Paris Hilton und Kim Jong II

Wir befinden uns im seltsamen Spannungsfeld von unwichtigen Beliebigkeiten, die als breitgestreute Informationen die Illusion von lebenswichtiger Bedeutung erlangen und von Ereignissen, die sich wie zufällig in den Nachrichten dazwischen mischen. Die Vernetzung der Informationen bringt immer verrücktere Tagesbilder zustande – jeder kann sich entscheiden was er sucht und findet dann, was er sucht. Dabei ist die Frage, wer sucht nach uns oder noch lebenswichtiger, wer trachtet danach, uns wieder in Kriege zu verwickeln.

Hollywood-Star David Hasselhoff musste am Wochenende mit einer Alkohol-Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert werden. Mal wieder fand einer seiner Töchter ihren Dad bewusstlos auf dem Boden seiner Villa in Encino, Kalifornien…

Und mal wieder muss Disco-Queen Lady GaGa aus dem Bett- ähhh… Näh-Kästchen plaudern: Dieses Mal hat sie verraten, was ihr bei Männern besonders wichtig ist: Klar! Das beste Stück…

Und promt ist „Geliebter Führer“ als Machthaber bestätigt. Nordkoreas Staatschef Kim Jong II leitet erste Sitzung des neuen Parlaments und tritt seine dritte Amtszeit an: Der Nationale Verteidigungsausschuss wählte ihn erneut zum Vorsitzenden. Es war der erste Auftritt Kims seit dem letzten August. Damals soll er einen Schlaganfall erlitten haben.

„Mein Leben ist momentan echt anstrengend“, erzählt Disco-Queen Lady GaGa

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Vergewaltigung

„…Damit aber habe er deutlich machen wollen, dass jeder, der die körperliche Integrität eines Menschen so angreift, eine schwere Straftat begehe. Ob er nun als erster handelt oder es anderen nachmacht, ändert nichts an seinem Vergehen…“

Der Vergleich mit Sexualstraftätern ist gar nicht so daneben: beide Gruppen – Randalierer und Sexualstraftäter nehmen sich das Recht aus, die private Sphäre, die persönlichen Grenzen des Anderen zu missachten und nehmen dabei Verletzungen in Kauf. Senator Körting hat richtig erkannt, dass es in beiden Fällen um triebhaftes Verhalten ohne Impulssteuerung. Die feige Art von „Nachschlagen“ und „Nachwerfen“ hat Herr Körting treffend mit seinem Vergleich getroffen. Von solchen Situationen ist es nicht weit zu den Gewaltausbrüchen, die wir in den Balkankriegen erlebt haben.

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Grippensymptome bei Bild

Beim Bezahlen vom Mittagessen traue ich meinen Augen nicht. Bild-Zeitung auf dem Tresen. Nichts ungewöhnliches – ist immer da, so dass man aus dem Augenwinkel wenigstens mitbekommt, wie viel Zentimeter für Überschrift heute dran sind. Und heute waren wir mal ausnahmsweise weder Papst, noch Klinsmann oder eine Bank. Heute haben sie einen Man mit seinem Foto abgebildet, das man sich in dieser Qualität nicht einmal in ein Urlaubsalbum kleben würde.

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Pubertät von 14 bis 25

In „Abenteuer Wissen“ wurde am 18.3.2009 über erstaunliche Erkenntnisse aus der Pubertät-Forschung berichtet. Diese zum großen Teil völlig neue Einsichten in die Pubertät werden einiges im Umgang mit Heranwachsenden ändern müssen. Das erstaunlichste: der pubärtere Umbau des Gehirns dauert bis zum 25-zigsten Lebensjahr.

Pubertät: Zeit des Erwachens
>>> Video

Video: Was treibt Amokläufer zur Tat?

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Amok Koma

Unfassbar. Ein Mittwoch beginnt, um 9.33 ganz anders, mit einem Anruf bei der Polizei. Stunden später sagt Kultusminister Rau einen Satz, der die Tragödie zusammenfasst: „Was heute hier passiert ist, ist die größte Katastrophe, die einer Schule passieren kann.“ In Winnenden und später in Wendlingen hat sich eine Katastrophe entwickelt, die keiner auf der Agenda hatte – die größte Katastrophe, die uns passieren kann.
Unbeschreibliche Trauer breitet sich bei verbliebenen Eltern und traumatisierten Opfern aus.

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Systemrelevant – Es werde Geld

Größter Bankraub aller Zeiten, der von den Bankern selbst verübt wird – systemisch, systematisch. Das erleben wir. Im gigantischen Rahmen der Finanz- und Wirtschaftskrise wird bei den Planungen, Diskussionen und Entscheidungen über sog. Rettungspakete gerne der Begriff „Systemrelevant“ als Begründung für oder gegen die Rettung einer wirtschaftlichen Institution benutzt. Im Moment werden über das Autowerk Opel heiße Gespräche und Verhandlungen für und gegen Rettung der europäischen Werke mit der Frage geführt, ob diese Werke systemrelevant sind oder nicht.

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Globale Rezession und ungeregelte Regeln

Während überall geredet wird, immer das Gleiche in verschiedenen Talkshows, während dieser verschwätzten Zeit braut sich außerhalb der Medienbüros und Fernsehstudios eine unheilvolle Wolke zusammen. Es ist nicht so, dass diese Gefahr keiner gesehen hätte. Die Warnungen wurden Jahrelang und zuletzt verschärft monatelang ingoriert und auch bei einschlägigen Treffen der Staatschefs wie im Heiligendamm beschwichtigend beiseite geschoben. Nun fliegt uns eine Bank nach der anderen um die Ohren, wir können uns von Rettungspaketen kaum retten, denn alles ist auf einmal systemwirksam. So als ob wir vorher kein System gehabt hätten, in dem wir wirken. Nur so lange das eine System ausgebeutet werden konnte, war es allen Recht – die aufgeschriebenen Zuwachsraten haben quasi allen Beschwichtigern auch Recht gegeben und das staatsmännische Image für die Gruppenfotos konnte ungestört abgelichtet werden.

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Suizid der Gesellschaft

„Komasaufen“ ist bei Jugendlichen weiter in

Rund 19.500 Minderjährige werden pro Jahr in Notaufnahmen

 

Selbstmord zur besten Sendezeit

Begleiteter Selbstmord zur Prime Time? In England hat sich ein Mann mit einer unheilbaren Nerven- und Muskelkrankheit vor laufender Kamera das Leben genommen. Am Mittwochabend wurde die Dokumentation im britischen Fernsehen ausgestrahlt.

Fernsehsender verteidigt sich
„Hier wird Werbung für begleiteten Selbstmord gemacht“, schimpfte Phyllis Bowman von der Organisation „Recht auf Leben“. Peter Saunders von der Organisation „Fürsorge statt Töten“ sieht die Gefahr, dass solche Sendungen dazu führen, dass sich Menschen unter Druck gesetzt fühlen, den selben Weg zu gehen. „Und es ist ein zynischer Versuch, Einschaltquoten in die Höhe zu treiben.“

Der Sender Sky Real Lives verteidigte die Dokumentation: „Das Thema betrifft immer mehr Menschen, und diese Dokumentation gibt einen informativen, gut verständlichen und lehrreichen Einblick in Entscheidungen, die manche Menschen treffen müssen“, sagte Sender- Chefin Barbara Gibbon.

 

Gegen Inszenierung des Freitods

Heftige Kritik nach Selbstmord vor Kamera
 
„Suizid ist ansteckend“
Auch die Deutsche Hospiz Stiftung sprach von einer „verwerflichen Inszenierung“. „Suizid ist ansteckend, Berichte darüber lösen wieder neue Suizide aus“, warnte Eugen Brysch, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung. Heftige Kritik äußerte er an der umstrittenen Schweizer Sterbehilfeorganisation Dignitas, die den Freitod des Mannes begleitet hatte.

 
Zur besten Sendezeit. Statt Aufklärung ein Versuch der Verführung – in vielen Fällen kommt diese Vermarktung der Machbarkeit des Todes einem Missbrauch gleich. Nur weil wir mit Schmerzen verlernt haben umzugehen, nur weil Werte und Wert des Lebens immer mehr an Bedeutung verlieren und an Verwirrung gewinnen, müssen wir uns wiedermal mit einer massenhaften Wahnerscheinung des 20. und 21. Jahrhunderts beschäftigen. Alles ist machbar, alles scheint machbar – und immer verkehrt sich eines Tages unsere Absicht gegen uns, wenn wir den Weg der Balance zwischen Schwarz und Weis verlassen – unsere Gesellschaft wird immer mehr zu einer Borderline-Community, die kaum Zugang zu den Grautönen und Farbabstufungen des emotionalen Erlebens herstellen kann. Die jüngsten Beispiele der spätestens seit 12 Monaten bestehenden Wirtschaft- und Finanzkrise zeigen die gleichen Symptome – nur wegen mit Wertlosigkeit aufgeblasenen Bankprodukten, mit den die Banken und Investmenthäuser den Anlegern der ganzen Welt Geld aus der Tasche gezogen haben und es anschließend mit irgendwelchen Luftnummern verzockt haben. Nur deshalb muss die ganze Welt nun unnötige wirtschaftlichen Probleme bewältigen – die Bürger der betroffenen Länder Einbußen in Kauf nehmen und auch noch Steuern dazu aufwenden.
 
Auch hier kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Konjunkturprogramme als Sterbehilfe wirken können, ebenfalls meistens zu der besten Sendezeit mit Selbstdarstellung der wohlgenährten Aktivisten präsentiert.
 
Freitod eines Menschen zu drehen und anschließend ausstrahlen ist nicht nur geschmacklos, sondern für die Integrität des Menschen, für sein Glauben an sich selbst, seine Zukunft und Transzendenz desintegrierend. Suizid wird auf einmal salonfähig, in Medien ausgebreitet zu einer Modeerscheinung, die konsumiert werden kann. Nicht dass ein Missverständnis entsteht – natürlich brauchen Menschen mit unheilbaren und entwürdigenden Krankheitsverläufen, mit unerträglichen Schmerzen, die kaum gelindert werden können, diese Menschen brauchen spezielle Hilfe, um das alles irgendwie aushalten zu können. Wenn auch das nicht geht, dann wird man über Lebens erleichternde Maßnahmen nachdenken müssen, auch wenn es selbst eingleitetes Sterben ist.
 
Als Goethe seine „Leiden des jungen Werthers“ herausbrachte, haben sich viele Nachahmer gefunden, die es wichtig fanden, dem Romanhelden in den Tod zu folgen. Es ist zu befürchten, dass es nach diesem TV-Beitrag in England zu vermehrten Suiziden auch unter Menschen kommt, die nicht zu der Gruppe gehören, bei der die Diskussion über Sterbehilfe wichtig ist. Dabei ist die Suizidhilfe als aller letztes Mittel zu verstehen. Davor muss zu Lebenserleichterung eine qualitative medizinische und schmerz therapeutische Sterbebegleitung erfolgen. Begleitung der menschlichen Werte bis zum Schluss.

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Rundfunkstaatsvertrag Verfassungswidrig

Fall für den Staatsanwalt

Wir sind weder in Russland noch in Chikago bei einer Zusammenkunft der Mafia-Familien. Aber es ist nahezu Alltag geworden und daher  war es zu erwarten. Wieder mal haben sich die Lobbyisten – diesmal der Zeitungsverleger – gegenüber Demokratie durchgesetzt. ARD und ZDF dürfen nur das Online publizieren, was im Zusammenhang einer Sendung steht, und das auch noch auf sieben Tage begrenzt im Netz stehen lassen.

 

Die im Rundfunkstaatsvertrag auferlegten Überprüfungen werden zusätzlich Geld kosten – Gebührengeld. Hier wird nicht nur die Demokratie mit Füßen getreten, sondern auch durch die neue Verwendung von Gebühren Geld für gute Sendungen zweckentfremdet. Der Zuschauer soll zu dem Mist der sog. privaten Zeitungsverleger im Müll von Reklamen eingerahmt hingeführt und zum Konsum gezwungen werden. Bei der Telekom, Post und bald auch Bundesbahn wurden und werden Schlüsselindustrien der Daseinssicherung ohne Not der Qualitätdemontage des freien Marktes zum Fraß vorgeworfen. Natürlich mit Geld des Steuerzahlers. Was dabei rauskommt, sehen wir bei der weltweiten Finanzkrise, die uns alle hunderte von Milliarden kostet.

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