte der Zeitung, Westerwelle habe „mit einer falschen Behauptung eine Hetzkampagne gegen Hartz-IV-Empfänger losgetreten“. Der Vizekanzler habe „entweder bewusst gelogen oder er hat schlicht keinen blassen Schimmer von den Sachen, über die er redet“….“ (by ZDF.heute.de/28.03.2010)

Westerwelle: Verleumdungen schaden Deutschland

„…Außenminister will Reisepraxis auf Parteitag rechtfertigen

In der Debatte über seine Auslandsreisen legt Westerwelle mit massiven Gegenangriffen nach: Mit ihren Anschuldigungen schade die Opposition Deutschland, sagt er. Der Liberale will sich auch auf dem heutigen FDP-Parteitag in NRW zur Kritik äußern….“
„Wenn links regiert, hat Deutschland auch keine politische Kultur mehr.“ So etwas schade den Interessen des Landes.“
Eine interessante Beschreibung aus dem Mund von Herrn Westerwelle – wenn die auch so wie ich, dann gibt es keine politische Kultur mehr, meint er. Nun gut. Wenigstens diese Einschätzung klingt realistisch. Ein guter Anfang schon mal, wenn auch wieder mit dem Zeigefinger auf andere zielend. Ein Zeigefinger drehte sich auch gleich um und gegen ihn selbst: „…
Das gehört sich einfach nicht“, sagte Westerwelle nach einer Sitzung des FDP-Präsidiums in Berlin. „Es wäre gut, wenn alle sich an diese Regeln erinnern.“…

Könnte es sein, dass sich Herr Westerwelle für Deutschland hält. Irgendwie könnte es so wirken, wenn er sich mit seinem obligat erhobenen oder auf andere zeigenden Finger gegen die Vorwürfe wehrt, er hätte eine seltsame Praxis bei der Auswahl seiner Delegation, seiner Begleitung. So wie es aussieht und überall berichtet wird, habe er nur Mitreisende mitgenommen, die zur seiner Familie oder seinem spendablen und mit ihm vernetzten Umfeld gehören würden. Sehr seltsam. Die Brasilien-Reise sei sehr erfolgreich gewesen, obwohl kein bedeutsames Wirtschaftsunternehmen vertreten war. Seltsam, wenn Herr Westerwelle Nachrichten als Verleumdungen hinstellt. Entzürnt, als ob man ihm persönlich etwas wollte. Vielleicht stimmt es auch, weil er sich so installiert hat, als ob er die FDP wäre. Soweit wäre es logisch, dass alles was er tut, auf das Konto der FDP verbucht werde. Das wäre wiederum nicht seltsam, sondern der Westerwelle-Strategie folgend logisch. Weshalb wundert sich Herr Westerwelle, wenn die Öffentlichkeit brav seiner Strategie folgt. Jetzt erhöht wohl den Anspruch, in dem propagiert, die besagten Verleumdungen über ihn würden Deutschland schaden. der Verdacht liegt nahe, Herr Westerwelle meint, wenn er Außenminister ist, wäre er Deutschland. Das ist allerdings mehr als seltsam und zeigt, zu welcher Selbstüberschätzung auch Inhaber von hohen Staatsämtern fähig sind, wenn sie sich an ihrem wunden Punkt getroffen fühlen. Auf jeden Fall scheint ja Kritik für Herrn Westerwelle etwas schmerzhaftes oder zumindest unangenehmes zu sein. Ich frage mich dann, wie es im Außenministerium selbst aussieht, wie viel strategisches Denken die dortigen Fachleute äußern dürfen. Es erinnert ein wenig an die Gepflogenheiten von Praktiken des ehemaligen Ostblocks. Da durften die Amtsinhaber auch machen, was sie wollten, ohne sich rechtfertigen zu müssen. Steht die FDP am Ende mit der Westerwelle-Doktrin für die Planwirtschaft? Wir werden es beobachten müssen. Denn die anstehende Gesundheitsreform ist alles andere als einfach und es könnte gut dabei Planwirtschaft als Raum für psychosoziale Gesundheit der Bevölkerung rauskommen.

Die fabelhafte Welt der FDP

Tanz den Westerwelle

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