diese beiden Extremzustände liegen derzeit sehr (zeit-) nah beieinander. Vorgestern bejubelten die Börsen noch die Aktion der Notenbanken, gestern erlagen sie bereits wieder dem Rezessionsgespenst.
Die US-Investmentbank Morgan Stanley schürte gestern die Rezessionsängste in den USA. Sie befürchtet einen massiven Rückgang der Investitionen von Unternehmensseite. Das Geld sei in den USA knapp wie schon lange nicht mehr. Eine milde Rezession sei wahrscheinlich, so das Fazit der Bankstudie mit dem reißerischen Titel „Die Rezession kommt“. Die ohnehin nervösen Aktienmärkte reagierten entsprechend und knickten ein.
Rezession wird definiert als zwei Quartale in Folge mit stagnierendem oder fallendem Brutto-Inlands-Produkt (BIP). Ob aber eine Rezession kommt, ist nicht sicher.
Allgemein
Sintflut
„Bei der nächsten Sintflut wird Gott nicht Wasser, sondern Papier verwenden.“ Romain Gary (1914-80), eigentlich Roman Kassew, frz. Schriftsteller u. Satiriker
Inflationierung – ein Wirtschaftsystem oder Spielhalle
Noch in Gedanken bei der FED-Zinsentscheidung und mit der Reaktion anderer Marktsegmente beschäftigt, hatten die Devisenmärkte gestern überhaupt kein Interesse an der US-Handelsbilanz, so die Analysten von UniCredit Markets; Investment Banking.
Ohnehin würden strukturelle Aspekte nur dann in den Mittelpunkt rücken, wenn entweder die Kapitalzuflüsse veröffentlicht würden oder asiatische Zentralbanken laut über eine Diversifizierung ihrer Währungsreserven nachdenken würden. Zudem habe sich das Handelsdefizit in den vergangenen sieben Monaten kaum verändert, so auch im Oktober. Der Fehlbetrag habe mit USD 57,8 Mrd. nur geringfügig über dem revidierten Wert des Vormonats von USD 57,1 Mrd. gelegen. Die Exporte seien um 0,9%, die Importe aufgrund der hohen Ölrechnung um 2,7% gestiegen.
China 2030 vor USA
Der Wettlauf um die globale Ressourcenverteilung ist im vollen Gang. Während Europa noch über die Grundlagen ihrer Handelsbeziehungen mit den afrikanischen Staaten verhandelt, machen die rohstoffhungrigen Chinesen gleich Nägel mit Köpfen. Sie sichern sich mittels Tauschgeschäften den Rohstoffnachschub aus dem schwarzen Kontinent.
Ein Beispiel, das am Wochenende durch die Medien ging: Eine Gruppe chinesischer Unternehmen erhält von der Demokratischen Republik Kongo 30 Jahre lang Lieferungen von Kupfer, Kobalt und Gold.
Tatort Deutschland – 100 Kinder im Jahr
Eine erschreckende Zahl und man fragt sich, woran liegt es, dass in Deutschland 100 Kinder pro Jahr von ihren Eltern oder von Erwachsenen umgebracht werden. Und dieser Anzahl wird noch durch Todesfälle bei Unfällen und Sterbefälle durch unheilbare Krankheiten vergrößert. Ungezählt bleiben die Kinder, die beim Menschenhandel gequält und auf der Strecke bleiben. Oft kennt man nicht einmal deren Namen, geschweige deren Eltern. Wir sind offensichtlich mit einer erheblichen Verrohung der Gesellschaft konfrontiert.
Börsen-Krimi oder Was ist los in China?
Von Robert Hsu, Chefredakteur „China Strategy“
Die vergangenen Tage haben uns einen Börsen-Krimi erster Klasse beschert. Die wichtigen Indizes Dow Jones und S&P 500 standen am Scheideweg – sie lagen genau auf den Tiefpunkten vom 17. August. Die Frage war, ob diese Unterstützungslinie hält oder ob sie nach unten durchbrochen wird – dann hätten wir uns wohl auf eine enorme Baisse einstellen müssen, die einige Monate andauern könnte. Als ob die ständigen roten Bildschirme in den vergangenen Wochen unsere Nerven nicht schon genug strapaziert hätten. Am Wochenanfang war der Tag der Wahrheit: Die Wall Street ging in die Knie. Allerdings zogen in der Nacht darauf die Kurse in Hongkong davon – dies war ein enorm positives Zeichen, das einen Wendepunkt markierte.
Und dann stieg Abu Dhabi bei der Citigroup ein. Mit einer Finanzspritze von 7,5 Milliarden Dollar signalisierten die Scheichs, dass sie durchaus an US-Firmen interessiert sind. Und die Wall Street verstand, dass nicht alle Finanzwerte über die Klippe springen werden und dass ein Retter in letzter Minute bereitsteht. Prompt zogen die Kurse drastisch nach oben. So spannend kann die Börse sein.
USA: Offenmarktausschuss der Zentralbank testet Belastungsgrenzen
Zweierlei zu den Nachrichten und Artikeln von gestern. Erstens: die gesammelten und gedruckten Ausführungen der 12 Distrikte der US-Notenbank im so genannten Beige Book sind lange nicht so wichtig, wie das, was einzelne Mitglieder der Notenbank sagen. Zweitens: In der US-Notenbank ist man sich weiterhin nicht einig über den künftigen Kurs.
Optimisten und Pessimisten
Euphorie des Sommers ist verschwunden. Der Indikator für das Konsumklima unter den Verbrauchern, den die GfK monatlich ermittelt, sank auf 4,3 Zähler von 4,8 Punkten im Vormonat. Dennoch werde der private Konsum dieses Jahr noch einen bescheidenen Beitrag zum Wachstum leisten. Trotz einer deutlich verbesserten Lage am Arbeitsmarkt ließ die Kauflaune für größere Anschaffungen deutlich nach. Auch die Konjunkturaussichten werden skeptischer beurteilt. Die Deutschen sehen den Aufschwung zwar noch intakt,
Arm und Reich – System Prinzip Hoffnung
Strategien, Haushalte, Statistiken und Deutungen, Prognosen und Korrekturen – wir haben alles, vielleicht nicht den Mut, dem Plan der Realität ins Gesicht zu schauen – statt dessen lieber noch schnell einkaufen zu gehen und ein Budget nach dem anderem aufstellen. Das wird planvolles Wirtschaften genannt. Viele Budgets werden mit Nachhaltigkeit verwechselt.
In diesem Artikel sollen Links unkommentiert einen Blumenstrauß von Ereignissen unseren Alltagsrealität dokumentieren und zum Nachdenken anregen.