Psychotherapie Mangel

„…Die Mängel sind – sobald man tiefer in das Dickicht der Psychotherapie eindringt – gravierend. Gerade jene Kranken, die der Psychotherapie am dringendsten bedürfen, werden ausgegrenzt, etwa die Kranken mit Borderline-Persönlichkeitsstörungen. Allgemein gilt, was der Baseler Psychologe Jürgen Margraf in seiner im vergangenen Jahr vorgelegten Monographie „Kosten und Nutzen der Psychotherapie“ (Springer Verlag) festgestellt hat: … Weiterlesen

Banken sind Luxus Aufstocker

„…Die Stabilisierung des Bankensystems in Deutschland könnte weitere Milliardensummen an Steuergeldern verschlingen. Wie der „Spiegel“ berichtete, muss der Bund seine im ersten Bankenrettungsplan vorgesehenen Kapitalhilfen von 80 Milliarden Euro mehr als verdoppeln. Experten des Finanzministeriums rechnen dem Bericht zufolge mit einem Kapitalbedarf bis zu 200 Milliarden Euro….“ Bankenrettung soll weitere 120 Milliarden kosten Wir haben … Weiterlesen

Depression und Mythos

Depression ist eine Krankheit. Wie Rheuma, Herzschwäche oder Asthma ist sie ein Teil des menschlichen Lebens. Mythos ist dabei die Vorstellung, Depression sei ein Zustand, der mit Anstrengung des Erkrankten aus der Welt zu schaffen wäre.  Und dass es diese Erkrankung eigentlich gar nicht gäbe. Hier wird aber aus dem Mythos schon ein Wunschdenken, die Depression möge mich doch verschonen. Uns verschonen. Auch uns als aktive Menschen, uns als Arbeitgeber, die Krankheitstage in Dienst- und Einsatzplänen unterbringen müssen, uns als Krankenkenkassen, die Behandlungskosten tragen müssen. Uns als Gemeinwesen, das die Depression ökonomisch mittragen muss. Alleine in den USA wirkt sich die Depression volkswirtschaftlich mit etwa 160 Mio USD/Jahr an Ausfall-, Behandlungs- und Medikamentenkosten aus.

Genaugenommen ist, wenn wir den Menschen als Ganzes betrachten, die Depression auch eine körperliche Erkrankung. Vom Grundverständnis der Erkrankungen leiden wir darunter, dass wir seit Descartes Materialismus Leib und Seele als von einander eigenständige Bereiche betrachten und dem folgend auch behandeln. Weil es diese bedeutsame Trennung seit dem Descartes Materialismus gibt, sind wir heute mit dem Leib-Seele-Problem konfrontiert, was es ohne die Trennung zwischen materiellem und seelischen nicht gäbe. Die Erfahrungen aus der Medizin, Psychologie, Verhaltensforschung, Physik, Biochemie, Biologie und Sozialwissenschaften erlauben uns nicht an dem Phänomen vorbei zu gehen, dass der Mensch nicht ins Körperliche und Seelische teilbar ist. Das Mentale kann sich nicht verändern, ohne dass sich das Physische verändert. Alle Versuche, nur die eine Seite des menschlichen Wesens zu betrachten und zu behandeln bleiben erfolgslos, weil der andere Teil des Wesens dabei nicht berücksichtigt, also krank bleiben wird. Bei Depression ist es zum Glück so, dass sie auch ohne Behandlung völlig verschwinden kann, der Patient wieder ganz der Alte ist. Schon seit den alten Griechen wusste man, dass eine Depression nach Monaten (halben Jahr) ausheilen kann. Solche Phasen kann es mehrmals im Leben geben.

Der Mensch erkrankt, wenn er an einer Erkrankung leidet. Auch ein Knochenbruch heilt von Mensch zu Mensch unterschiedlich schnell aus, weil die Resonanz des psycho-physischen Systems je nach Individualität mehr oder weniger die Heilung unterstützt oder verzögert. Um sich es leichter vorstellen zu können, ist das Immunsystem ein brauchbares Modell dafür, wie sich die köperlichen und psychischen Ereignisse innerhalb des Systems Mensch gegenseitig bedingen – oder anders gesagt, wie  die Leistung des Abwehrsystems zu mehr oder weniger Belastbarkeit neigt. Viele Depressive bringen eine gewisse vererbte Bereitschaft mit auf die Welt, depressiv reagieren zu können. Wenn es in der Famile des Patienten schon mal Depressionen gegeben hat, dann kann man davon ausgehen, dass etwa zu 25% die Erkrankung bei dem individuellen Menschen erblich bedingt ist. Und in der Untersuchung und Aufarbeitung der Depression ist dabei von Bedeutung, nach den Ereignissen zu suchen, die diese schlummernde Bereitschaft zu Depression zu einer Erkrankung geweckt und entwickelt haben. Hierzu sind alle möglichen Ereignisse während der Biographie möglich, manchmal auch der normale Stress der Entwicklung innerhalb der verschiedenen Lebensphasen. So erleben wir Depressionen schon bei Kindern, bei Kleinkindern.

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Enke, Albrecht Dürer und reiß dich zusammen

Zu Zeiten Albrecht Dürers durfte die Melancholie noch Zeit haben, im antriebslosen Meer von grüblerischen Gedanken zu verharren und mit im Schoß gefalteten Händen darauf warten, bis die Depression vorbei geht. Der damaliger Lebenslauf gab noch Zeit dazu, das Ende der  Melancholie, die alten Griechen nannten sie die Krankheit der schwarzen Galle, am Ende des dunklen Tunnels der Schwermütigkeit abzuwarten. Normalerweise sehe man Licht am Ende des Tunels. Wenn der Tunel lang, sehr lang ist, dann könnte das Licht hinter jeder Biegung kommen, der Depressive geht an unzähligen Biegungen vorbei, jedesmal enttäuscht, dass nicht das Ende mit dem Licht zu sehen war.

Die Zeitlosigkeit der schwermütigen Gedanken ist ebenso schwer zu ertragen, wie die Zeitlosigkeit des Munteren und der Ausgelassenheit, die um den Depressiven herum ihr farbenprächtiges Spiel treiben. Er sieht es nicht, es steht still und nur ängstliche Blitze schießen durch die Gedanken durch, er würde nie mehr dazu gehören, sich nie mehr freuen wie die anderen.

Robert Enke von Ina96

Reiß dich zusammen, denn jeder sieht das Licht am Ende des Tunels – regelmäßige Aufforderung des Selbst an sich selbst oder der wohlmeinenden Umgebung an den depressiven, antriebslosen Menschen. Es geht aber nicht. Sich zusammenreißen bedeutet, einen neuen Misserfolg zu organisieren, sich zu nächsten Biegung des Tunels quälen, obwohl es Mangels Kräfte noch nicht klappen klappen kann. Es geht schief, die Arme gehen nicht hoch, bleiben wie bei der Melancholie von Albrecht Dürer im Schoß bewegungslos liegen, der leere Blick in unbekannte Ferne verrät nicht, was sich an Gedankenwelt hinter den Stirn in dunklen Wolken stürmisch ängstlich über den seelischen Himmel verbreitet.

Es ist schwer sich das alles einzugestehen, während man depressiv ist und keiner scheint es nachvollziehen oder verstehen zu können. Wie denn auch. So wie sich der Depressive nicht vorstellen kann, je aus der Depression wieder herauszukommen, so können sich die ohne Depression nicht vorstellen, wie sich das depressive Leben anfühlt. Wenn Sie einem Depressiven in voller Inbrust helfen zu wollen: „Reiß dich zusammen und komm wenigstens mit spazieren, auf die frische Luft!“, dann teilen Sie ihhm genau das mit, was ihn selbst beunruhigt.

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Selbstwertgefühl Hunger

Haben Sie Hunger? Ja, darf ich Ihnen was anbieten? Hunger lässt sich sättigen. Diejenigen, die sich Seele vorstellen, können davon ausgehen, dass Selbstwertgefühl der Hunger der Seele ist. Es ist der hungrigste Teil von uns. Wie hungrig kann bei allen beobachtet werden, die diesen Hunger nicht mehr stillen und auch nicht verstecken können, und mit einer Selbstwertgefühlstörung krank werden. Sie gehen dann davon aus, dass ihr Selbstwertgefühl nicht mehr aufgefüllt/gestillt, nicht mehr ernährt werden kann.

Meistens ernähren sich die Menschen gegenseitig. Und immer sind welche dazwischen, die viel von ihrem Selbstwertgefühl zur Verfügung stellen. Es gibt dazu eine passende Redensart: „Kommt an meine Brust, solange noch Platz ist.“ Menschen mit einem ausgeglichenem Selbstwertgefühl ernähren sich von innen heraus, aus der Vorratskammer des Selbst. (aus Kapitel Selbstwertgefühl in Vorbereitung)

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Paris Hilton und Kim Jong II

Wir befinden uns im seltsamen Spannungsfeld von unwichtigen Beliebigkeiten, die als breitgestreute Informationen die Illusion von lebenswichtiger Bedeutung erlangen und von Ereignissen, die sich wie zufällig in den Nachrichten dazwischen mischen. Die Vernetzung der Informationen bringt immer verrücktere Tagesbilder zustande – jeder kann sich entscheiden was er sucht und findet dann, was er sucht. Dabei ist die Frage, wer sucht nach uns oder noch lebenswichtiger, wer trachtet danach, uns wieder in Kriege zu verwickeln.

Hollywood-Star David Hasselhoff musste am Wochenende mit einer Alkohol-Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mal wieder fand einer seiner Töchter ihren Dad bewusstlos auf dem Boden seiner Villa in Encino, Kalifornien…

Und mal wieder muss Disco-Queen Lady GaGa aus dem Bett- ähhh… Näh-Kästchen plaudern: Dieses Mal hat sie verraten, was ihr bei Männern besonders wichtig ist: Klar! Das beste Stück…

Und promt ist „Geliebter Führer“ als Machthaber bestätigt. Nordkoreas Staatschef Kim Jong II leitet erste Sitzung des neuen Parlaments und tritt seine dritte Amtszeit an: Der Nationale Verteidigungsausschuss wählte ihn erneut zum Vorsitzenden. Es war der erste Auftritt Kims seit dem letzten August. Damals soll er einen Schlaganfall erlitten haben.

„Mein Leben ist momentan echt anstrengend“, erzählt Disco-Queen Lady GaGa

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Amok Koma

Unfassbar. Ein Mittwoch beginnt, um 9.33 ganz anders, mit einem Anruf bei der Polizei. Stunden später sagt Kultusminister Rau einen Satz, der die Tragödie zusammenfasst: „Was heute hier passiert ist, ist die größte Katastrophe, die einer Schule passieren kann.“ In Winnenden und später in Wendlingen hat sich eine Katastrophe entwickelt, die keiner auf der Agenda hatte – die größte Katastrophe, die uns passieren kann.
Unbeschreibliche Trauer breitet sich bei verbliebenen Eltern und traumatisierten Opfern aus.

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Terror der Banken – Steinbrück wird erpresst

Auf der einen Seite Existenzsicherung für Erwerbslose organisieren, auf der anderen Seite Banken vor dem Dominoeffekt schützen. Das ist die Klemme, in der sich unser Finanzminister Steinbrück befindet. Ein Gewitter wird einen Norddeutschen nicht so einfach aus den Stiefeln fegen. Aber Erpressung ist was anderes. Was haben die Manager in Talkshows über die Absolventen der Schulpflicht geschimpft, diese könnten nicht einmal richtig rechnen – die vier Grundrechenarten wären ein Problem. Nun stellt sich heraus, dass die Bankmanager selbst nicht rechnen können – aus einem Defizit bei der Hypo Real Estate von 50 Milliarden werden innerhalb paar Tage auf einmal 150 Milliarden. Aber so einfach ist es nicht. Die Manager können nachweislich rechnen. Also muss es ein anderes Problem sein. Sie versuchen sich aus der selbstverursachten Klemme zu befreien, in dem sie mit Salamitaktik dem Staat die Leichen im Banktresor Stück für Stück präsentieren und lamentieren, wenn du uns nicht jetzt hilfst, dann werde es noch schlimmer kommen – der Dominoeffekt setze ein und alle Banken fielen um. Ist auch nicht falsch. Das ist das Dumme.

George Walker Bush

Nach dem 11.09.2001 hat George Walker Bush Amerika und die Welt gegen die globalisierte Gefahr des Terrorismus ins Feld gerufen, einen sinnlosen Irak-Krieg angezettelt und wegen der damaligen Finanzkrise nach dem WTC-Attentat Milliarden in den Markt gepumpt, mit entsprechenden Aufweichungen des regulierten Marktes ausgestattet somit die heutige Krise um faule Kredite gepflanzt. Seitdem wurde das Management der Investmentbanken und des Finanzmarktes immer mehr zur fünften Gewalt der Demokratie. Der vom Bush glorifizierte globalisierte Terror ist weitgehend ausgeblieben, die Gewinne und Prozente, die Wettspiele am Finanzmarkt haben alle so beschäftigt, dass sie nicht gemerkt haben, wo sich die Achse des Bösen entwickelt. Im Tresor der großen Bankhäuser sammelten sich die globalisierten Terrorkräfte.

Alan Greenspan

Von dem vorigen FED-Chef Alan Greenspan angelegt und mit ständigen Zinssenkungen und Gelddruckmaschine aufgepäppelt entwickelte sich das zarte Pflänzchen zu einem Alien, das nun aber die wertlosen Kredite nicht mehr fressen mag und sich wie ein Tsunami durch das Raumschiff Erde an den Steuermitteln zu schaffen macht. Und niemand von den superklugen Managern weiß es, dieses Untier aufzuhalten. Hilflos flattern sie von einer Metropole zu anderen und erpressen die Regierungen – so auch unseren Finanzminister.

Peer Steinbrück

Peer Steinbrück ist gut beraten, wenn er sich nicht erpressen lässt, ein Fuß in die Dominoreihe stellt und die Hypo Real Estate verstaatlicht. Dann sind zumindest eine Reihe von Anleihen in trockenen Tüchern und die Bankenwelt muss Farbe bekennen. Wollen die Bankmanager einen neuen Anfang, eine neue Transparenz oder nicht? Wie schnell sind sie in der Lage, zum ehrlichen und verantwortungsvollem Kaufmann zurückzukehren? Können die Bankmanager ordentliche Bilanzen über alles erstellen oder nicht? Eigentlich haben wir für solche Zwecke Gesetze.

Kommentar (FTD)

Hartz IV für blöde Banker

von Joachim Dreykluft (Hamburg)

„…Alles ruft wegen der Finanzkrise: mehr Regulierung! Der Begriff bleibt bislang abstrakt. Das entscheidende Problem ist: Bankmanager handeln total rational, wenn sie Gewinne privatisieren, aber Verluste sozialisieren. Das darf so nicht bleiben. Keine Polemik.
700.000.000.000 $ für die US-Banken. 10.600.000.000 Euro für die IKB. Eine noch unbekannte Summe für die Hypo Real Estate. Dazu Fortis, Northern Rock. Man verliert so langsam den Überblick. Die Banken müssen gerettet werden. Damit das System weiter funktioniert – nicht alles zusammenbricht. Das stimmt wohl. Leider. Denn die Allgemeinheit, der Steuerzahler, ist brutal erpressbar geworden…“

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Das Goldene Kalb und Freier Wille

Unsere Gesellschaft scheint sich in einer Zerreißprobe zu befinden. Auf der einen Seite vermittelt die hochentwickelte Technologie die Illusion, alles wäre machbar. Auf der anderen Seite wird das „noch nicht machbare“ durch Arbeit der Politik, der Medien und der Werbung solange umdefiniert, bis es machbar erscheint. Dabei entstehen Widersprüche, die es unverständlich erscheinen lassen, warum es nicht möglich ist, Probleme und Krisen zu lösen. Umwelt, Ökologie, Kriege, Hunger, Wassermangel, Energieprobleme usw. Allzu oft riecht es nach Zweckbestimmung durch jemand anderen. Und die Frage drängt sich auf: Wer profitiert eigentlich von der jeweiligen Krise, unter der andere, meistens unzählige andere leiden. Die freie Marktwirtschaft wurde in soziale Marktwirtschaft umgebaut, die Reste umdefiniert, damit alle fleißig am Wohlstand arbeiten, evtl. auch teilhaben. Das Goldene Kalb wurde immer mehr in den Mittelpunkt gedrängt und hat heute im Bereich des alltäglichen Lebens, der persönlichen Lebensplanung und in der politischen Diskussion Hochkonjunktur. Als ob es nichts anderes gäbe – keine anderen Probleme, keine anderen Werte. Und mitten drin stellt der Bürger fest, die Probleme sind geblieben und das Goldene Kalb wird dünner.

Nun muss der Geist bemüht werden, um den Fehler zu suchen. Schließlich ist irgendetwas für das Versagen der Machbarkeit verantwortlich. Die Neurowissenschaften sind soweit gekommen, dass eine Schmacht nach Erklärung von Vorgängen im Gehirn entstanden ist. Antworten auf alte und zentrale Fragen der Geisteswissenschaften erscheinen in greifbarer Nähe. Und – wenn es keinen freien Willen gäbe, dann wäre das Versagen des sozialpolitischen Menschen erklärbar und sogar zu entschuldigen.

Unter der Absicht von zukünftiger Verwendung technologischer und wissenschaftlicher Erkenntnisse hat sich auch der Bundestag mit der Materie des Freien Willens beschäftigt. Ein beachtliches Dokument für die Information der Abgeordneten und als Hilfe für Entscheidungen ist dabei entstanden.

…“»Freier Wille« unwiderlegt
HIRNFORSCHUNG

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