Ärzte in freier Praxis – Mindestlöhne durch Gesundheitsreformen

Oder über die Vernichtung der freien Berufe in Deutschland
(
von Dr .med. H. H. vom Brocke)

Wissen Sie eigentlich, worauf Sie sich einlassen, wenn Sie in Deutschland eine psychiatrische bzw. nervenärztliche Praxis gründen oder übernehmen und bei der KV (Kassenärztliche Vereinigung) unterschreiben, dass Sie an der Versorgung der Gesetzlichen Kranken-Versicherungen (GKV) teilnehmen wollen? Sie unterschreiben, dass Sie bereit sind, paradoxe Aufträge zu übernehmen. Und Sie unterschreiben, dass Sie bereit sind, für 8,00 EURO Arztlohn pro Patient pro Quartal Behandlung durchzuführen, das sind 2,66 EURO im Monat. Sie glauben die Zahl nicht? Sie kommt sehr einfach zustande: Pro Quartal bekomme ich in meiner Praxis etwa 33.000,– EURO überwiesen für die Behandlung von 1000 Patienten. Davon gehen 25.000,– EURO für die Kosten der Praxis ab, verbleiben 8.000,– EURO. Bei 1000 Patienten entfallen auf jeden also 8,– EURO Arztlohn pro Quartal!

Weiterlesen …Ärzte in freier Praxis – Mindestlöhne durch Gesundheitsreformen

Personalkosten im Krankenhaus sinken

Durchaus interessant, wenn sie die Kostengewichte im Krankenhaus verlagern. Was hat man uns doch vorgejammert, wie viel an Mehrausgaben die Tarifabschlüsse für die Ärzte mit sich gebracht haben und wie es durch Abbau von Pflegepersonal aufgefangen werden musste. Was nicht referiert wird, wie viele Investitionen durch Personalabbau finanziert werden – seitdem die Förderquoten der Länder für die Krankenhäuser von 80% in letzten Jahren auf unter 50% heruntergefahren worden sind, müssen die Krankenhäuser die Modernisierung oft selbst stemmen; und oft ohne die Hilfe der meistens kommunalen Träger.

Weiterlesen …Personalkosten im Krankenhaus sinken

Glycin bei Knochen- und Gelenkschmerzen

Ein Mangel der Aminosäure Glycin begünstigt möglicherweise Erkrankungen im Bereich der Knochen und Gelenke, wie Arthrose und Osteoporose. An der Universität Granada wurden dreihundert Arthrose- und Osteoporosepatienten vier Monate lang mit der Aminosäure behandelt. Der Schmerzmittelverbrauch sank erheblich (bis zu 55%).

Weiterlesen …Glycin bei Knochen- und Gelenkschmerzen

Gegen Telekommunikationsüberwachung

Ähnlich Ärzteverbänden wie dem Marburger Bund hat die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) die Verabschiedung den Bundestagsbeschluss zur Telekommunikationsüberwachung kritisiert. Mit dem Gesetz werfe die Politik tiefe Gräben im Vertrauensverhältnis von Klinikärzten und Patienten auf, kritisierte die DKG. Bei der neuen Regelung handele es sich um nichts weniger als die faktische Abschaffung der ärztlichen Schweigepflicht, auf die …

Weiterlesen …Gegen Telekommunikationsüberwachung

Pflege und Ärzte frontal

Gefährdete Patienten / Pflege-Alarm im Krankenhaus
„…Hintergrund der dramatischen Lage: Der Europäische Gerichtshof erklärte 2003 die extrem langen Arbeitszeiten deutscher Klinikärzte für unzulässig. Infolgedessen reduzierten die Krankenhäuser die Arbeitsbelastung der Ärzte, indem sie neue Stellen für Mediziner schafften. Weil das kostenneutral nicht möglich war, mussten die Kostensteigerungen beim übrigen Personal aufgefangen werden – im Wesentlichen beim Pflegedienst, so Alfred von Dollen, Geschäftsführer des Friedrich-Ebert-Krankenhauses in Neumünster.

Dabei werden in Zukunft die pflegerischen Leistungen in den Krankenhäusern steigen, erklärt Prof. Wolfgang Greiner, Gesundheitsökonom von der Uni Bielefeld: Die Patienten würden auf Grund der demographischen Entwicklung in Zukunft immer älter. Viele Krankenpfleger fühlen sich von der Politik allein gelassen. Die Politik „redet das schön, was dort aus den Gesundheitsstrukturgesetzen heraus entstanden ist, und geht nicht offen mit dem qualitativen Problem um, das die Krankenhäuser haben“, so von Dollen…“ (ZDF.frontal21)

Soweit frontal21 gestern bei ZDF. Was dort genauso wie auch wo anders nicht angesprochen wurde, dass die Berufsgruppen in einem geschlossenem System aufeinander gehetzt werden. Genauso, wie es eine erklärte Politik der Bundesregierungen seit Anbeginn der Gesundheitsreformen ist, die Krankenhäuser durch Budgetierungen an Rand der Existenz zu bringen – wer überlebt, der kann weiter arbeiten – ist es auch in dem gleichen System erforderlich, Stellen gegeneinander aufzurechnen. Niemand von den Geldgebern macht sich Gedanken darüber, wie viel Personal im Krankenhaus für die Pflege, Betreuung, Diagnostik und Behandlung erforderlich ist. Es soll nur immer weniger sein – das ist allen, die am Geldhahn sitzen bei jedem Fassanstich offensichtlich klar. Diesen systematisierten Wahn erlebt man jährlich bei den Pflegesatzverhandlungen. Die dabei gestellten Fragen seitens der Kassen/Kostenträger lassen daran zweifeln, ob diese überhaupt daran interessiert sind, für die Mitglieder der Solidargemeinschaft vernünftige Krankenhausbedingungen zu schaffen. Die Qualität stellen sie immer in Frage, ihre eigene nicht.

Kassenvertreter und die Ministerialbürokratie denken nur in Statistiken, die sie sich aber auch noch zu eigenem Vorteil zu Recht interpretieren. Ihre Vorstellungen haben mit der realen Situation am Bett, in der Ambulanz, im Operationssaal oder in der Praxis eines niedergelassenen Arztes nichts zu tun. Sie sind nur von der verstaatlichten Doktrin getragen – es muss billig sein.

Weiterlesen …Pflege und Ärzte frontal

Gehetzte Deutschen

Im Moment interessiert es mich nicht, wie es in anderen Ländern aussieht, sondern wie es zu Hause zugeht. Es wird gehetzt – nach Belieben. Es ist oft so – am Beispiel einiger Nachrichten von Gestern können Gemeinsamkeiten festgestellt werden. Was haben diese Nachrichten gemeinsam? Nun, zu erst sind diese Nachrichten alle negativ, auch wenn versucht wird, den Bürgern die Augen mit dem Gerede vom Aufschwung zu verschleiern. Denn was soll der Bürger machen? Er soll nicht auf seine Absicherung schauen, sondern sich getrost in die Arme der Regierung zurücklehnen und das machen, was der Regierung am Liebsten ist – einkaufen gehen, Geld ausgeben. Schließlich sind ja bald Weihnachten. Logisch! Dann würde aus Sicht der Wirtschaftswissenschaftler der Binnennachfrage den Exportweltmeister Deutschland nachhaltig unterstützen. Wie soll der Bürger mehr Geld ausgeben, wenn er damit rechnen muss, dass ohne staatlichen Schutz andere Monopole beherzt in seine Tasche greifen, um ihre Milliardengewinne noch weiter steigern zu können. Siehe Strom oder Ölspekulationen. Oder, wenn Waren auf der Schiene 8 km pro Stunde brauchen, bis sie das Ziel erreichen können – die Bundesbahn/Mehdorn hat etliche Schienen und Bahnhöfe abgebaut, um für das wahnsinnige Börsenvorhaben bessere Zahlen vorweisen zu können. Das der Warentransport stockt, interessiert scheinbar niemand. Jetzt streiken Lokomotivführer für mehr Gehalt – war ja schon lange überfällig. Und alle, die es den Eisenbahnern nicht geben wollen, wedeln mit dem Gespenst von wirtschaftlichen Verlusten vor der Nase des Bürgers in jeder Nachrichtensendung. Aber wie viel Geld beim Abbau von Ressourcen bei der Bahn buchstäblich auf der Strecke geblieben ist, davon spricht keiner. Normalerweise muss ein Manager gehen, wenn er , wie Herr Mehdorn alle gefährdet und in diesem besonderem Fall auch noch Volksvermögen verschleudert.

Weiterlesen …Gehetzte Deutschen

Einblicke ins Privatleben

„Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz, Peter Schaar, erklärte am Freitag, der Bundestag habe trotz der von vielen Seiten vorgebrachten erheblichen Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit die „generelle und verdachtslose“ Speicherung der Daten beschlossen.
Das Gesetz gehe über die Vorgaben der EU-Richtlinie hinaus, insbesondere bei der Verwendung der Daten für weniger schwere Straftaten und ihre Übermittlung an Nachrichtendienste und Ordnungsbehörden, kritisierte Schaar. Nicht zuletzt sei die Möglichkeit zur anonymen und unbeobachteten Internetnutzung künftig nicht mehr gewährleistet.“ (ZDFheute.de)

Was haben wir doch ungeduldig drauf gewartet, bis unsere Volksvertreter endlich unsere Freiheit wieder ein Stückchen mehr einschränken. Jetzt ist es endlich da, wir müssen uns nicht alleine durch den Dschungel des Internets durchfinden – ein Schnüffler ist immer an unserer Seite und bewacht uns. Herrn Schäuble sei Dank.

Aber jetzt mal ernsthaft. Es ist unglaublich, welches Missverständnis von Verfassungsrechten und Rechtsstaat bei unseren Volksvertretern zu bestehen scheint. Bei dieser Vorgehensweise glaube ich nicht mehr auf die Beteuerungen: es werden nur die Verbindungsdaten, aber keine Inhalte gespeichert und die Verbindungsdaten würden von den Telefongesellschaften nur auf richterliche Anordnung der Polizei offenbart.

Bei der bisherigen Diskussion ist immer wieder das rechtsstaatliche und demokratische Verständnis der Terrorhysterie unterlegen. Sogar bei den sog. Beschützern des Rechtsstaates und der deutschen Verfassungsdemokratie, wie bei Innenministerium, bei Herrn Innenminister Schäuble sichtbar. Und da ist das höchste gesetzgebende Organ im Lande, der Bundestag mit der Haltung des „Deutschen Untertan“ brav gefolgt.

Weshalb das Misstrauen angebracht ist zeigt sich daran, dass die Daten von Abgeordneten, Geistlichen und Strafverteidigern zukünftig grundsätzlich nicht ausgewertet werden dürfen. Für andere Berufsgruppen wie Journalisten, Ärzte oder Anwälte sind vor einer Datenauswertung Einzelfallprüfungen auf die Verhältnismäßigkeit durch einen Richter vorgeschrieben. Neben der Vorratsdatenspeicherung regelt das Gesetz also auch weitere Ermittlungsmethoden wie heimliche Abhörmaßnahmen und Durchsuchungen sowie das Zeugnisverweigerungsrecht von Berufsgeheimnisträgern wie Ärzten, Seelsorgern oder Journalisten.

Das bedeutet, dass unter den Berufsgruppen, die der Schweigepflicht unterliegen, auf einmal ein Unterschied gemacht wird und die Schweigepflicht beispiellos fahrlässig zur Verfügung gestellt wird.

Weiterlesen …Einblicke ins Privatleben

Hunger nach Schönheit

Eine Erkrankung, die es schon immer gegeben hat, unter der aber nicht so viele Menschen, vor allem Frauen gelitten haben wie heute. Die Norm des Dünn-Seins-Müssen ist die Ausbeutung der medialen und modischen Welt.


Bild von Oliviero Toscani

Es ist nicht nötig, sich diesem Leiden willenlos auszuliefern. Die Therapie ist möglich, bei Geduld und Wollen auf Seite der betroffenen Frau und des behandelnden Therapeuten ist ein Wohlfühlleben möglich – für Resignation gibt es keinen Grund.

Weiterlesen …Hunger nach Schönheit

Teile und (herrsche) verdiene! – Contergan-Skandal-Demenz

(ZDF.de): „…In Zukunft können sich Patienten in Deutschland nicht mehr darauf verlassen, dass das Bundesinstitut ihnen riskante Arzneien vom Leib hält. Denn Gesundheitsministerin Ulla Schmidt will das Bundesinstitut für Arzneimittel in die Deutsche Arzneimittelagentur (DAMA) umwandeln – und die soll nach wirtschaftlichen Grundsätzen geführt werden. Die Ministerin spricht von einer „effizient arbeitenden Agentur“. Die Prüfungen für Medikamente, für die das BfArM bislang im Schnitt rund 17 Monate benötigte, soll die DAMA in nur sieben Monaten erledigen. „Effizient“ ist das dann vor allem für die Pharmaindustrie, denn die kann ihre Medikamente schneller und leichter auf den deutschen Markt bringen – Risiken und Nebenwirkungen trägt der Patient…“

So wie bei dem vorigen Artikel über wahnwitzige Vorstellungen der Teilprivatisierung der DB spielen sich in anderen Bereichen der bundesrepublikanischen Politik weiter Systemstörungen ab, die vernetztes Denken vermissen lassen und von Kurzsichtigkeit geprägt sind. Die Leidtragenden sind im Bereich des Gesundheitswesens die Patienten – die Bürger, die potentiellen Patienten.

Weiterlesen …Teile und (herrsche) verdiene! – Contergan-Skandal-Demenz