Studenten prostestieren wieder. Es erinnert einen an 1968. Damals haben sich die Studenten dagegen gewehrt, in das Korsett aus der Vorkriegszeit und der Verwalter der Nachkriegszeit hinein gezwängt zu werden. Damals haben sie mit der jugendlichen Sensibilität gespürt, dass die Untertan-Strategien nicht zu einer entwicklungsfähigen Gesellschaft taugen und vor allem undemokratisch geblieben sind. Heute spüren sie mit der gleichen Sensibilität, dass sie wiedermal in ein Korsett, diesmal der beinahe technokratisch agierenden Landes-, Bundesregierung und der EU hinein gezwängt zu werden. Sie spüren, es werde von ihnen mehr Leistung in kürzerer Zeit abverlangt aber keine Aussichten aufgezeigt, wie damit eine kreative, sozial gerechte und innovative Gesellschaft entwickelt werden soll. Sie werden nicht ernst genommen. Nehmt sie ernst!
Heute ist wie 1968 das Hauptproblem die Verlogenheit und Konsequenzlosigkeit der Regierungen. Die Sonntagsreden über die Bedeutung von Bildung und Bildungswesen kann man ja auch nicht mehr hören. Die neuesten Nachrichten aus der Regierungskoalition zeigen, was als systemrelevant wirklich betrachtet wird. Es sind immer noch die Banken, deren unverantwortliches und das Gemeinwesen destruktiv belastendes Verhalten im Umgang mit Derivaten und anderen ruinösen Bankenprodukten, die gigantischen Verluste der Zockergemeinde mit Milliarden von Euro auf Kosten der Gemeinschaft sozialisiert werden. Unglaubwürdig. Inhaltslose Versprechen im Wahlkampf – wie oft.
Die Kluft zwischen den Regierungen
Defragmentierung
Depression und Mythos
Depression ist eine Krankheit. Wie Rheuma, Herzschwäche oder Asthma ist sie ein Teil des menschlichen Lebens. Mythos ist dabei die Vorstellung, Depression sei ein Zustand, der mit Anstrengung des Erkrankten aus der Welt zu schaffen wäre. Und dass es diese Erkrankung eigentlich gar nicht gäbe. Hier wird aber aus dem Mythos schon ein Wunschdenken, die Depression möge mich doch verschonen. Uns verschonen. Auch uns als aktive Menschen, uns als Arbeitgeber, die Krankheitstage in Dienst- und Einsatzplänen unterbringen müssen, uns als Krankenkenkassen, die Behandlungskosten tragen müssen. Uns als Gemeinwesen, das die Depression ökonomisch mittragen muss. Alleine in den USA wirkt sich die Depression volkswirtschaftlich mit etwa 160 Mio USD/Jahr an Ausfall-, Behandlungs- und Medikamentenkosten aus.
Genaugenommen ist, wenn wir den Menschen als Ganzes betrachten, die Depression auch eine körperliche Erkrankung. Vom Grundverständnis der Erkrankungen leiden wir darunter, dass wir seit Descartes Materialismus Leib und Seele als von einander eigenständige Bereiche betrachten und dem folgend auch behandeln. Weil es diese bedeutsame Trennung seit dem Descartes Materialismus gibt, sind wir heute mit dem Leib-Seele-Problem konfrontiert, was es ohne die Trennung zwischen materiellem und seelischen nicht gäbe. Die Erfahrungen aus der Medizin, Psychologie, Verhaltensforschung, Physik, Biochemie, Biologie und Sozialwissenschaften erlauben uns nicht an dem Phänomen vorbei zu gehen, dass der Mensch nicht ins Körperliche und Seelische teilbar ist. Das Mentale kann sich nicht verändern, ohne dass sich das Physische verändert. Alle Versuche, nur die eine Seite des menschlichen Wesens zu betrachten und zu behandeln bleiben erfolgslos, weil der andere Teil des Wesens dabei nicht berücksichtigt, also krank bleiben wird. Bei Depression ist es zum Glück so, dass sie auch ohne Behandlung völlig verschwinden kann, der Patient wieder ganz der Alte ist. Schon seit den alten Griechen wusste man, dass eine Depression nach Monaten (halben Jahr) ausheilen kann. Solche Phasen kann es mehrmals im Leben geben.
Der Mensch erkrankt, wenn er an einer Erkrankung leidet. Auch ein Knochenbruch heilt von Mensch zu Mensch unterschiedlich schnell aus, weil die Resonanz des psycho-physischen Systems je nach Individualität mehr oder weniger die Heilung unterstützt oder verzögert. Um sich es leichter vorstellen zu können, ist das Immunsystem ein brauchbares Modell dafür, wie sich die köperlichen und psychischen Ereignisse innerhalb des Systems Mensch gegenseitig bedingen – oder anders gesagt, wie die Leistung des Abwehrsystems zu mehr oder weniger Belastbarkeit neigt. Viele Depressive bringen eine gewisse vererbte Bereitschaft mit auf die Welt, depressiv reagieren zu können. Wenn es in der Famile des Patienten schon mal Depressionen gegeben hat, dann kann man davon ausgehen, dass etwa zu 25% die Erkrankung bei dem individuellen Menschen erblich bedingt ist. Und in der Untersuchung und Aufarbeitung der Depression ist dabei von Bedeutung, nach den Ereignissen zu suchen, die diese schlummernde Bereitschaft zu Depression zu einer Erkrankung geweckt und entwickelt haben. Hierzu sind alle möglichen Ereignisse während der Biographie möglich, manchmal auch der normale Stress der Entwicklung innerhalb der verschiedenen Lebensphasen. So erleben wir Depressionen schon bei Kindern, bei Kleinkindern.
Dinosaurier und giftige Algen – Der Ökologische Schnupfen
„Wir suchen niemals die Dinge, sondern das Suchen nach ihnen.“
(Blaise Pascal (1623-1662), französischer Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph)
Die Meldung über Überlebensprobleme in ökologischen Systemen durch Gefahren der giftigen Algen passt hervorragend in die Glitzerwelt von Sensationsnachrichten, die beim Publikum für eine kurze Zeit das Atmen ins stocken bringen. Die großen Dinos könnten von kleinen Algen vergiftet worden sein. Wie gruselig. Ob diese dritte Theorie stimmt oder nicht, eins steht fest: sie könnte stimmen. Das macht ihre schwergewichtige Bedeutung für unsere durch schwere Gifte und Massen von einfachen Giften belastete Umwelt aus. Ein See, in dem sich Algen vermehren kann die dadurch hervorgerufene Belastung des Sauerstoffmangels bis zum gewissen Grad kompensieren. Manchmal ziemlich lange. Aber dann kommt ein bestimmter Zeitpunkt wie ein Schnupfen und der See kippt um und ist tot. Atmet nicht mehr.
Und das ist an dieser Nachricht so bedeutsam, unabhängig davon, ob die Wissenschaftler Recht behalten oder eine vierte Theorie über das massenhafte Artensterben in der Dino-Zeit entwickelt wird. Wir leben mit diesem Zeitfaktor, den wir durchaus „Ökologischer Schnupfen“ nennen können, seit einigen Jahrzehnten schon. Unsere Umwelt kompensiert es als System mit Subsystemen mit laufenden Anpassungen. Wir wissen aber nicht, wann der Ökologische Schnupfen anfängt zu Husten, das ökologische System ohne weitere Korrekturmöglichkeiten aus dem Gleichgewicht gerät und der See unseres Lebensraums umkippt. Deshalb ist es mehr als unverständlich, dass sich alle Regierungen so viel Zeit lassen können, dass die Industrie Mehrkosten als Begründung für Verzörgerung von umweltschonenenden Maßnahmen erfolgreich durch Lobbyisten in Gesetze einfließen lassen kann.
Die Regierungen wissen es. Sie wissen, dass dieses Systemverhalten nicht nur für die Natursysteme gilt, sondern für alle Systeme, in denen wir leben, die wir errichtet haben, die sich entwickelt haben. Deshalb sind Koalitionsverhandlungen von der CDU/FDP/CSU nicht nur ein Geplänkel für die Bildzeitung und ähnliche Abbilder von Kurzweile, sondern diese Verhandlungen sollen eine Basis zum Regulieren der verschiedenen Systeme bilden, Systeme, die auch noch ineinander greifen.
Dabei ist völlig uninteressant, wie viel Gesicht die eine oder andere Partei am Ende bewahren kann – sie sind alle drei in den Wahlkampf ohne Berücksichtigung des Verhaltens der Systeme gegangen. Jetzt bedenken sie es immer noch nicht und belasten wissenslos das eine oder andere System mehr oder weniger wegen Parteiproporz. Eben Parteikultur. Die Arroganz der Verhandlungsteilnehmer, mit der sie auf Fragen von Reportern nach Ergebnissen auf das spannende in solchen Verhandlungen hinweisen zeigt, dass auch Politiker wie Herr Solms und andere zwar vom Geschenk des Blitzlichtermeers zehren können, aber von Systemproblemen keine Ahnung haben.
Informationscrash
Leben wir in einer „Desinformationswirtschaft“, wie der Wirtschaftswissenschaftler Max Otte meint? Und ist die Finanzkrise ihr bestes Beispiel?
Zu Interview mit Max Otte by ecolot. Von der Informationstechnologie getragene Wachstumszyklus neigt sich sich zu seinem Ende. Die Informationstechnologie brachte durch technologische Entwicklungen, deren Verbreiterung und Etablierung im Alltag einen Informationssprung von gigantischen Möglichkeiten. Es verwundert nicht, wenn manche es mit Entdeckung von Buchdruck vergleichen. Seit dem Jahr 2000erleben wir, wie uns die unüberschaubare und durch Einzelne nicht kontrollierbare Menge an Informationen in die Irre führt. Sie erlaubt kriminelle Machenschaften in allen Bereichen. Nicht nur die allgemeine Wirtschaft sondern auch die Wirtschaftskriminalität kamen damit zu exponentiellen Wachstumsmöglichkeiten. Geblieben sind die Wachstumsraten bei der Wirtschaftskriminalität, beim Missbrauch und bei gezielten Desinformation.
Der Wachstum der Informationstechnologie erfährt am Ende des Zyklus die Übersättigung des Marktes bei Mangel an Basisinnovationen. c – eine Krise die uns zweistellige Billionen Euro kosten wird – vor dem nachfolgenden Wachstumszyklus. Heute kann noch niemand genau den wirtschaftlichen Schaden für die Weltbevölkerung beziffern, allein die aufgeblasenen, wertlosen Derivate sollen 90 Billionen Euro ausmachen. Es ist nicht nur der negative Stress der letzten 10 Jahre, sondern das zunehmende Bedürfnis der Menschen nach einem anderen, humanecologischen Weg. Deshalb denke ich auch, dass die Basisinnovation des nächsten Wachstumszyklus die psychosoziale Gesundheit sein wird. Die Information bringt es nicht mehr. Nur Reizüberflutung und diverse Crashs, wenn sie von unverantwortlichen Händen verbreitet wird.
Die Welt
„Wenn wir weiterhin zulassen, dass Finanzinstitutionen überall auf der Welt rücksichts- und verantwortungslos handeln, bleiben wir im Kreislauf von Blase und Platzen gefangen“, warnte US-Präsident Obama. USA: Mitschuld am „Krisen-Chaos“ Alles weg: Milliarden Dollar, Millionen Jobs. Doch wer hat es verbockt? Die USA haben zumindest „zum Chaos“ beigetragen, wie Obama einräumt. Der US-Präsident fordert die … Weiterlesen
Geldwert
Wirtschaft in der Krise
Rezession und Finanzkrise
Ausgelöst durch die faulen USA-Immobilenkredite erleben wir eine Finanzkrise, die es in dieser Welt noch nie gegeben hat. Deshalb kommen wir auch nicht aus den täglichen Nachrichten heraus, wie es immer schlechter wird und jedesmal eine neue Schweinerei oder ein neues Paket an Gegemaßnahmen wieder diskutiert wird. Dabei besteht aber nicht der Eindruck, es würde etwas eine Hoffnung auf Verbesserung ´vermitteln. Aber bestehen wir nur aus Geld? Ist es für uns gut, wenn wir uns nur um Geld kümmern? Sicher, das Geld, die Wirtschaft und deren Kreislauf sind zu Natur geworden, in der wir leben – also auch überleben müssen. Aber es ist immer noch die natur der 2. oder 3. Ordnung, nicht wir selbst. In diesem Zusammenhang
Abwrackprämie und Arbeit
„Wohltätig ist des Feuers Macht, wenn sie der Mensch bezähmt, bewacht.“
(Friedrich von Schiller, 1759-1805, dt. Dichter)
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Und jetzt beginnt er sich an die täglichen Horrormeldungen in den Nachrichten zu gewöhnen.
„Was juckt uns das? Wir machen einfach so weiter wie bisher. Es wird schon alles wieder gut werden“, scheint ein Großteil der Bevölkerung zu denken. Das gefährliche dabei ist, wenn auch die Regierungen sich mit ihren aufgelegten Rettungspaketen selbst beruhigen und die aufgeblasene Problematik des FIAT GELDES, die Abwesenheit von Gegenwert und die allgemeine Orientierungslosigkeit nicht ernst nehmen. Und tatsächlich:
Aktienmärkte, Währungen und Rohstoffe dümpeln seit Wochen auf demselben Niveau vor sich hin, ohne dass es zu großen Änderungen käme. Doch diese Konstellation zeigt weniger ein Ende der Krise an, sondern viel mehr die Ruhe vor dem Sturm. Es ist wie bei einem Vulkan, der kurz vor dem Ausbruch steht und bei dem die dortigen Bewohner meinen, die sich zwischenzeitlich verziehenden Rauchwolken würden eine Beruhigung der Lage anzeigen – im Untergrund jedoch brodelt es bedenklich.
Besinnung 2009 mit Aufruf
„Diese erfolgsbedingte Faulheit wird uns jetzt durch die Krise gespiegelt.“
(Matthias Horx)
Die beste Zukunftsforschung ist die Besinnung auf die wichtigsten, fundamentalen Werte, die unser Leben, unsere Gemeinschaft stützen und die Zukunft erlebbar machen. „Tue anderen nicht das an, was du nicht willst, dass es dir angetan wird!“, ist einer davon. Der andere geht davon aus, dass auch der Erfolg des Schwächsten die Stärke von allen gemeinsam bedeutet. Wenn wir uns daran orientieren, sind Krisen nur Randerscheinungen des alltäglichen Lebens und keine globalen Schraubstöcke mehr.
Aufruf
Bis 10.2.2009 besteht die Möglichkeit, eine Petition zum Bedingungslosen Grundeinkommen (BGE) mitzuzeichnen.
Dem Deutschen Bundestag liegt sie untervor.
Es haben bereits über 7150 Menschen (Stand 30.1.2009) mitgezeichnet.
Bei einer derzeitigen Gesamtanzahl von ca. 440 Petitionen in der Mitzeichnung und in der parlamentarischen Prüfung ist die BGE-Petition damit die meistunterstützte und die meistdiskutierte Bundestags-Onlinepetition.
Je mehr Abrufe und Unterstützer die Petition erhält, umso deutlicher wird dem Petitionsausschuss
(http://www.bundestag.de/ausschuesse/a02/fotoliste.html) das Themeninteresse der Bevölkerung.Falls Ihnen die BGE-Idee unbekannt sein sollte, fragen Sie die Suchmaschinen nach „Grundeinkommen“ oder „Bürgergeld“.
Sie werden bemerken, dass Politiker, Parteien und Wissenschaftler das BGE schon längst diskutieren.
Aber erst ein breites Interesse beim Wähler wird die Gesetzgebungsmaschinerie in Gang setzen.Falls Sie mit der Idee sympathisieren, zeichnen Sie mit und verbreiten Sie diesen oder ähnliche Hinweise in Ihren Online-Communities. Je schneller und früher desto wirkungsvoller!
Setzen Sie ein Zeichen, dass Sie das BGE für eine diskussionswürdige Idee halten!
Rettungsplan und Chancengleichheit
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat das Niveau der Leitzinsen wie erwartet ein weiteres Mal bestätigt.
Ungeachtet der sich ausweitenden Finanzkrise und einer immer mehr auf die Rezession zusteuernden Wirtschaft der Eurozone beließ die Notenbank ihren wichtigsten Zinssatz am Donnerstag wie erwartet bei 4,25 Prozent. Gleichzeitig öffnete EZB-Präsident Jean-Claude Trichet aus Sicht von Beobachtern auf der anschließenden Pressekonferenz die Tür für Zinssenkungen.
Die Finanzkrise hält die Welt weiter in Atem. Aus dem Banken-Sektor prasseln ständig neue Hiobs-Botschaft auf uns ein. Dagegen herrscht in den anderen Branchen eine nahezu gespenstische Ruhe – es gibt kaum Nachrichten. Fast scheint es, als bewege sich nichts, weil alle Welt auf Washington blickt. Immerhin hat gerade der Senat das Rettungspaket abgesegnet. Am Freitag wird das US-Repräsentantenhaus erneut über den Notfall-Plan für den amerikanischen Finanzsektor entscheiden.
Drei mögliche Entwicklungen:(Robert Hsu, Chefredakteur, China Strategy | © 2008 Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG)
Der schlimmste Fall: Leider besteht die Möglichkeit, dass einige Politiker noch immer nicht die Gefahr der aktuellen Kreditklemme verstanden haben. Die Stimmung in Amerika ist die: „Warum sollen wir gierigen Bankern helfen?“ Leider leihen die Banken allerdings derzeit niemandem Geld – Käufe von Autos oder Urlaubsreisen müssen zurück stehen, selbst Studenten haben es schwer, einen Kredit für ihr Studium zu bekommen. Deshalb trifft das Debakel die ganze Gesellschaft, vor allem kleine Unternehmer. Wenn der Plan abgelehnt wird, geht es mit dem Ausverkauf an der Börse weiter – bis zu 20% Abschlag sind dann möglich. Wir werden den Kollaps weiterer Banken sehen, nur einige starke Häuser wie die Bank of America, JP Morgan und Wells Fargo werden überleben.
Das wahrscheinlichste Szenario: Wenn der Kongress das Hilfsprogramm durchwinkt, können wir uns auf eine Erleichterungs-Rallye einstellen. Allerdings müssen auch danach das US-Finanzministerium und die Notenbanken für Liquidität sorgen. Wahrscheinlich hält sich eine Menge Skepsis. Wenn das Vertrauen jedoch zurück kehrt, geht es langsam aber sicher nach oben. China-Aktien könnten besonders stark steigen, da sie übermäßig herunter geprügelt wurden.
Die beste aller Welten: Nach der Verabschiedung des Rettungsplanes kehrt umgehend das Selbstbewusstsein zurück. Die Bullen greifen an und die Börsen weltweit schießen nach oben. Tatsächlich sagte gerade der ehemalige US-Notenbank-Chef Alan Greenspan, er gehe davon aus, dass das Vertrauen eher früher als später zurück kehrt und dass diese Jahrhundertkrise ihr Ende findet. Auch die Investoren-Legende Warren Buffett ist wieder aktiv und hat sich sowohl bei Goldman Sachs als auch bei General Electric eingekauft. Auch in diesem Fall würden China-Aktien besonders kräftig profitieren.
Tatsächlich spricht auch die Häufung von Unsinn und Panikmache, die durch die Medien geistert, für einen psychologischen Wendepunkt. Unklar ist natürlich, ob nicht noch mal ein finaler, panischer Ausverkauf kommt. Doch wenn Politiker, die noch nie eine Aktie besaßen, plötzlich lautstark über das Finanzsystem fabulieren, dann ist etwas faul, dann steigt die Angst. Und wenn der autokratische russische Premier Wladimir Putin ausgerechnet Amerika für seine eigenen Probleme verantwortlich macht – und dabei die Flucht der Investoren vor seinen Polizeistaat-Methoden gegenüber der Wirtschaft außer Acht lässt – dann ist dies schon ein interessantes Signal für die umgehende Nervosität. Und wie ein amerikanisches Sprichwort sagt: „Sei vorsichtig, wenn die anderen gierig sind und sei gierig, wenn alle anderen vorsichtig sind.“
Aber das ist nicht alles.
Schon jetzt muss daran gedacht werden, wie das wirtschaftliche Gemeinwesen eines Landes weiter geht.
Deshalb ist es gut, verständlich und zum richtigen Zeitpunkt, wenn sich die Beziehungen zu Russland soweit normalisieren und stabilisieren, dass wir Zugang zu Rohstoffen und Markt in Russland haben.
Deshalb ist es wichtig, wenn die Geldmenge der Eurozone im Rahmen gehalten und nicht aufgeblasen wird.
Deshalb ist es wichtig, dass Subventionen auf ein Minimum und dann mit Sicherheitsleistungen abgesichert heruntergefahren werden – Subventionen torpedieren die freie Marktwirtschaft und verleiten zu Korruption (d. h. in Anträgen mehr aufschreiben, als real möglich ist). Damit wieder normale Zeiten in der Wirtschaft und auf den Finanzmärkten einkehren können und Anleger mit Zuversicht die Firma aussuchen können, in die sie Geld investieren wollen, bis dahin muss einiges geregelt werden. USA haben nach dem 11.9.01 mit Finanzspritzen die Wirtschaft und Finanzmarkt gestützt, damit es zu keinem Desaster der Wirtschaft nach dem Attentat auf das WTC komme. Anstatt dass dieses Geld in die Güter produzierende Wirtschaft investiert wurde, ist es meistens in den Investmentbanken zu Entwicklung und Vermarktung von neuen Finanzprodukten, auch der „faulen Kredite“, die den Verbrauchern mit fadenscheinigen Aufklärungen angedreht worden sind. Die Investmentbanken haben seit 2001 130 Milliarden Gewinne realisiert. Jetzt muss der Schaden vom Staat mit einem 700 Milliarden Rettungspaket aufgeräumt werden. Ein schlechtes Geschäft.
Die Wettspiele auf der Börse müssen verschwinden. Sie handeln ohne Substanz und stören durch die dabei entstehende Psychologie eine realwirtschaftliche Bewertung des betreffenden Unternehmen.
Derivate, Zertifikate usw. sind keine Wirtschaftsleistungen sondern Gewinne im Kasino.
Die Einlagen der Bankkunden müssen besser und höher abgesichert werden. Sie sind nämlich das Geldvolumen, aus dem gute Kredite vergeben werden können. Und werden wieder von der Wirtschaft für Investitionen gebraucht.
Dabei ist wichtig, dass Regeln aufgestellt werden, die wie Analog bei Ratifizierung von Atomveträgen zum internationalem Recht werden.
Steuervereinfachungen und Gerechtigkeit muss her, vor allem in Deutschland sind wir daran interessiert. Ein gesunder Steuerzahler stützt mit seiner Leistung am besten eine gesunde Wirtschaft des eigenen Landes.
Beschwichtigung ohne begründete Substanz ist schlimmer als die Wahrheit zu sagen. Wir sollten also Politiker nicht mehr wählen, die Angst vor Wahrheit haben und nicht in der Lage sind, rechtzeitig über den „Plan-B“ zu sprechen. Das beste Beispiel sind die Bewertungen der Arbeitslosigkeit, oder besser gesagt der Verminderung der Arbeitslosigkeit. Die Zunahme von 260% an Zeitarbeit alleine ist Beweis dafür, dass sich unser Arbeitsleben in japanische Verhältnisse entwickelt – in Japan ist jeder dritte ein Zeitarbeiter. Im Zuge dieser Entwicklung werden pro Jahr 20% Wachstumsraten der Immobilienindustrie, die für die Zeitarbeiter ohne Heimat quer durch Japan 6 qm Wohnungen hinstellen – zu überhöhten Mieten natürlich. Also arbeitet der japanische Zeitarbeiter für den Arbeitgeber, der ihn ausgeliehen habe und für die Vermieter von solchen Übergangswohnungen. Wirtschaftlich ein Unsinn für alle.
Wenn die Krise, die wir nun als Bankenkrise erleben, eine Chance für alle werden soll, dann müssen wir auch die Einstellung der Partner im Staatsvertrag überdenken. Nicht einmal bei Flutkatastrophen wurden die Opfer so üppig bedacht, wie die leidenden Banken und Finanzinstitute in den letzten Wochen. Immer öfters gewinnt man den Eindruck, dass derjenige ein wahrer Bürger der Bundesrepublik ist, wenn er etwas leistet – erst dann. Wenn er keine Arbeit hat und auf soziale Unterstützung der sozialen Marktwirtschaft angewiesen ist, dann wird sehr schnell zu einem staatsbürgerlichen Bettler – läuft vom Amt zu Amt und fühlt seitenlange Formulare, die an eine peinliche Befragung erinnern. Solchen Befragungen müssen sich Bankenmanager nicht aussetzen, denn bis sie so einen Formular wahrheitsgemäß überprüft und vollständig ausgefüllt hätten, wäre die Bank längst pleite.
Existentielle Stabilisierung ist wichtig und zwar für alle. Selbstbewusste Banker und Bürger brauchen wir auch alle. Also müssen wir von der Obrigkeit als Regulator des Zusammenlebens weg. Hier ist die FDP gefragt, die gerade in den Bayerischen Landtag gewählt worden ist. Auch auf der Bundesebene zeichnet sich ab, dass die FDP ihre Chance bekommen könnte. Das liberale Kredo verspricht ernsthaft angewandt Chancengleichheit und das Abrücken von den abhängig gemachten Bürgern.
Die Milliardenbeträge, die in letzten Wochen so leicht über die Bildschirme allabendlich vor unseren Augen hinweg gezogen sind zeigen, dass es Geld im Gemeinwesen gibt, es kommt darauf an, wie und wofür wir es ausgeben. Eine freiheitlich demokratische Gesellschaft muss das Geld so ausgeben, dass alle freiheitlich demokratisch und auskömmlich leben können, ohne sich schämen oder in Krankheit hineinarbeiten müssen.
Das Bürgergeld muss her.
Jeder Bundesbürger, der hier geboren ist, muss ein Bürgergeld in Höhe von etwa 850,-€ monatlich bekommen, unabhängig davon, ob er arbeitet oder nicht, Kinder entsprechend weniger. Es macht keinen Sinn, sich Gedanken darüber zu machen, ob es faule oder fleißige Menschen gibt, denn diese Kategorie hat in der bestehenden und zu erwartenden Weltarbeitsteilung (Globalisierung) keine Bedeutung. Die Menschen müssen hinter der Arbeit her gehen – freie Menschen gehen freiwillig hinter der Arbeit, weil sie etwas wollen, da sie bereits etwas sind: Bürger ihres eigenen Landes. Ein bedingungsloses Grundeinkommen