(©Dr.M.E.Waelsch) Wir sitzen im Sessel und leben. Crime. Ist das wirklich unser Leben? Oder soll es unser Leben werden? Wenn wir uns die Menge an Krimi-, Thriller- und Actionfilme vor Augen führen, dann ist die Frage erlaubt, welche Gefühle werden von den Medien nutzbar angesprochen und welche Gegenwart oder sogar Zukunft uns als Realität vermittelt werden soll. Die Angst, es gäbe eine Grenze und was uns hinter der Grenze erwartet – eine archaische menschliche Existenzangst, gegen die wir nicht gewappnet sind. Albträume der Gegenwart werfen oft Licht auf diese Welt und lassen uns fragen, ob es nicht doch die Geisterwelt sei. Dabei sind wir alle sicher, es gibt keine Welt der Geister. Und der Rest der Unsicherheit wird bei Crime durch Happy-End besänftigt. Das ist wohl der Grund für den Erfolg von allerlei möglichen und unmöglichen Filmen, Serien und Profilern. Sie verkürzen die Fragen, Unsicherheiten und Ängste auf längstens eine Kinofilmlänge. Apropo Profiler – die erlebte Machtlosigkeit im Alltag bekommt für alle Lebenslagen unausgegorene psychologische Erklärungsangebote über die Abgründe des menschlichen Lebens und erleben. Wie auch immer entführen uns die Medien planmäßig in verworrene Welten unserer Träume, damit wir sie nicht wiederkennen. Dafür wird auch gleich ein neuer TV-Kanal nur für Crime aus der Taufe gehoben. Das sagt nichts anderes aus, als dass es wohl genug Zuschauer geben wird – das wird schon eine aufwendige Marketinganalyse festgestellt haben – es wird genug Verführungswillige geben, die ihre eigenen Ängste hinters Licht verführen lassen. Diese Verführung ist ein Teil der Demokratiedemontage – Entdemokratisierung durch Medienkonsum der medial verfremdeten eigenen Ängste. Eine Ausbeutung der menschlichen Gefühle Abend für Abend, Stunde für Stunde. Und – kaum merklich eine Ablenkung von wichtigen Fragen unseres Gemeinwesens, die wo anders entschieden werden. Stichwort Politikverdrossenheit. Insofern erfüllt die auf „Geiz ist geil“ und „Spaß muss sein“ gleichgeschaltete Medienlandschaft ihren Auftrag: von realen Problemen abzulenken oder diese umzudeuten: im Sinne jedweder sich wie Krake verbreitenden Lobby der Subventionsempfänger in der Wirtschaft. Neben Harz IV soll keiner merken, welche Sozialisierung von Defiziten des Kapitals bereits im Gange ist. Die Jugendlichen werden vorneweg auf die Fährte der Desillusionierung gesetzt, die Erwachsenen wundern sich dann über die Kälte, mit der die verführten Jugendlichen emotionalen oder politischen Ereignissen begegnen. Während wir im Sessel vorm Fernseher sitzen, erwarten wir die Illusion, dass Jemand für uns Probleme lösen könnte. Jeden Abend. Alle schauen zu und keiner hat was gesehen. Soviel zu der moralischen Aufforderung zum Hinschauen. Wir sehen nur das, was uns gezeigt wird – eine Illusion. Die Reife zur Selbstentfremdung nennt man modernes Leben. Eigentlich sind Entfremdungserlebnisse Störungen des eigenen Selbst. Die politische Klasse egal von welchen Seite fürchtet nichts mehr, als das wir tatsächlich hinschauen würden. Spätestens bei der nächsten Wahl. Mit Brot und Spiele werden wir keinen Fortschritt und keine Lösung von brennenden Problemen weder in der Gegenwart noch für die nahe Zukunft finden. (©Dr.M.E.Waelsch)
Reizüberflutung
Eiertanz
Bei dem so genannten Eiertanz, wurden im Mittelalter rohe Eier auf den Boden gelegt. Ein Tänzer musste dann zur Musik zwischen den Eiern mit verbundenen Augen umher tanzen. Hierbei durfte kein Ei zerbrechen.
So etwa geht es auf dem deutschen Gesundheitsmarkt und im deutschen Gesundheitswesen zu. Konzeptlos hoch drei – jedes Jahr eine andere Richtung, unterm Strich mit immer weniger finanziellen Ressourcen bei gleichzeitig steigenden Ansprüchen und Fallzahlen. Zwischen all dem sollen Ärzte und Mitarbeiter aller Gesundheitsberufe, in erster Reihe mit Ärzten das Pflegepersonal wie Derwische weitertanzen – bloß nicht all den Chaos zwischen den ministerialen Scherben sehen . Es gibt bereits Patienten, also Wähler, die sich in der Konzeptlosigkeit und Willkür der Politik sehr unwohl fühlen. Das Gleiche wie bei der Rente, Steuern, Löhnen und Bundeshaushalt…Es fehlt immer noch das Gesamtkonzept. Eigentlich haben wir wegen einem Gesamtkonzept die Große Koalition gewählt. Visions- und ideenlos versagt die Große Koalition im Sumpf der Lobbypolitik.
Glatte Haut schützt vor Beziehungen
Umfragen machen deutlich, dass Glattrasierte zu Norm erhoben werden. Gleichzeitig kann beobachtet werden, dass in unseren Gesellschaft Beziehungslosigkeit immer mehr Teile der Bevölkerung wie ein Virus befällt. Psychische Störungen nehmen von Jahr zu Jahr um 0,8% zu. Da muss man sich doch fragen, ob es für die Menschen so günstig sein soll, wenn sie sich zusätzlich durch ständige Rasur zu sterilen Wesen mit gereizten Haut verwandeln lassen. Und Angst haben, zu duften. Haben sie schon mal an einem Baby gerochen? Unvergeßlich wie andere Dufte und Gerüche, die uns in jeder Lebensphase mit dem Leben an sich in Beziehung bringen. Die Rasur und glatte Haut wird zu einem Fetisch der Konsumgesellschaft erhoben,
Krise der Macht und Angst
Das Internationale Konversionszentrum Bonn (BICC) teilt in seinem Jahresbericht 2007/2008 steigende Rüstungszahlen mit. Besorgnis erregende Zahlen nicht nur als Beleg dafür, auf welchem Pulverfaß wir weltweit mittlerweile trotz aller Abrüstungsverträge und vertrauensbildenden Maßnahmen wieder sitzen. Die Angst verbreitende Propaganda des US-amerikanischen Präsidenten Busch und Freunde hat sich in den Köpfen der ehemaligen Gegner als gegenwärtige Angst festgesetzt. Und sie rüsten sich alle hoch – alte und neue Mächte, regionale Bürgerkriegsparteien in jedem Krisengebiet. Die Zahlen stellen den deutschen weltmeisterlichen Export in Frage. Was wird denn da eigentlich mit so einem auffälligen Erfolg produziert und exportiert? Waffen. Toll. Ein Tollhaus des deutschen Aufschwungs? Es müßte untersucht werden, welchen Anteil die Rüstungsexporte am deutschen Aufschwung haben. Es ist anzunehmen, dass dieser Anteil erheblich sein wird, wenn Deutschland an dritter Stelle der Waffenproduzenten und -lieferanten weltweit sein soll. Dann wäre es aber auch kein Wunder, wenn der Aufschwung nicht bei den Menschen ankommt – nicht nur, dass die Gewinnverteilung wenig stimmen wird. Vielmehr scheint von Bedeutung zu sein, dass von Waffenproduktion die Bevölkerung eines Landes noch nie profitiert hatte.
Institut: Staaten rüsten auf wie nie
Rüstungspolitische Trendwende in Deutschland
Die globalen Militärausgaben seien zwischen 2001 und 2006 real um rund 30 Prozent gestiegen. Für 2006 – das letzte Jahr, für das umfassende Zahlen vorliegen – beliefen sich die Militärausgaben weltweit auf geschätzte 1,179 Billionen US-Dollar. 2005 war erstmals die eine Billion-Grenze knapp überschritten worden.
„…Vor allem aber habe der Export deutscher Rüstungsgüter 2006
Illusionen der ausgestellten Leistungsträger
Na toll. Die Tinte ist unter der Tarifvereinbarung im Öffentlichen Dienst noch gar nicht trocken. Und schon melden sich sogenannte kompetente Stimmen mit der bereits bekannten Lust an Demontage des Gemeinwesens zu Wort. Echt toll. Krankenhäuser, die eh schon auf dem Trockenen sitzen, noch weiter austrocknen zu wollen.
DIHK: Tarifabschluss kommt Steuerzahler teuer zu stehen
„…Der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst kostet die Kommunen nach eigenen Angaben acht Milliarden Euro – Grund für scharfe Kritik etwa vom Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK): Der Steuerzahler müsse einen hohen Preis zahlen…“
Noch weniger Krankenschwestern! Personalabbau im Krankenhaus!? Haben denn diese Herren nichts anderes im Kopf, als Personalkosten für Mitarbeiter, ohne die ein Krankenhaus nicht zu betreiben ist, ohne die keiner seinen Hintern sauber gepflegt bekommt? Wie wäre es mit Lebensqualität? Wie wäre es damit, Korruption abbauen zu wollen? Wie wäre es mit weniger Gier nach Subventionen des Staates, die doch letztendlich irgendwo im Ausland verbraten werden? Wie wäre es ohne Sozialisierung der durch Zockerei entstandenen Verluste der Banken? Wann werden die Vorstände der Banken entlassen, deren wundersame Managementfehler jeden Steuerzahler 100 EURO kosten?
Klimawandel in Deutschland
„…Mit dem globalen Klimawandel nehmen auch die extremen Klimaereignisse, wie starke Niederschläge, Stürme und Dürren weiter zu. Das Jahr 2007 war das wärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Auch Deutschland wird künftig zunehmend extreme Klimaereignisse erleben. Dies hat sowohl Überschwemmungen in flussnahen Gebieten als auch Ernteausfälle bei Dürre zur Folge. Zudem leidet die Energieversorgungssicherheit bei Wasserknappheit. Tourismusgebiete werden sich verschieben, landwirtschaftliche Anbaumethoden werden sich verändern; zudem können tropische Krankheiten auch in unseren Breiten auftreten.
Panische Angst lähmt
Wenn vor Angst das Blut in den Adern gefriert
Frank Luerweg, Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
25.03.2008
Panische Angst lähmt nicht nur den Körper, sie kann auch das Blut zum Stocken bringen: Menschen mit einer ausgeprägten Angststörung neigen eher zu einer erhöhten Blutgerinnung als psychisch Gesunde, zeigt eine Untersuchung von Medizinern der Universität Bonn. Dies könnte erklären, warum Angstpatienten ein bis zu viermal so großes Risiko haben, an einer Herzerkrankung zu sterben. Für ihre Arbeit hat Studienleiterin Dr. Franziska Geiser jetzt in Freiburg den Hans-Roemer-Preis erhalten.
„Mir gefriert das Blut in den Adern“ – diese häufig gebrauchte Redewendung ist nach neuesten Untersuchungen wörtlicher zu nehmen, als so manchem lieb sein wird. Denn starke Angst und Panikgefühle können tatsächlich unser Blut zum Gerinnen bringen und damit das Risiko einer Thrombose oder eines Herzinfarktes erhöhen.
Frühere Studien hatten schon gezeigt, dass Stress und auch Angst die Gerinnung beeinflussen können.
Banken verstrickt in eigenen Produkten
Eigentlich haben wir immer gedacht, eine Bank ist der Inbegriff von Korrektheit, Verlässlichkeit und Vertrauen. Die Bankenkrise der letzten Monate lässt uns fragen, worauf können wir uns noch in der Finanzwelt verlassen und vor allem, wie kann es bei bisher als korrekt geachteten Banken zu Unregelmäßigkeiten in Milliardenhöhe kommen. Dabei wird viel über die Gier derjenigen gesprochen, die aus dem vorhandenen Geld mehr Geld machen wollen. In modernen Zeiten möglichst ohne Arbeit, ohne Anstrengung – eigentlich nur mit dem Mut zum Risiko. Und das war´s. Das Derivatvolumen weltweit beträgt 613 Billionen US-Dollar. Soviel Spielgeld wird auf den Finanzmärkten weltweit gehandelt. Transaktionen, hinter denen sich keine realen Werte finden lassen, sondern Wertvereinbarungen, die darauf spekulieren, dass z.B. Aktiensteigen werden. Mit Besitz einer Aktie ist der Besitzer Teilhaber der Aktiengesellschaft, also der Produktion oder Dienstleistung. Mit Derivaten ist der Besitzer Teilhaber an einem Spiel der Geldvermehrung ohne Arbeit. Die Einsätze der Spekulation –der Hebel- können dann einen mehrfachen Gewinn oder Verlust mit sich bringen. Das Geld erwirtschaftet sich selbst, die Finanzinstrumente –Produkte der Banken- werden immer wieder neu von Mathematikern der Banken entwickelt und auf den Markt zum Handeln angeboten. Mit jährlicher Zunahme von 40%.
Vor allem diese Spielprodukte der Banken haben zu einem die Kultur in der Finanzwelt immer weiter in Richtung Spekulation verschoben, die Gier geweckt und das Volumen von 613 Billionen US-Dollar belastet mittlerweile die ganze Weltwirtschaft. Es bindet einerseits Kapital in unproduktiven Bereich, andererseits trägt die Geschwindigkeit der jährlichen Zunahme unweigerlich zu einer Ausweitung der Geldmenge, die wiederum zu Entwertung der Währungen führt. Die nachfolgende Tabelle zeigt einige Zahlen, deren Dimensionen für sich selbst sprechen.
Beispiele für Finanzvolumina weltweit und USA
Die Verschlechterung der Kultur in der Finanzwirtschaft hat nun notgedrungen auch Begehrlichkeiten auf dem Kreditmarkt geweckt.
Das Geldsystem schlägt zurück
„…EZB-Ratsmitglied Vitor Constancio sagte in Lissabon, durch die konzertierte Aktion solle die Lage am Dollar-Geldmarkt normalisiert werden. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten hätten sich in den vergangenen Tagen und Wochen wieder verstärkt. Deshalb müssten diverse Finanzinstitutionen mit frischem Geld versorgt werden. „Die gegenwärtige Lage ist sehr kompliziert und sie ist potenziell ernst.“…
Der Euro – stark wie nie
Marke von 1,55 Dollar geknackt – Sorgen um US-Konjunktur belasten Märkte
„..Allein die US-Notenbank hatte den Geschäftsbanken 200 Milliarden Dollar zur Verfügung gestellt, was die US-Währung kurzzeitig gestärkt hatte…“.
Geld knapp – frisches Geld
Diese Finanzspritze ist bereits nach einem Tag verbraucht und wirkungslos geblieben.
Dabei muss man sich fragen, woher kommt so schnell so viel Geld von der FED und anderen Zentralbanken in der Welt. „Frisches Geld“ meint nicht nur, es werde aus dem Tresor ein Geldbetrag genommen und auf den Markt gebracht, sondern: es werde frisch gedruckt. Das bedeutet wiederum, dass kurzfristig, zuletzt für einen Tag, die Finanzinstitute Geld für die Aufrechterhaltung des Geldumlaufs haben, der hungrige Markt aber bereits solche Summen wie ein Schwamm an einem Tag aufsaugt. Insgesamt vergrößert sich die Geldumlaufmenge in beängstigende Dimensionen. Das ist auch der Grund, warum die Europäische Zentralbank (EZB) zögerlich bei Zinssenkungen und Geldspritzen im Nachgang nachzieht. Die Rezession ist in USA höchst wahrscheinlich angekommen – dort wird bereits für Konsumwaren in den Geschäften EURO gerne angenommen.