Pest: ausgeben und leihen, bis der Doktor kommt

China: USA sollen erst Mal ihr Staatsdefizit unter Kontrolle bringen

Das sehe ich genauso wie @Mono (Kommentar in Handelsblatt zu „Der transatlantische Spar-Streit eskaliert“) und die Chinesen. Der europäische Gedanke der Vereinigung ist gerade deshalb entstanden, damit Konzepte unterschiedlicher Art miteinander konkurrieren dürfen und damit Europa seine Kompetenz gebündelt unterbringen kann. Dass es auf diesem Weg Haufen Probleme zu bewältigen gilt, ist immer schon offensichtlich gewesen. Probleme sind aber kein Grund eine grundsätzlich gute und richtige Idee wieder zu verlassen. Schon gar nicht auf den Rat der USA hin. Denn USA wäre es natürlich am liebsten, wenn Europa wieder in „Kleinstaaterei“ zurückfallen würde und so fragmentiert leichtere Beute für die Wall Street wäre.

Wir haben aber in Europa etwas anderes vor, als Gelddruckmaschinen aufzustellen.

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Mixa und der Friedhof der Elite

Zweifelhafte Zinsgeschäfte
Unternehmen und Kommunen als Bankenopfer
von Joachim Bartz und Reinhard Laska

Das Stuttgarter Oberlandesgericht (OLG) hat schwere Vorwürfe gegen die Deutsche Bank erhoben und das Kreditinstitut zur Zahlung von mehr als 1,5 Millionen Euro Schadenersatz an ein großes mittelständisches Unternehmen verurteilt. So handelt es sich nach Ansicht des OLG bei so genannten Zinsswaps, die die Bank Kunden zur Zinsoptimierung empfohlen hatte, um „eine Art von Glücksspiel“. Hunderte von Unternehmen und Kommunen sind betroffen.

Augsburgs Bischof Walter Mixa entschuldigt sich für die schwierige Lage, in die sein Bistum durch die Debatte um seine Person geraten ist. „Es tut mir im Herzen weh und leid, dass ich vielen Menschen Kummer bereitet habe. Ich bitte um Verzeihung.“
Bischof in der Schusslinie

„Mixa hat eingesehen, dass die Dinge schief gelaufen sind“
, sagte der Sprecher des Priesterrates, Bernhard Ehler.

Helmut Mangold, der Vorsitzende des Augsburger Diözesanrates, sagte, eine schnelle Aufklärung der Vorwürfe gegen Mixa wäre ihm lieber gewesen. Die überwiegende Mehrheit

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Kindersex für Kirchensteuer

Zu sauberen Trennung zwischen Staat und Kirche sollte die Kirchensteurer abgeschafft werden.

Geschunden

„Urbi et orbi…Damit unterstreicht die katholische Kirche ihren universalen Geltungsanspruch… Der Papst ging nicht auf die Missbrauchsskandale der katholischen Kirche ein, mahnte aber eine „geistige und moralische“ Umkehr an…Der Dekan des Kardinalskollegiums, Angelo Sodano, stellte sich ausdrücklich hinter den Papst, der wegen des Skandals mehrfach persönlich angegriffen worden ist. Das Volk Gottes werde auf Geschwätz nicht hören, behauptete Sodano…“

So stellt sich das katholische Rom eine „geistige und moralische“ Umkehr vor. „…Der evangelische Landesbischof Markus Dröge zeigte sich in seiner Osterpredigt im Berliner Dom am Sonntag darüber „entsetzt, wie viele Schweigekartelle es gegeben hat und immer noch gibt“….

Leider versteht die katholische Kirche unter Geltungsanspruch einen Machtanspruch überall und über Alles. Von Demut nichts zu spüren,

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Missbrauch im Doppelpack

Das große Schweigen

Das stille Kreuz mit dem Glauben ©Dr.M.E.Waelsch

…“Die kirchliche Obrigkeit könne nicht leugnen, dass Informationen über diese Missbrauchsfälle „bis in die obersten Etagen der Kirche gedrungen sind. Das steht fest“, betonte Weisner. Er sprach von „vielen Fällen sexueller Gewalt, die durch das System Kirche gedeckt worden sind…“

Und das ist das Hauptproblem. Das Schweigen. Schweigen derjenigen, die für sich in Anspruch nehmen,

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Zeigefinger der FDP

Ich habe nicht vor, meine Website zu einer Westerwelle-Website verkommen zu lassen, aber es ist nun mal seit 14 Tagen so, dass Herr Westerwelle seine Propaganda in der Fläche Deutschland und den Deutschen aufdrückt und damit eine vernünftige Diskussion über wichtige Fragen des Umbaus vom kränkelndem zum hilfreichen Sozialstaat für alle stört. Gewaltig stört. Dabei sei nicht vergessen, dass wer seinen Zeigefinger gegen andere ausstreckt, ihn auf sich selbst richtet. Geistig-politische Wende beim Schneeschieben. So viel Unsinn von einem, der uns als Außenminister vertritt, ist kaum auszuhalten. Auf jeden Fall hat Herr Westerwelle viel bei Jürgen W. Möllemann gelernt, der die FDP rettete – und fast ruinierte.

Dekadenz: Herr Westerwelle scheint ja nicht mitbekommen zu haben, dass das römische Imperium nicht wegen einer Dekadenz der Armen untergangen ist, sondern an dem dekadenten gierigen und unmoralischen Verhalten der Reichen, der Führungskreise in der Politik und Wirtschaft, die Grundlagen der Gesellschaft zu eigenem Vorteil aufgefressen haben. Da hilft es wenig, wenn sich Herr Westerwelle selber lobt. „..Die von ihm angestoßene Diskussion „war sachdienlich, sie hat die Dinge vorangebracht“. Im Mittelpunkt stehe „endlich wieder die Mitte, die Mittelschicht, die alles erarbeitet hat, was verteilt werden soll“…“ Das reicht bei der Wahl gerade mal noch für knapp 5% und ich hoffe, dass es die Menschen in der NRW-Wahl auch berücksichtigen. Sie sollen wissen, dass das Problem „wer arbeitet, soll mehr haben“ darin besteht, dass nicht das bezahlt wird, was geleistet wurde.

Geistig-politische Wende

„…Was in den Boomländern aber gestiegen ist, und zwar teilweise dramatisch ist die private Schuldenquote – in den USA von 60 Prozent des BIP in den neunziger Jahren auf 100 Prozent. Wenn überhaupt, dann stirbt in dieser Krise das Konzept der Überforderung wirtschaftlicher Ressourcen durch Banker, die sich an Krediten an bonitätsschwache Kunden bereichern und einer Niedriglohnpolitik, die die Haushalte in die Verschuldung zwingt.
Mit dem Wohlfahrtstaat hat das alles nichts zu tun…“

Wenn die industrialisierte Welt wieder gesunden will, müssen die Ansprüche, vor allem Ansprüche der freien Wirtschaft auf Subventionen an den Staat erheblich sinken.

„…In Deutschland bekommen Lobbyisten immer stärkeren Einfluss auf die Politik, kritisieren Rechtswissenschaftler und halten das für undemokratisch. So hat die neue Bundesregierung mehrere Spitzenpositionen in Ministerien mit ehemaligen Interessenvertretern großer Unternehmen und Wirtschaftsverbände besetzt. Beispiele dafür hat Frontal21 im Umwelt-, Gesundheits- und im Verkehrsministerium recherchiert. Professor Ulrich K. Preuß von der Hertie School of Governance warnt im Frontal21-Interview, dass der „Staat zur Beute von Spezialinteressen wird und damit seine Funktion, Repräsentant der Gemeinwohlinteressen der Gesellschaft zu sein, damit mehr und mehr aufgibt“…

und: „…Es wird eine politische Debatte darüber geben müssen, wer die Folgen der Krise finanzieren soll. Die Senkungen der Einkommenssteuern, wie sie jetzt diskutiert werden, würden etwa besonders Gutverdiener aus der Finanzierung der Krisenfolgen herausnehmen…“ (Blog.Zeit.de)


Wir

haben 1,3 Millionen Aufstocker, 7 Millionen Menschen ohne reguläre Arbeit, für die aber nur 900.000 freie Stellen offen sind. Der Sozialetat im Bundeshaushalt beträgt 700 Milliarden. Davon brauchen wir 48 Milliarden für HARTZ-IV. Für die Bankenrettung musste die Bundesregierung 480 Milliarden Kredite aufnehmen, die Gesamtsumme der ganzen Rettungs- und Konjunkturmaßnahmen betragen schon 1,2 Billionen EURO – Subventionen, die den Arbeitslosen nicht zu Gute kommen. Arbeitgeber raten einem potentiellem Mitarbeiter,

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Westerwelle und Brüderle zelten an der Tanke

UPDATE:

1,43 Euro je Liter – Autoclub: „Spritwucher“

Rasant steigende Benzinpreise bei vergleichsweise günstigem Rohöl – das passt nach Ansicht der Automobillobby nicht zusammen: Die Politik müsse gegen den Wucher an der Zapfsäule vorgehen, verlangt der ACE.

Der Anti-Guttenerg, Herr Wirtschaftsminister Brüderle und unser Außenminister Herr Westerwelle sollten sich ein Zelt kaufen. Herr Westerwelle macht sich so große Sorgen, dass nicht die Banken sondern die Beschäftigungslosen (Harzt IV usw.) diejenigen, die Arbeit noch haben als Milchkuh aussaugen.

Und Herr Westerwelle gefällt sich darin, die Sprache zu sprechen, die jeder verstehe. Das bezweifle ich, weil ich zwar die Wörter verstehe, die Sätze auch noch, nur dem Zusammenhang des Gesagten fällt ein Realitätsbezug, obwohl die Tendenz wiederum deutlich sichtbar wird. Die Wahlen in NRW – dafür ist jeder populistischer Auftritt gut (und schadet den Wahlaussichten der FDP in NRW). Mit dieser Sprache und mit dieser Tendenz lassen sich die sozialen Probleme eines hochindustrialisierten Landes wie die Bundesrepublik nicht mit Erfolg diskutieren. Nicht, wenn man wie Herr Westerwelle rechts und links schauen muss, damit er den einen oder anderen Freund aus dem Klientel-Klub nicht vergisst.

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Guido Westerwelle und menschenwürdiges Existenzminimum

Über den Sozialstaat

Er habe überhaupt nichts zum Verfassungsgerichtsurteil gesagt. Die Debatte sei zynisch. Und: er spreche die Sprache, die jeder verstehe. Und er wolle eine geistig-politische Wende in Deutschland herbeiführen. Im Westerwelles Sinne ist es kein Umbau sondern Abbau für den Sozialstaat. Herr Westerwelle hat Recht, die von ihm polemisch und populistisch geführte Debatte sei zynisch. Eine soziale (nicht sozialistische) Debatte über Grundsicherung ist notwendig geworden. Debatte über die Würde des Menschen ist für Alle erforderlich geworden.

Banken gegen Hartz-IV-Empfänger

Die Unterstützung von sog. Hartz-IV-Empfängern kostet uns gerade mal ein Fünftel dessen, was wir für verzockte Banken ausgeben müssen. Wenn Politiker über das Ziel hinausschießen, dann haben sie einen Grund gefunden. Wenn ein Politiker durch demokratische Wahl plötzlich zum Außenminister wird und alle belächeln sein Englisch, dann ist es allenfalls eine Vorlage fürs Kabarett. Mehr nicht. Wenn aber ein Politiker als stellvertretende Regierungschef sagt, er habe den Finger in die Wunde deren gelegt, die nun am lautesten schreien, dann könnten wir viel früher anfangen und fragen: welche Wunde hat Herr Westerwelle, dass er sich den Finger selbst in eigener Wunde steckt und mit populistischen Äußerungen die erforderliche Hartz-IV-Diskussion zur Stammtischgerede vernebelt.

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Neue Grippe in Ebbe und Flut

Schweinegrippewelle ebbt langsam ab sagt das RKI, die Bundesländer haben Angst, auf Impfdosen sitzen zu bleiben und GSK wird bis Montag mehr liefern, als bestellt. Das Verwirrspiel um die Schweinegrippe ist um eine Runde weiter – die Zahl der Toten ist vom 25.11. auf den 26.11.2009 laut RKI-Tabelle von 52 auf 59, also innerhalb eines …

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Depression und Mythos

Depression ist eine Krankheit. Wie Rheuma, Herzschwäche oder Asthma ist sie ein Teil des menschlichen Lebens. Mythos ist dabei die Vorstellung, Depression sei ein Zustand, der mit Anstrengung des Erkrankten aus der Welt zu schaffen wäre.  Und dass es diese Erkrankung eigentlich gar nicht gäbe. Hier wird aber aus dem Mythos schon ein Wunschdenken, die Depression möge mich doch verschonen. Uns verschonen. Auch uns als aktive Menschen, uns als Arbeitgeber, die Krankheitstage in Dienst- und Einsatzplänen unterbringen müssen, uns als Krankenkenkassen, die Behandlungskosten tragen müssen. Uns als Gemeinwesen, das die Depression ökonomisch mittragen muss. Alleine in den USA wirkt sich die Depression volkswirtschaftlich mit etwa 160 Mio USD/Jahr an Ausfall-, Behandlungs- und Medikamentenkosten aus.

Genaugenommen ist, wenn wir den Menschen als Ganzes betrachten, die Depression auch eine körperliche Erkrankung. Vom Grundverständnis der Erkrankungen leiden wir darunter, dass wir seit Descartes Materialismus Leib und Seele als von einander eigenständige Bereiche betrachten und dem folgend auch behandeln. Weil es diese bedeutsame Trennung seit dem Descartes Materialismus gibt, sind wir heute mit dem Leib-Seele-Problem konfrontiert, was es ohne die Trennung zwischen materiellem und seelischen nicht gäbe. Die Erfahrungen aus der Medizin, Psychologie, Verhaltensforschung, Physik, Biochemie, Biologie und Sozialwissenschaften erlauben uns nicht an dem Phänomen vorbei zu gehen, dass der Mensch nicht ins Körperliche und Seelische teilbar ist. Das Mentale kann sich nicht verändern, ohne dass sich das Physische verändert. Alle Versuche, nur die eine Seite des menschlichen Wesens zu betrachten und zu behandeln bleiben erfolgslos, weil der andere Teil des Wesens dabei nicht berücksichtigt, also krank bleiben wird. Bei Depression ist es zum Glück so, dass sie auch ohne Behandlung völlig verschwinden kann, der Patient wieder ganz der Alte ist. Schon seit den alten Griechen wusste man, dass eine Depression nach Monaten (halben Jahr) ausheilen kann. Solche Phasen kann es mehrmals im Leben geben.

Der Mensch erkrankt, wenn er an einer Erkrankung leidet. Auch ein Knochenbruch heilt von Mensch zu Mensch unterschiedlich schnell aus, weil die Resonanz des psycho-physischen Systems je nach Individualität mehr oder weniger die Heilung unterstützt oder verzögert. Um sich es leichter vorstellen zu können, ist das Immunsystem ein brauchbares Modell dafür, wie sich die köperlichen und psychischen Ereignisse innerhalb des Systems Mensch gegenseitig bedingen – oder anders gesagt, wie  die Leistung des Abwehrsystems zu mehr oder weniger Belastbarkeit neigt. Viele Depressive bringen eine gewisse vererbte Bereitschaft mit auf die Welt, depressiv reagieren zu können. Wenn es in der Famile des Patienten schon mal Depressionen gegeben hat, dann kann man davon ausgehen, dass etwa zu 25% die Erkrankung bei dem individuellen Menschen erblich bedingt ist. Und in der Untersuchung und Aufarbeitung der Depression ist dabei von Bedeutung, nach den Ereignissen zu suchen, die diese schlummernde Bereitschaft zu Depression zu einer Erkrankung geweckt und entwickelt haben. Hierzu sind alle möglichen Ereignisse während der Biographie möglich, manchmal auch der normale Stress der Entwicklung innerhalb der verschiedenen Lebensphasen. So erleben wir Depressionen schon bei Kindern, bei Kleinkindern.

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