Die Finanzmärkte spielen verrückt und die Optionsschein- und Derivate-Trader jubeln! Denn ihnen bescheren die hohen Schwankungen spektakuläre Gewinne. Und zwar ganz gleich, ob es sich um die Turbulenzen an den Aktien-, Rohstoff- oder Devisenmärkten handelt. Und ganz gleich, ob die Preise nach unten rauschen oder nach oben springen: Jede einzelne dieser Bewegungen lässt sich mit Derivaten um ein Vielfaches nach oben hebeln. Traditionelle Anleger lecken sich in diesen Tagen die Wunden, denn sie verdienen nur an steigenden Aktienkursen. Ganz anders ausgefuchste Derivate-Trader: Hier wurden in den vergangenen Monaten auf der Short-Seite Millionen verdient! Es gibt unzählige Beispiele von dreistelligen Gewinnen innerhalb einer einzigen Börsensitzung. Und alles deutet darauf hin,
Destruktiv
Brutalität der Lüge
Alle sprechen von Crash. Es ist Geschäft mit Illusionen, Angst und Depression. So wie diese „Wertemacher“ am Gerede vom Aufschwung verdient haben, verdienen sie jetzt mit Angst machen vor dem nächsten Crash – den sie mit Zocken, miserablen Kreditwirtschaft und Derivaten selbst herbeigeführt haben. Die Realwirtschaft beginnt auch schon an zu leiden. Wir bekommen das … Weiterlesen
Brandstifter bleiben
Was jetzt wichtig ist, dass Brandstifter, die eine Klärung nicht zulassen, in dem sie während der Krise einen fatalen Unfrieden in die eh schon gebeutelte Gesellschaft stiften wollen, um von sich und der eigenen Verantwortung abzulenken – dass solche Menschen deutsche Wissenschaft, deutsche Institute und deutsche Meinung nicht repräsentieren können. In diesem Fall wäre Herr … Weiterlesen
Welche Krise ist die richtige
Die Banken haben mit anderen Zockern und Wirtschaftskriminellen ein Risiko für die Gemeinschaft produziert, dass der Bundesregierung als Flächenbrand erscheint. Da die Demokratie auf dem sozialen Ausgleich beruht, versuchen die Regierungen Vertrauen zu schaffen, in dem sie den Kreislauf am Laufen halten. Zu welchem Preis? Ständige Gipfelkonferenzen lenken von Wachstumsbarierren und von der massiven Reduktion an Personal in der Strafverfolgung, das bei Klärung von Wirtschaftskriminalität fehlt. Diese beiden Aspekte verbinden sich mit Milliarden schweren Rettungspaketen zu einer unheilvollen Allianz der kollektiven Verdrängung von veränderbaren Problemen. Während dessen können kleinere und größere Corporationen zu Krisengewinnlern werden, in dem sie mit Hilfe von Lobbyisten entlang von eingefahrenen Strukturen die Ressourcen der Gemeinschaft (Steuerzahler) zu unproduktiven Kapitalvermehrung benutzen. Geld, das wir für Innovationen und deren Etablierung als Wachstumsfaktoren brauchen. So wird auch im ökonomischen Bereich im elitären Stil das Althergebrachte zementiert, wie es sich vermeintlich am Besten ausbeuten lässt.
Wir haben nicht das Problem mit Kapitalismus.
Bungee-Sprung der Demokratie
Ermächtigungsgesetze
Rettungspaket im Eiltempo abgenickt
Der Weg für das Rettungspaket für den schwer getroffenen deutschen Finanzmarkt ist frei. Nach der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat unterschrieb Bundespräsident Horst Köhler das Gesetz. Es tritt am Samstag in Kraft
Von der Idee zum Gesetz in 6 Tagen
von Thorsten Alsleben, Berlin
Was sonst mehrere Wochen dauert, ging beim großen Rettungspaket in gerade mal fünf Tagen. Ein Lehrstück in Sachen effektiver parlamentarischer Demokratie in Krisenzeiten.
Die unten zusammengestellten Nachrichten eines Tages, vom 16.10.2008 auf ZDF.de zeigen zu deutlich, in welcher hysterischen Verwirrung wir uns gerade alle zusammen einig sind. Banken handeln mit faulen Krediten. Würden sie so etwas sich jemals vorgestellt haben in Verbindung mit dem Begriff „Bank“. Bis zu dieser Bankenkrise wurden vor allem Kreditnehmer als faule, gefährliche Bakterien durchleuchtet, die eine Bank infizieren könnten. Das neue ist, dass die Bank gieriger als der Kreditnehmer geworden ist, den Kreditnehmer quasi überholte, aber unterwegs nicht so schnell wie erforderlich die faulen Kredite loswerden konnte. Nicht einmal die berüchtigten Todesschwadronen der Hedgefonds haben es geschafft, die unter dieser Last an selbst gezüchteten Bakterienstämmen von Krediten leidenden Banken zu befreien. Die Infektion ist zu einer Epidemie geworden, der nicht einmal die aggressivsten Händler der Hedgefonds Herr werden konnten.
Hypo Real Estate – bilanzierte Beschwichtigungen
Wunderglaube und Wahn
Kommende Woche wird zeigen, in welche Richtung sich die Finanzwelt bewegt
von Reinhard Schlieker
In der amerikanischen Finanzkrise liegt das Rettungspaket nun auf dem Tisch. Was es enthält, ist nur in Umrissen klar. Viel Geld, natürlich. An Wunder aber glaubt die Wall Street (diesmal) nicht.
Was hat der Vorstand der Hypo Real Estate doch für Sicherheit in den Nachrichten vermittelt, zunächst trotz Abstieg der Kurse, dann trotz der Immobilienkrise und dann für das Rettungspaket der Bundesregierung mit den angeschlossenen Banken. Danach, einige Tage später am heutigen Samstag die neue Nachricht, aus der hervorgeht, dass die an dem Paket beteiligte Banken gerechnet und festgestellt haben, es wäre wesentlich mehr Finanzausfall, der 2009 usw. abgedeckt werden muss. Die 35 Milliarden reichen nicht aus, die beteiligten Banken ziehen sich zurück – es ist Zeit für Ehrlichkeit, anders kann nicht richtig gerechnet werden. Es werden wohl eher 50 Milliarden in diesem Jahr und 100 Milliarden bis Ende 2009 nötig, um Hypo Real Estate über Wasser zu halten. Nebenbei: mit 100 Milliarden lassen sich etwa 250.000 versicherugspflichtige Arbeitsplätze mit ortsüblicher Entlohnung schaffen. Auch für diejenigen, die nicht mehr so leistungsfähig sind, wie der durchschnittliche Leistungsträger. Wir handeln nicht klug, wenn wir hinter verschleudertem Geld weiteres Geld nachwerfen. Dann ist mehr faul als nur faule Kredite.
Hypo Real Estate: Rettungspaket gescheitert
Das Rettungspaket für den angeschlagenen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate ist gescheitert. Wie das Unternehmen am Samstagabend mitteilte, ist die Kreditzusage durch mehrere Finanzinstitute nicht mehr gültig.
Subventionskapitalismus gefährdet Demokratie
Rettungsplan für US-Banken steht offenbar
Das tagelange Ringen um das gigantische Rettungspaket für die US-Finanzbranche scheint beendet. US-Kongress und Regierung haben sich offenbar geeinigt. Derweil wird es in Deutschland 2009 laut Arbeitgeberpräsident Hundt keine neuen Jobs geben.
Die größte Bankenpleite der amerikanischen Geschichte sieht nun JPMorgan als Retter in der Not.
Nicht der letzte Fall. Aber wie viel kann JPMorgan noch schlucken? Mit dem Kauf der WaMu baut JPMorgan nun sein Filialgeschäft aus, vor allem im Westen der USA, wo die in Seattle beheimatete WaMu besonders stark ist. Zur Finanzierung nutzt Morgan die Einnahmen aus einer Kapitalerhöhung – fast ein kleines Wunder, dass diese Aufstockung der Eigenmittel in diesen Zeiten gelungen ist.
Aber mit der Integration zweier Großbanken dürften die Kräfte ausgelastet sein. Mit der nächsten Bankpleite, die sicher kommen wird, müssen sich dann andere befassen. Denn der Markt spielt im Moment Domino: Allein aus Kreisen der Anteilseigner und der Gläubiger von Washington Mutual, darunter kleinere Banken und Unternehmen sowie Aktienfonds, dürften bald die ersten Schwächeanfälle kommen. Womit dann deren Kunden wieder verunsichert sein dürften, ihre Geldanlage abziehen und so weiter, und so fort. Die Finanzkrise zu stoppen, dafür bedarf es einiger Anstrengungen mehr, als nur bankrotte Banken unter eine passende Haube zu bringen. Dafür muss man das Dominospiel irgendwo unterbrechen, und davon ist vorerst nichts zu spüren.
Es hat fast keiner mitbekommen. Die chinesische Bankenregulierungsbehörde, kurz auch „CRBC“ genannt, gab gestern bekannt, dass man jegliche Kreditvergabe an US-Finanzinstituten im Zusammenhang mit dem Interbankengeschäft untersagt. Alle Aktionen seien zu stoppen. Diese Regelung betrifft nur die US Interbank-Kreditgeschäfte, nicht die mit anderen Staaten. 720 Banken unterliegen der CRBC.
Diese Anweisung soll im Zusammenhang mit der Erlangung von aktuellen Daten über die Involvierung chinesischer Banken mit Lehman Brothers stehen. So sind der Nachricht zufolge sieben Banken mit Anleihen in Höhe von 721 Mio. US-Dollar in der Pleitebank engagiert.
Das ist natürlich ein herber Rückschlag für die amerikanische Bankenlandschaft, denn die Asiaten, wie auch die arabischen Staaten, galten in den letzten Wochen als die Länder, die noch in amerikanische Banken investierten.
Auch die zweitgrößte Bank Japans, die Sumitomo Mitsui Financial Group, erklärte, dass man an der Kapitalerhöhung von Goldman Sachs nicht teilnehmen werde und der Einstieg vorerst abgeblasen wurde. Goldman Sachs hat trotzdem 5 Mrd. Dollar eingenommen und somit ist das kein großes Problem, da die Kapitalzuflüsse doppelt so hoch waren wie ursprünglich erhofft.
Krach um Hilfspaket – McCain in der Zwickmühle
Ein historisches Treffen im Weißen Haus: Mit 700 Milliarden Dollar sollte die Finanzbranche gerettet werden. Aber statt Sachdiskussion gab es Wortgefechte, statt Fortschritt offenen Streit – und John McCain hat sich offenbar selbst ausgetrickst.
Keine Aufsichtsmechanismen
„…Der Regierungsvorschlag für das 700-Milliarden-Dollar-Paket war im Kongress von vornherein auf große Skepsis gestoßen. So bemängelten Mitglieder, dass es angesichts der von Finanzminister Henry Paulson gewünschten enormen Machtbefugnisse beim Aufkauf der Kredite keine ausreichenden Aufsichtsmechanismen gebe. Außerdem forderten Demokraten Obergrenzen für Topmanger von Firmen, die sich dank des Rettungsprogramms giftiger Altlasten entledigen können, sowie Erleichterungen für bedrängte Hausbesitzer…“
Optionsgeschäfte sind out – Demokratie oder Verschwörung der Optionen
Daimler Stern ohne Coach
In der Pressemitteilung von Daimler gestern Abend wurde bestätigt, dass der Vorstand Gespräche mit Cerberus Capital Management über die Abgabe des 19,9 Prozent-Anteils an der Chrysler Holding LLC führe. Eigentlich eine normale Nachricht aus einem normalen Wirtschaftsleben. Wenn es denn heut zu Tage auch normal wär. Nichts ist normal.
Was mir dabei durch den Kopf gegangen ist, sind die vielen Beratungen und Untersuchungen durch teuere Consulting-Firmen, in deren Folge eine Umstrukturierung nach der anderen die Belegschaft von Daimler getroffen hat. Interessanter Weise hat sich in den letzten Jahren durch diese Beratungen die Qualität der Produkte verschlechtert – wo gegen die Daimler-Führung nach eigenen öffentlichen Aussagen fleißig kämpft – die Qualitätsführerschaft zurückerobern möchte. Ein zweites Problem ist die Identifikation der Mitarbeiter mit Daimler. Früher undenkbar, dass ein Meister aus der Produktion Daimler kritisieren würde, ist heute auf der Tagesordnung. Dementsprechend ist auch das Engagement während der Produktion erheblich auf die Position von „Dienst nach Vorschrift“ zurückgegangen.
Geldanlage
Die Graphik zeigt, welche Entwicklung Dow Jones von 1984 bis heute vollzogen hat. Dabei haben viele, die sich auf Aktienanlage verstehen, einiges verdient. Aber nichts ist so flüchtig wie Geld. Das zeigen die Einbrüche bei besonderen Krisen. Nicht nur die Opfer der Krisen werden dabei hart getroffen, auch die Anleger ziehen ihr Geld wie Tentakel wieder ein. Dabei ist es nicht so ganz einzusehen. Wenn es sich um substanzstarke Werte handelt, die dazu noch systemrelevant sind, müssten gerade diese eine Krise gut überstehen. D.h., wenn die Produkte gebraucht werden. Die aktuelle Krise, „Subprime Krise“ zeigt, dass es viele Produkte gibt, die niemand außer der Spekulanten und und der Banken braucht. Aufgeblasene Kredite, Derivate, hinter denen keine werthaltigen Produkte stehen.