In der Klemme kommt Chance der Vernunft

Vorbereitung

Die Nachrichten von heute Abend bereiten die nächste Woche vor. Sie zeigen, dass es weiterhin ein Berg von verschiedenen Problemen  gibt und dass es nichts bringe, dieses Berg nur unten versuchen trocken zu halten, ohne sich um die Ursachen zu kümmern, die Hintergründe dafür zu ändern und, wenn notwendig auch Systeme zu ändern. Offensichtlich selbst ernährende Systeme überleben nicht.

So hat es die CSU heute Abend erleben müssen. Die Führung der CSU ist in der Meinung, CSU wäre nicht zu schwächen, weil sie immer recht habe, deutlich abgestraft und auf die Koalitionbank vom Wähler geschickt worden. Ich glaube nicht, dass Parteivorsitzende Erwin Huber und Frau Generalsekretärin Haderthauer die Beratungen der CSU-Gremien als Mitglieder der CSU-Spitze überleben werden. Beide waren und sind Risiko für eine vernünftige Politik, Herr Huber hat schon mehrmals in den letzten 12 Monaten gezeigt, wie oft dem Oportunismus wegen seine Neigung auch total gegensätzlich vertreten kann. So etwas ist nicht mit Regierungsfähigkeit zu verbinden. Der Systemfehler „Selbstherrlichkeit“ zieht sich wie ein roter Faden durch alle Krisen dieser Tage und Wochen, auch der CSU als Wahlergebnis (obwohl es gut ist, dass endlich auch in Bayern die Bürger endlich mit einer Koalition vertreten werden).

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Subventionskapitalismus gefährdet Demokratie

Rettungsplan für US-Banken steht offenbar

Das tagelange Ringen um das gigantische Rettungspaket für die US-Finanzbranche scheint beendet. US-Kongress und Regierung haben sich offenbar geeinigt. Derweil wird es in Deutschland 2009 laut Arbeitgeberpräsident Hundt keine neuen Jobs geben.

Die größte Bankenpleite der amerikanischen Geschichte sieht nun JPMorgan als Retter in der Not.

Nicht der letzte Fall. Aber wie viel kann JPMorgan noch schlucken? Mit dem Kauf der WaMu baut JPMorgan nun sein Filialgeschäft aus, vor allem im Westen der USA, wo die in Seattle beheimatete WaMu besonders stark ist. Zur Finanzierung nutzt Morgan die Einnahmen aus einer Kapitalerhöhung – fast ein kleines Wunder, dass diese Aufstockung der Eigenmittel in diesen Zeiten gelungen ist.
Aber mit der Integration zweier Großbanken dürften die Kräfte ausgelastet sein. Mit der nächsten Bankpleite, die sicher kommen wird, müssen sich dann andere befassen. Denn der Markt spielt im Moment Domino: Allein aus Kreisen der Anteilseigner und der Gläubiger von Washington Mutual, darunter kleinere Banken und Unternehmen sowie Aktienfonds, dürften bald die ersten Schwächeanfälle kommen. Womit dann deren Kunden wieder verunsichert sein dürften, ihre Geldanlage abziehen und so weiter, und so fort. Die Finanzkrise zu stoppen, dafür bedarf es einiger Anstrengungen mehr, als nur bankrotte Banken unter eine passende Haube zu bringen. Dafür muss man das Dominospiel irgendwo unterbrechen, und davon ist vorerst nichts zu spüren.

 

 

Es hat fast keiner mitbekommen. Die chinesische Bankenregulierungsbehörde, kurz auch „CRBC“ genannt, gab gestern bekannt, dass man jegliche Kreditvergabe an US-Finanzinstituten im Zusammenhang mit dem Interbankengeschäft untersagt. Alle Aktionen seien zu stoppen. Diese Regelung betrifft nur die US Interbank-Kreditgeschäfte, nicht die mit anderen Staaten. 720 Banken unterliegen der CRBC.
Diese Anweisung soll im Zusammenhang mit der Erlangung von aktuellen Daten über die Involvierung chinesischer Banken mit Lehman Brothers stehen. So sind der Nachricht zufolge sieben Banken mit Anleihen in Höhe von 721 Mio. US-Dollar in der Pleitebank engagiert.
Das ist natürlich ein herber Rückschlag für die amerikanische Bankenlandschaft, denn die Asiaten, wie auch die arabischen Staaten, galten in den letzten Wochen als die Länder, die noch in amerikanische Banken investierten.
Auch die zweitgrößte Bank Japans, die Sumitomo Mitsui Financial Group, erklärte, dass man an der Kapitalerhöhung von Goldman Sachs nicht teilnehmen werde und der Einstieg vorerst abgeblasen wurde. Goldman Sachs hat trotzdem 5 Mrd. Dollar eingenommen und somit ist das kein großes Problem, da die Kapitalzuflüsse doppelt so hoch waren wie ursprünglich erhofft.

Krach um Hilfspaket – McCain in der Zwickmühle

Ein historisches Treffen im Weißen Haus: Mit 700 Milliarden Dollar sollte die Finanzbranche gerettet werden. Aber statt Sachdiskussion gab es Wortgefechte, statt Fortschritt offenen Streit – und John McCain hat sich offenbar selbst ausgetrickst.

Keine Aufsichtsmechanismen

„…Der Regierungsvorschlag für das 700-Milliarden-Dollar-Paket war im Kongress von vornherein auf große Skepsis gestoßen. So bemängelten Mitglieder, dass es angesichts der von Finanzminister Henry Paulson gewünschten enormen Machtbefugnisse beim Aufkauf der Kredite keine ausreichenden Aufsichtsmechanismen gebe. Außerdem forderten Demokraten Obergrenzen für Topmanger von Firmen, die sich dank des Rettungsprogramms giftiger Altlasten entledigen können, sowie Erleichterungen für bedrängte Hausbesitzer…“

Optionsgeschäfte sind out – Demokratie oder Verschwörung der Optionen

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Finanzschlacht und die kaiserliche Marine

Die Kur wirft den Patienten um

„…Die derzeit angepeilten Lösungen entsprechen in ihrer Schädlichkeit fast der Krise selbst; die ginge irgendwann auch so vorbei. Die nun zu erfindenden neuen Bürokratien und wahrscheinlich vorbeizielenden Regelwerke dagegen werden sicher bleiben – so sicher wie die Sektsteuer, die ja nur mal vorübergehend die kaiserliche Marine finanzieren sollte. Wo ist eigentlich die kaiserliche Marine?

Einen Vorgeschmack bietet schon einmal das völlig sinnlose Verbot sogenannter Leerverkäufe von Aktien, also einer Spekulation auf fallende Kurse. Während es leicht umgangen werden kann, ist es ein massiver Eingriff in grundgesetzlich garantierte Eigentumsrechte. Die Gerichte werden dazu noch etwas sagen. Von solcher Qualität dürften die kommenden Neuregelungen auch sein, und nur eines scheint sicher: Die nächste Krise kommt eher wegen, und nicht trotz staatlicher Einmischung…“ (von Reinhard Schlieker | ZDF)

Geld weg, Schuldfrage offen

von Reinhard Schlieker | ZDF 23.9.08
Hat bei Entstehung und Ausbreitung der Finanzkrise wirklich der Markt versagt? Oder hat nicht staatliches Handeln den Boden erst bereitet; und dann die ganze Sache noch verschlimmert? Ein paar unbequeme Fragen zum Wesen der Krise müssen erlaubt sein.

Finanzmarktkrise überschattet UNO-Vollversammlung

Warnung von Scheitern im Kampf gegen die Armut

Die globale Finanzkrise hat den Auftakt der Generaldebatte zur 63. UNO-Vollversammlung in New York überschattet. UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon sieht durch die Krise die Ziele der Weltorganisation bei der Armutsbekämpfung gefährdet.
Auch Ban zeichnete in seiner Eröffnungsrede ein düsteres Bild der Weltlage. Er nannte neben der Finanzkrise als weitere Bedrohungen die Lebensmittel- und Energiekrise sowie den Ausbruch neuer Kriege und Gewalt. „Die Finanzkrise gefährdet unsere gesamte Arbeit – die Finanzierung der Entwicklung, die Sozialausgaben der reichen und armen Länder, die Millenniumsziele“, sagte Ban bei der Eröffnung der UNO-Vollversammlung. Ban mahnte eine neue internationale Finanzordnung an, die auf Partnerschaft mit den Armen und Ärmsten setzt. „Wir brauchen ein neues Verständnis von Unternehmensethik und Führung, mit mehr Mitgefühl und weniger unkritischem Glauben in die „Magie“ des Marktes“, sagte Ban am Dienstag vor mehr als 100 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt.

Börse: Das Misstrauen bleibt

Das Misstrauen ist zäh: Der US-Aktienmarkt hat am Montag mit deutlichen Verlusten geschlossen. Dazu trugen Zweifel an den hohen Kosten sowie der Wirksamkeit des US-Rettungspakets für die Finanzbranche bei.

Paulson hat durch seine Forderung, „vergleichbare Maßnahmen“ zu ergreifen, die anderen Länder aufgefordert,  wie die USA neue Schulden aufzunehmen und Geld nach Bedarf zu drucken.

Verwirrung um Paulson-Aussage

„…Paulsons Aussagen waren auch als Appell an andere Staaten verstanden worden, sich an dem 700-Milliarden-Dollar-Rettungspaket der US-Regierung zu beteiligen. Ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums sagte, es gebe keine solche Anfrage.
…US-Finanzminister Henry Paulson hatte andere Staaten aufgefordert, dem US-Beispiel zu folgen. „Wir haben ein globales Finanzsystem und wir reden sehr offensiv mit anderen Ländern rund um die Welt, um sie zu ermuntern, vergleichbare Maßnahmen zu ergreifen“, hatte Paulson am Wochenende dem US-Sender ABC gesagt…“

…unklar, wie die Krise weitergeht | 19.9.2008 ARD

„…Der Schweizer Finanz-Experte Professor Rudolf Volkart hält die akute Banken und Finanzkrise für eine „tiefgreifende Systemkrise“ als Folge einer exzessiven unverantwortlichen Kreditblase. Es sei „unmöglich, abzuschätzen, wie die kommenden Monate aussehen werden“, betonte der langjährige Leiter des Instituts für schweizerisches Bankwesen der Universität Zürich im Interview der Woche des SWR. „Man könne auch nicht sagen, dass „irgendjemand den vollständigen Überblick“ habe. Die Zentralbanken gingen aber „professionell“ vor und „agierten besser als in früheren Krisen“. Die weltweiten Verluste schätzt Volkart, wie der Internationale Währungsfonds, auf eine Billion Dollar. Alle Schätzungen derzeit aber sind nach Ansicht von Volkart unseriös, weil niemand weiß, wie lange die Krise noch anhält. Der langjährige Leiter des Instituts für Schweizerisches Bankenwesen der Universität Zürich geht von weiteren Bankenpleiten in den USA aus und „nach den Banken sind die Versicherungen dran“. Stimmen aus Deutschland, die von einer „primär amerikanischen Krise“ sprechen, bezeichnete der Bankenexperte als „Beruhigungspillen mit erhofftem Placebo-Effekt“…

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Geldanlage

Weltleitindex: Dow Jones von 1984 bis heute

Die Graphik zeigt, welche Entwicklung Dow Jones von 1984 bis heute vollzogen hat. Dabei haben viele, die sich auf Aktienanlage verstehen, einiges verdient. Aber nichts ist so flüchtig wie Geld. Das zeigen die Einbrüche bei besonderen Krisen. Nicht nur die Opfer der Krisen werden dabei hart getroffen, auch die Anleger ziehen ihr Geld wie Tentakel wieder ein. Dabei ist es nicht so ganz einzusehen. Wenn es sich um substanzstarke Werte handelt, die dazu noch systemrelevant sind, müssten gerade diese eine Krise gut überstehen. D.h., wenn die Produkte gebraucht werden. Die aktuelle Krise, „Subprime Krise“ zeigt, dass es viele Produkte gibt, die niemand außer der Spekulanten und und der Banken braucht. Aufgeblasene Kredite, Derivate, hinter denen keine werthaltigen Produkte stehen.

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Geldmarkt

Die Finanzkrise, in der wir uns seit Jahren befinden, macht es notwendig, dass wir eine übergeordnete Seite Geldmarkt aufmachen, unter der wir alle Bereiche, die Menschen in einer Gesellschaft finanzieren müssen, zusammenfassen können.
Die Regierungen haben dem Verfall des Finanzsystem viele Jahre tatenlos zugeschaut. Die negativen, vor allem Milliarden kostenden grob fahrlässige Fehler der Finanzindustrie hemmen die Politik, Gemeinwesen orientierte und Menschen fördernde Maßnahmen zu entscheiden. Statt dessen regiert unser Leben der Handel mit Erwartungen und Hoffnungen. Hedgefonds stehen nicht einmal unter Bankenaufsicht. Auf jeden Fall sind wir dort angelangt, dass ein Lernprozess folgende Definition erlangt hatte: nach dem die Daten auf dem Tisch liegen, kann man die Realität nicht mehr leugnen.

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Schockwellen

Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel tut wieder einmal so, als ob sie das gar nichts anginge. Das mit den Banken, das mit der KfW.
Hier soll systematisch Fehlverhalten und Versagen unter den Teppich gekehrt werden. Statt Aufklärung will diese Regierung wieder einmal Vertuschen. Und nicht nur das. Jörg Asmussen, der im Aufsichtsrat der IKB saß und seine Aufsichtsfunktion offensichtlich nicht wahrgenommen hat, wurde sogar zum Staatssekretär befördert. Hammer.
Und unser Bundeswirtschaftsminister entschuldigend feststellt, dass er nur „routinemäßig“ den Vorsitz im Verwaltungsrat inne hätte. Nach dem Motto, ich war eigentlich gar nicht richtig dabei.

Bergkopf: P. Waelsch, Dr.M.E.Waelsch

Toll. In diesem Land ist keiner für irgendetwas schuld.. Die Dinge passieren einfach so. Es gibt weder Handelnde noch Verantwortliche. Aufsicht verkommt zu reiner Routine, die eigentlich gar nicht richtig zu einem gehört. D. h. Herr Glos kann es wunderbar mit Lobbyisten. Eigentlich müsste man, seitdem Herr Glos Wirtschaftsminister ist, das Ministerium in für Lobby und Wirtschaft umbenennen.
Aber mit dem Finger auf andere zeigen. Nur zum Vergleich. Bei Herrn Zumwinkel, der öffentlichkeitswirksam von den gleichen Personen geschlachtet wurde, handelte es sich nur um Steuergelder von ca. 1 Mio. Euro. Vielleicht ein bisschen mehr. Was hat da Merkel, Steinbrück & Co. und wer weiß nicht alles da in die Kerbe gehauen. Torsten Albig, Sprecher von Steinbrück’s Gnaden und Kandidat für das Bürgermeisteramt in Kiel, fand seinerzeit kaum Worte, um die Hinterziehung von Steuergelder zu geißeln. Dabei handelte es sich damals nur um nicht einmal eine schlappe halbe Milliarde. Hier wo bei der IKB 8 Mrd. Euro und bei der KfW zusätzlich fast eine halbe Milliarde Steuergelder vernichtet wurden und eine zusätzliche halbe Milliarde insolvenzbehaftet ist, d.h. bei unterm Strich 10 Mrd. Euro schweigt Albig natürlich. Sein Finanzminister auch. Und nicht einmal der Bundesrechnungshof sieht ein Fehlverhalten. Verhältnismäßig und angemessen ist das wahrlich nicht.

Wo bleiben die Rücktritte der politischen Verantwortlichen, im Falle der KfW von Herrn Glos, dem Vorsitzenden im Verwaltungsrat der KfW?

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Kopfschmerzen am Montag im Herbst 2008

Bevor Sie sich die Nachrichten des heutigen Tages zu Gemüte führen, sollten Sie die Möglichkeit haben, zwischendurch Spannungskopfschmerzen vertreiben zu können:

3 Übungen vertreiben Spannungskopfschmerzen

1. Drehen Sie Ihren Kopf langsam abwechselnd nach links und nach rechts. Versuchen Sie dabei über Ihre Schulter zu schauen. 5-mal wiederholen.

2. Schieben Sie Ihr Kinn zum Hals, sodass sich ein Doppelkinn bildet. Zählen Sie bis 5. Lassen Sie Ihren Kopf in dieser Position und drehen Sie Ihn langsam abwechselnd zur linken und rechten Schulter. Übung mindestens 5-mal wiederholen.

3. Stellen Sie sich aufrecht hin und schauen Sie geradeaus. Ziehen Sie Ihre Schultern so weit wie möglich nach hinten und nach unten, so dass Ihre beiden Schulterblätter so nah wie möglich zusammenrücken. Mindesten 5 Sekunden halten und 5-mal wiederholen.

Wachsam

Zentralbank pumpt 30 Milliarden Euro in den Markt

Die Finanzkrise ist auf einem neuem Höhepunkt angelangt, der DAX stürzte ab. Jetzt greift die Europäische Zentralbank ein und schießt 30 Milliarden Euro in den Markt. Der DAX erreichte den tiefsten Stand seit Oktober 2006.

Dennoch: es wird Gewinner der Krise geben. Wo herkömmliche Banken in Schwierigkeiten geraten, da schlägt die Stunde der sogenannten Private Equity-Gesellschaften: Die sammeln Millionen, Milliarden Dollars von Pensionskassen und vermögenden Privatleuten und investieren das Geld. Ihre Bedeutung für Unternehmensfinanzierung wird zunehmen. Auch andere, Fondsgesellschaften zum Beispiel, können bei geprügelten Aktien günstig zugreifen. Eines Tages wird der Pulverdampf allerdings verraucht sein, und dann schlägt die Stunde derer, die die Nerven behalten haben. Alles wie immer, eigentlich. Denn auch diese Ausprägung der Finanzkrise, manche nennen sie die „fünfte Welle“, dürfte noch nicht deren Ende bedeuten – das Ende der Welt nun aber auch nicht. (Reinhard Schlieker, ZDF.de)

Reinhard Schlieker-ZDF

Die Lage in der Presse spiegelt das Chaos um uns herum – heute weiter mit der Finanzkrise vorneweg.

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Vollkaskomentalität führt in die Krise

Hat der US-Dollar die Wende geschafft?

14.09.2008 vom www.boersen-kurier.com

Seit sechs Jahren befindet sich der USD in einem Abwärtstrend. Seit Mitte Juli aber beobachten wir zum ersten Mal seit dieser Zeit mehrwöchige Erholungsphasen, die zu einer Aufwertung der amerikanischen Währung von ca. 10 % gegenüber den meisten wichtigen Divisen geführt hat. Ist das dass Ende der Dollar-Baisse oder nur ein Zwischenhoch?

Sozialisierte Finanzkrisen – Subventionskapitalismus

Was hat die Katerstimmung nach Sex-Revolutionen mit der Katerstimmung bei Krisen der Finanzmärkte gemeinsam? Beide folgen auf zerplatzte Illusionen, es wäre möglich, ohne substantiellen Wert mehr Wert und mehr Freiheit zu schaffen. In beiden Fällen ist der Wachstum missverstanden und mit Gier vertauscht worden. Die Erlaubnis, gierig sein zu dürfen, haben die meisten für eine Freiheit gehalten. Jetzt stellt sich heraus – es ist Freiheit auf Pump.

Wie in der Industrierevolution nach 1900 der technologisch-wissenschaftlicher Fortschritt und die effektiveren Transportmittel, so sind es heute die Mittel der Informationstechnologie, die den Menschen von der Realität immer weiter fernhalten. Die Folgen lassen sich leider noch nicht wie ein Computer abschalten. Also sollten wir uns auf uns, unser Gemeinwesen und das Leben selbst besinnen. Den Super-Gau der platzenden Derivaten-Blase könnten wir verhindern, in dem wir Glücksspiel in den Banken und auf der Börse verbieten. Es geht immerhin um eine gigantische Summe. Nach Angaben der BIZ (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) betrug der Nominalwert aller weltweit ausstehenden OTC-Derivatekontrakte im 1. Halbjahr 2007, 516,4 Billionen Dollar (95 Billionen im Jahr 2000) -wikipedia), die auf dem Spiel stehen. Den Spielern ist ja eh klar, dass es ein Ersatz für Spielschulden nicht geben kann. D. h. wenn wir auch den Subventionskapitalismus nicht weiter betreiben.

 

Die Unruhe von Helmut Schmidt

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