Grippensymptome bei Bild

Beim Bezahlen vom Mittagessen traue ich meinen Augen nicht. Bild-Zeitung auf dem Tresen. Nichts ungewöhnliches – ist immer da, so dass man aus dem Augenwinkel wenigstens mitbekommt, wie viel Zentimeter für Überschrift heute dran sind. Und heute waren wir mal ausnahmsweise weder Papst, noch Klinsmann oder eine Bank. Heute haben sie einen Man mit seinem Foto abgebildet, das man sich in dieser Qualität nicht einmal in ein Urlaubsalbum kleben würde.

Weiterlesen

Moral per Gesetz bei Anne Will

“Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.”
(Mahatma Gandhi)

Heute Abend wird wieder eine der üblichen Operetten bei Anne Will zu einem der wichtigsten Themen unserer Zeit gegeben. Moral. Und wieder mal mit einer Besetzung, die mit Lobbyarbeit quasi verheiratet ist, d. h. Moral gar nicht verständlich und nachhaltig umsetzen kann. Bislang kann nicht festgestellt werden, das irgendjemand der Entscheidungsträger wirklich aus der Verlogenheit heraus will. Wir brauchen sicher eine neue Moral. Dazu müssen wir uns aber verändern.

Weiterlesen

Amoklauf I der Finanzindustrie

„Es gibt das Gerücht, dass Staaten nicht pleitegehen können. Dieses Gerücht stimmt nicht. (Bundeskanzlerin Merkel im Januar 2008)

Albert Rupprecht: „Wenn nach Lehman Brothers ein weiteres systemrelevantes Institut zusammengebrochen wäre, hätte die Gefahr bestanden, dass das Zahlungswesen ebenfalls binnen weniger Tage kollabiert wäre.“

Bundesbankpräsident Axel Weber über den möglichen Zusammenbruch der Hypo Real Estate: „Die Funktion des Geldes wäre in Gefahr gewesen. Man hätte dann womöglich nicht mehr mit der EC-Karte an der Tankstelle bezahlen können.“ Die Folgen dann: Wechsel zur Tauschwirtschaft, Zusammenbruch des Wohlstandes.

Weiterlesen

Amok Koma

Unfassbar. Ein Mittwoch beginnt, um 9.33 ganz anders, mit einem Anruf bei der Polizei. Stunden später sagt Kultusminister Rau einen Satz, der die Tragödie zusammenfasst: „Was heute hier passiert ist, ist die größte Katastrophe, die einer Schule passieren kann.“ In Winnenden und später in Wendlingen hat sich eine Katastrophe entwickelt, die keiner auf der Agenda hatte – die größte Katastrophe, die uns passieren kann.
Unbeschreibliche Trauer breitet sich bei verbliebenen Eltern und traumatisierten Opfern aus.

Weiterlesen

Globale Rezession und ungeregelte Regeln

Während überall geredet wird, immer das Gleiche in verschiedenen Talkshows, während dieser verschwätzten Zeit braut sich außerhalb der Medienbüros und Fernsehstudios eine unheilvolle Wolke zusammen. Es ist nicht so, dass diese Gefahr keiner gesehen hätte. Die Warnungen wurden Jahrelang und zuletzt verschärft monatelang ingoriert und auch bei einschlägigen Treffen der Staatschefs wie im Heiligendamm beschwichtigend beiseite geschoben. Nun fliegt uns eine Bank nach der anderen um die Ohren, wir können uns von Rettungspaketen kaum retten, denn alles ist auf einmal systemwirksam. So als ob wir vorher kein System gehabt hätten, in dem wir wirken. Nur so lange das eine System ausgebeutet werden konnte, war es allen Recht – die aufgeschriebenen Zuwachsraten haben quasi allen Beschwichtigern auch Recht gegeben und das staatsmännische Image für die Gruppenfotos konnte ungestört abgelichtet werden.

Weiterlesen

Moral-Kodex der Banken

Wieder Ärger mit der Bank, der nächste, übernächste, wer kann dass noch zählen.

„Höllische Verträge“ bei der HRE

Neues Puzzlestück: Jetzt heißt es, der Milliarden-Schaden der kriselnden Hypo Real Estate sei noch größer als befürchtet. Der CDU-Abgeordnete Fromme spricht von „höllischen Verträgen“, die in den Büchern schlummerten – und redet von einer Billion Euro.

HRE-Bilanz außer Kontrolle

„… Verträge nicht in der Bilanz?
Demnach seien bei der HRE Geschäfte in Milliarden-Höhe getätigt worden, die nicht in der Bilanz auftauchen. Diese seien zum Teil hochspekulativ gewesen, berichtet die „Hannoversche Allgemeine Zeitung„. Zusammen mit der offiziellen Bilanzsumme von etwa 400 Milliarden Euro ergebe sich eine Summe von knapp einer Billion Euro, die die Bank laufend mit neuen Krediten refinanzieren müsse….“

.

Das muss man sich vorstellen. Wieder eine nahmhafte Bank, der andere Leute, Kommunen und Länder Geld anvertrauen, Verträge mit diesem Haus schließen, diese Bank besitzt die kriminelle Energie, von knapp 1 Billion nur 400 Millionen in der Bilanz auszuweisen.

Weiterlesen

Geld ist geprägte Freiheit

„Geld ist geprägte Freiheit.“
(Fjodor Michailowitsch Dostojewski, 1821-81, russ. Schriftsteller)


Von unseren Werten ist Geld sicher nicht das Wichtigste. Wie es aber bei falschen Umgang ganze Staaten, Familien und die Lebensqualität der Gesellschaft beeinflussen kann, sehen tagtäglich. Jeden Tag gehen in Folge der weltweiten, vor allem von der Geldwirtschaft verursachten Finanzkrise Firmen und Ressourcen buchstäblich kaputt. Insolvenz ergreift bereits Milliardenschwere Firmen. Wenn wir nicht Arbeit und nichts zum Tauschen haben, dann ist die Freiheit der freien Bewegung erheblich eingeschränkt.
Nun haben wir es aber bei unserem Geld um bedrucktes Papier zu tun. Dieses Papier hat nur dann seinen Wert, wenn dahinter echte Werte der Arbeit stehen, also das berühmte Bruttosozialprodukt – wenn es nicht auf der anderen Seite von Schulden aufgefressen wird.
Seit mindestens 12 Monaten verdichtet sich folgende Situation:
* die Staatsverschuldung nimmt weltweit gigantische, will sagen nicht rückzahlbare Ausmaße an
* bei Kreditvergabe durch die Bank, darf das Insitut ein Kreditvertrag abschließen, wenn es 10% Eigenkapital zur Verfügung hat. Die alte gute Drittelregel, 30% Eigenkapital ist schon seit ewigen Zeiten, wahrscheinlich seit dem es Banken überhaupt gibt, verlassen worden. Damit sind Kredite für die Banken immer ein Risiko, bei niedriger Eigenkapitalquote ein erhebliches Risiko.
* Die Koppelung des Geldes an Gold (Goldstandard) ist spätestens seit der Nixon-Ära per Dekret aufgehoben worden (Fiat Money). Damit orientiert sich der Geldwert der Banknoten nur nach einer Vereinbarung, die bei dem Handel von Währungen jeweils und „im Minuten Takt“ als Kauf/Verkauf abgeschlossen wird. Damit ist das Geld nicht nur von den Krisen und Zustand der Wirtschaft abhängig, sondern auch von der Psychologie der Marktteilnehmer abhängig.
* Wenn darauf geachtet wird, dass die Geldmenge mit den produzierten und vorhandenen Werten Schritt hält, dann wäre es schon beim ersten Weltkrieg nicht möglich gewesen,

Weiterlesen

Geh Denken

Demonstranten auf Heimfahrt von Neonazis angegriffen Die Demonstrationen in Dresden verliefen weitgehend friedlich: Doch auf der Heimfahrt wurden mehrere hessische Teilnehmer von Rechtsextremen angegriffen. An einem Autobahnparkplatz in Jena griffen Neonazis einen Bus an und verletzten fünf Menschen.   Diese Stadt hat Nazis satt oder 13. Februar in Dresden Dieser Satz steht für die verschiedensten … Weiterlesen

Bad Bank auf dem Planet der Affen

Vier Wochen später (17.01.2009):

Steinbrück wehrt sich gegen „Bad Bank“

Die Citigroup macht es vor: Sie entledigt sich ihrer faulen Kredite in einer „Bad Bank“, um zu überleben. Ein Modell für die deutschen Banken? Finanzminister Steinbrück wehrt sich dagegen – obgleich die Banken offenbar auf giftigen Wertpapieren sitzen.

Droht der größte Wirtschaftseinbruch seit 1950?

Bericht: Regierung rechnet mit Schrumpfen der Wirtschaft um drei Prozent

Auch Goldman Sachs schreibt rote Zahlen

Erster Verlust seit Börsengang im Jahr 1999

Merkel für zweites Konjunkturpaket

Nun will auch Kanzlerin Merkel ein zweites Konjunkturpaket – allerdings erst nach dem Amtsantritt Obamas. Wenn in den USA der neue Präsident vereidigt sei, werde es auch in Deutschland richtig sein, ein zweites Programm aufzulegen, sagte Merkel.

Wirtschaft schrumpft – und jetzt?

von Kai Budde
Schlimmer geht es nimmer – doch: Jetzt toppt Wirtschaftsminister Glos alle Konjunkturforscher. Er befürchtet den schlimmsten Einbruch seit 1950. Zuvor hatte das ifo-Institut die schwärzeste Prognose mit 2,2 Prozent abgegeben – doch was bedeutet das?

Infineon will bei Sachsens Qimonda-Rettung nicht mitmachen

Unternehmen: Bedingungen des Freistaates nicht erfüllbar

Krisengipfel: Konzerne wollen Kündigungen vermeiden

Großkonzerne wollen auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten

Was in den Nachrichten steht – nichts davon ist wahr. Es stimmt, jemand hat sich getroffen, viele haben zusammen geredet und nichts ist dabei rausgekommen. Nur wie nach Herr Ackermann bessere Zugriff auf den Geldbeutel elegant durchgeführt werden könnte. Wozu also das ganze Gerede. Wohl doch nur, um uns wieder zu beruhigen. Seilschaften von Lobbyisten und Vertretern aus der Wirtschaft haben sich mal wieder zum Gipfel getroffen. Es fehlt ihnen nichts aber sie wollen trotzdem einen Regenschirm, der sie von vermeintlichen Gefahren schützt. Erst schmeißen sie uns von der Strasse und dann suchen sie sich welche aus, die dann das machen sollen, was ihnen befohlen wurde. So versuchen sie uns einzureden, dass das alles in bester Ordnung sei und während dessen bringen sie ihr Schäfchen ins Trockene. Millionen Bürger erwarten von der Regierung, dass etwas geschieht. Statt dessen befinden wir uns schon voll im Wahlkampf für 2009 – die Parteien streiten sich darüber, wer die bessere Idee gehabt habe. Aber wann soll es gewesen sein?

Weiterlesen