Papiergeld in Rohstoffe und Konjunktur der Worthülsen

EU-Staaten befürchten Massenarbeitslosigkeit

Die Arbeits- und Sozialminister der EU-Staaten befürchten einen massiven Anstieg der Arbeitslosgkeit wegen der Wirtschaftskrise. Der französische Minister Bertrand fordert zum Gegensteuern auf: „Wir müssen handeln und wir müssen schnell handeln.“

China tauscht Papiergeld in Rohstoffe und baut auf niedrigem Preisniveau strategische Lagerbestände auf. Im Rahmen des Bankenrettungspakets wurde einer maroden Branche mit gierigen Managern Geld hinterher geworfen (und die Banken entlassen trotzdem massenhaft Mitarbeiter). Sinnvoller wäre es, strategische Rohstoffbestände aufzubauen und damit der Realwirtschaft zu helfen. Steigende Rohstoffpreise sind also nicht schlecht für die Wirtschaft, sondern gut. Zur populären Argumentation, dass man ja billiger tanken kann und damit mehr Geld für den Konsum ausgeben kann, kann einmal folgendes dagegen gehalten werden. Wenn niemand mehr einen Job besitzt, nützt es dem Konsum auch nichts, wenn der Liter Benzin sich im Preis halbiert hat. Viele Fachleute sehen es ohnehin anders: Nur ein hoher Preis für den endlichen Rohstoff Öl (und andere Rohstoffe) schafft Innovationen, welche die Menschheit rechtzeitig auf das postfossile Zeitalter vorbereitet. Elektroautos, Solar– und Umwelttechnik – um nur einige zu nennen – dort entstehen die neuen Arbeitsplätze der Zukunft . Gleichzeitig sorgen hohe Rohstoffpreise für eine erhöhte Wirtschaftstätigkeit (Investitionen in Exploration steigen, was wiederum Equipment wie Bohrgeräte, Fahrzeuge, Schiffe etc. benötigt). Bezüglich dieser Argumentation ist es interessant, dass China letzte Woche bekannt gegeben hat, seine Lagerbestände in Rohstoffen aufzustocken (bereits seit längerem hat man Exportbeschränkungen für wichtige Rohstoffe verhängt). Angesichts der Überflutung mit US-Dollar (Helikopter-Ben macht derzeit seinem Namen alle Ehre) ist der Tausch von inflationärem Papiergeld in nicht beliebig reproduzierbare, harte Rohstoffe wohl nicht die schlechteste Idee der Chinesen.

Die Allmacht der US-Notenbank

Warum die Entscheidungen der Fed Auswirkungen auf die Finanzmärkte haben

Und was machen wir hier, in Europa? Es wird viel geredet hinter verschlossener Tür und nach außen hin hören wir in den Nachrichten oder lesen in den Zeitungen Stellungnahmen aus den Regierungskreisen, die nichts konkretes aussagen sondern nur beschwichtigen sollen. So langsam gibt es aber weniger Menschen, die sich beschwichtigen lassen wollen. Wozu auch? Bislang gibt es neben Worthülsen keinen Plan, auf dessen Grundlage ein Privathaushalt oder eine produzierende Firma ihre kurzfristige Planung abstellen könnte.

Rezepte gegen die Rezession

Was Deutschland plant

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Goldene Zeiten

Wirtschaftswissenschaftler verlieren Glauben an die eigene Kunst. Es läßt sich nicht vorhersagen und vergangene Vorhersagen erweisen sich immer mehr als falsch. Es reicht eben nicht Systemfehler zu beklagen und Wirtschaftssysteme des Kapitalismus und Staatssozialismus zu vergleichen – die soziale Marktwirtschaft ohne Verständnis für soziale Zusammenhänge zu beschwören.

Im Moment jagt das eine Rettungspaket das andere. Wir können uns kaum vor auf einmal sprudelnden Milliarden nicht retten – die Amerikaner lassen die Gelddruckpresse heiß laufen und das ohnehin bereits bestehende Fiat Geld wird dadurch noch weniger Wert. Beschwichtigungen der Politik und der Regierungen sind an der Tagesordnung und medial aufbereitete Aktivitäten lenken davon ab, dass es das Finanzsystem aus Wert und Gegenwert entgleist ist. Die Derivatenblase von 9.000 Billionen USD kreist immer noch auf den elektronischen Leitungen von Börse zu Börse um die Welt.

Die Regierungen und Politiker werden nicht müde, dem Bürger einzureden, dass die Sparquote viel zu hoch ist und sie deshalb lieber konsumieren sollen als bei den Sparkassen Geld anzulegen. Bei den Volks- und Reifeisenbanken haben sich

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Asiens Staatsfonds – Geld oder K.O.

Merkel pocht auf Kürzung für miese Manager

Die Bundesregierung will beim Weltfinanzgipfel in Washington durchsetzen, dass Bankmanager künftig für schlechte Leistungen finanzielle Abschläge in Kauf nehmen müssen. Das sagten Kanzlerin Merkel und Finanzminister Steinbrück kurz vor der Abreise.  

Gesamte Eurozone in Rezession

Die gesamte Eurozone steckt in der Rezession: Die Wirtschaftsleistung in den 15 Staaten der Währungsunion ging im dritten Quartal 2008 zum zweiten Mal in Folge um 0,2 Prozent zurück, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat nach Schätzungen mitteilte.  

Auto-Branche schlittert in die Kurzarbeit

Vorstandschef Dieter Zetsche schließt Arbeitszeitverkürzungen auch bei Daimler nicht mehr aus. Das Angstwort „Kurzarbeit“ greift um sich, vor allem bei den Autoherstellern und ihren Zulieferern. Grund: Der Autoabsatz in Europa fiel im Oktober um 14,5 Prozent unter den Vorjahreswert.

GM – Der Riese wankt

von Dorothea von Trotha, Washington Kaum ist die Wahl vorbei, droht den USA die nächste Firmenpleite: Der Auto-Gigant General Motors steht vor dem Aus. Wenn sich bis Jahresende keine Lösung finde, so Analysten, sei GM im Januar bankrott. Zwei Millionen Jobs stehen auf dem Spiel.  

Mehrere Metallfirmen wollen Lohn-Plus offenbar nicht zahlen

Unternehmen wollen Erhöhung laut Berichten verrechnen oder verschieben
 

Die Finanzkrise ist noch nicht vorbei, sie könnte sich noch ausweiten. Die nächsten Hiobsbotschaften aus den USA kündigen das Kreditkartendesaster und der Autokreditkollaps an. Allein in diesen beiden Sektoren lauern noch mal 100 bis 200 Milliarden Dollar an Abschreibungen. Wie viele Deutsche Banken wird es diesmal den Kopf kosten? Der Markt unterliegt derzeit solch extremen Veränderungen, da kann man nicht so weitermachen wie immer. Die Welt wird sich radikal ändern. Die extremen Marktbewegungen sind kein Zufall. Darin sind eindeutige Warnungen vor substanziellen Veränderungen in der Finanzwelt und in der Gesellschaft zu sehen. Waren wir die letzten Jahrzehnte noch heiter, dynamisch und expansiv, dann drehen wir bald das Rad zurück auf Kontraktion und Knappheit. Die Asienkrise war wie ein laues Lüftchen gegen den Orkan, der aus den USA die ganze Welt erschüttert. Während amerikanische Bankhäuser damals 8 Milliarden an dem K.O. von Thailand und anderen aufstrebenden Asiatischen Staaten verdienten, werden Asiens Staatsfonds an den Folgen der US-Krise noch in Jahrzehnten gewinnen.

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Charakterschwäche der Leistungsträger ist Krise

Ackermann wehrt sich gegen Regierungs-Rüge

Jetzt gibt er klein bei: Für seine abfälligen Bemerkungen zum Rettungspaket musste Josef Ackermann Prügel einstecken – nun ist alles anders. Die Deutsche Bank würde das Paket befürworten, auch wenn seine Bank das Geld nicht nötig habe.

 

Glos: Banker müssen Reue zeigen

Das Vertrauen ist futsch. Um es wieder zu gewinnen, wünscht sich Wirtschaftsminister Glos von den Managern ein Zeichen der Reue – und des Verzichts. Sie sollten ihre Bonuszahlungen streichen, so wie es Deutsche Bank-Chef Ackermann gemacht hat.

Ackermann entwickelt sich zum Buhmann der Nation

 

Glos und Ackermann, zwei Kontrahenten, die sich nicht verstehen. Obwohl sie beide das Gleiche wollen – in Ruhe gelassen werden und die Taschen voll. So sieht Reue aus bei dem einem und die Kooperation bei dem anderen. Und sie sind austauschbar, treffen sich oft aber ohne Ergebnis, weil sie keins haben wollen. Es läuft doch alles gut. Der Staat steht mit 500 Milliarden parat, falls es widererwarten nicht laufen sollte. Egal wie, die Lobbyisten haben Konjuktur, stehen auf den Fluren der Ministerien und bereiten die Gegenseitigen Scheingefechte. Damit wird die öffentliche Meinung in der Illusion gehalten, es passiert schon das Richtige und alle werden gerettet. Im Moment wird nur ausgesessen – auf einem Sack voll frisch gedruckten oder noch gar nicht vorhandenem Geld. Charakter ist anders. Mit Charakter verfolgt einer ein ethisches Ziel, ein Ergebnis, von dem alle profitieren. Auch die, deren Geldbörse von Hunger offen bleibt.

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Welche Krise ist die richtige

Bundeskanzler Ludwig Erhard am 2. April 1965 beim Besuch der Zeche Friedrich der Große, Schacht 6, in Herne (von Arnoldius)

Die Banken haben mit anderen Zockern und Wirtschaftskriminellen ein Risiko für die Gemeinschaft produziert, dass der Bundesregierung als Flächenbrand erscheint. Da die Demokratie auf dem sozialen Ausgleich beruht, versuchen die Regierungen Vertrauen zu schaffen, in dem sie den Kreislauf am Laufen halten. Zu welchem Preis? Ständige Gipfelkonferenzen lenken von Wachstumsbarierren und von der massiven Reduktion an Personal in der Strafverfolgung, das bei Klärung von Wirtschaftskriminalität fehlt. Diese beiden Aspekte verbinden sich mit Milliarden schweren Rettungspaketen zu einer unheilvollen Allianz der kollektiven Verdrängung von veränderbaren Problemen. Während dessen können kleinere und größere Corporationen zu Krisengewinnlern werden, in dem sie mit Hilfe von Lobbyisten entlang von eingefahrenen Strukturen die Ressourcen der Gemeinschaft (Steuerzahler) zu unproduktiven Kapitalvermehrung benutzen. Geld, das wir für Innovationen und deren Etablierung als Wachstumsfaktoren brauchen. So wird auch im ökonomischen Bereich im elitären Stil das Althergebrachte zementiert, wie es sich vermeintlich am Besten ausbeuten lässt.

Wir haben nicht das Problem mit Kapitalismus.

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Bungee-Sprung der Demokratie

Ermächtigungsgesetze

Rettungspaket im Eiltempo abgenickt
Der Weg für das Rettungspaket für den schwer getroffenen deutschen Finanzmarkt ist frei. Nach der Zustimmung von Bundestag und Bundesrat unterschrieb Bundespräsident Horst Köhler das Gesetz. Es tritt am Samstag in Kraft
Von der Idee zum Gesetz in 6 Tagen
von Thorsten Alsleben, Berlin
Was sonst mehrere Wochen dauert, ging beim großen Rettungspaket in gerade mal fünf Tagen. Ein Lehrstück in Sachen effektiver parlamentarischer Demokratie in Krisenzeiten.

 

Golden Gate Bridge

Die unten zusammengestellten Nachrichten eines Tages, vom 16.10.2008 auf ZDF.de zeigen zu deutlich, in welcher hysterischen Verwirrung wir uns gerade alle zusammen einig sind. Banken handeln mit faulen Krediten. Würden sie so etwas sich jemals vorgestellt haben in Verbindung mit dem Begriff „Bank“. Bis zu dieser Bankenkrise wurden vor allem Kreditnehmer als faule, gefährliche Bakterien durchleuchtet, die eine Bank infizieren könnten. Das neue ist, dass die Bank gieriger als der Kreditnehmer geworden ist, den Kreditnehmer quasi überholte, aber unterwegs nicht so schnell wie erforderlich die faulen Kredite loswerden konnte. Nicht einmal die berüchtigten Todesschwadronen der  Hedgefonds haben es geschafft, die unter dieser Last an selbst gezüchteten Bakterienstämmen von Krediten leidenden Banken zu befreien. Die Infektion ist zu einer Epidemie geworden, der nicht einmal die aggressivsten Händler der Hedgefonds Herr werden konnten.

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Krieg für Dollar gegen Euro – schleichende Währungsreformen

1944 wurde mit dem Bretton-Woods-System ein internationales, auf dem goldhinterlegten US-Dollar basierendes Währungssystem geschaffen, das jedoch 1973 scheiterte, nachdem die US-Regierung in Folge des Vietnamkriegs international zahlungsunfähig wurde und 1971 den Goldkernstandard endgültig aufgab. Ronald Reagan setzte mit der unverantwortlichen Liberalisierung des Ordnungsrahmens des Finanzmarktes noch eins drauf , seitdem haben sich Bankenprodukte immer mehr zu Wett- und Luftnummern entwickelt. Die Chinesen haben durch die momentane Finanzkrise alleine 500 Milliarden USD an Werten verloren, weil USD und damit verbundenen Papiere eine rasante Fahrt hinter sich haben und die privaten Kleinanleger in den USA sehen ihre Rente innerhalb von paar Tagen schwinden. Die Immobilienblase der USA war und ist nur einer der Höhepunkte dieser unheilvollen Kur von Ronald Reagan. Dieser setzte der Aufgabe von Goldstandard der goldbasierten Währungen den Stempel eines permanenten Misstrauens auf. „Fiat money“ in Verbindung mit Derivaten, Verbriefungsgeschäften und anderen Bankenprodukten ohne reale Grundlage ist ein giftiges Cocktail für die Werte, mit denen wir handeln. Das Geld ist dabei zum Selbstzweck geworden. Die Werte der Welt müssten um ein Drittel nach unten korrigiert werden, um das Verhältnis Geld und Gegenwert auf ein reales Verhältnis zurück zu bringen. Insofern ist die nun mehr aufgestellte Forderung „Keine Leistung ohne Gegenleistung“ ein wichtiges Kriterium für die Aufstellung eines neuen Ordnungsrahmen für Finanzgeschäfte auf der Welt. Und Aktien müssen wieder das sein, was sie sind: Teilhaberpapiere an einer Werte schaffenden Firma. Sie dürfen nicht durch Wetten auf dem Finanzmarkt hin und her gejagt werden. Bis dahin muss die Weltgemeinschaft den Kreislauf des vereinbarten Wert von „Fiat Moneys“ durch Stützungsmaßnahmen am laufen halten, sonst leiden unzählige Unschuldige unter den Auswirkungen ungebremster Gier von Einzelnen. „Ohne den Krieg hätten die USA eine bessere Konjunktur, höhere Aktienkurse und einen besseren Arbeitsmarkt“, sagt Allen Sinai, Chefökonom von Decision Economics. Er hat simuliert, wie sich die US-Wirtschaft ohne Krieg entwickelt hätte.

Euro-Länder beschließen Banken-Schutzschirm

Die 15 Euro-Länder haben einen Schutzschirm für ihr Bankensystem beschlossen. Sie einigten sich auf detaillierte Vorgaben für die nationale Unterstützung der Finanzinstitute. Unter anderem solle es Garantien für Kredite zwischen den Banken geben.

Bankenhilfe nach britischem Vorbild

Die 15 Staaten der Euro-Zone haben sich auf Garantien zur Sicherung der Zahlungsfähigkeit wichtiger Banken geeinigt. Das sagte Belgiens Finanzminister Reynders in Paris. Der bereits bekannt gewordene Entwurf der Gipfel-Erklärung sieht koordinierte Maßnahmen nach britischem Vorbild vor.

Am Sonntag Morgen flattert eine SMS am Handy rein: Rettungsaktionen verpuffen wirkungslos, Börsen weiter auf Talfahrt, Conergy Put mit +136% und Gold Call mit +5% ausgestoppt! Eine Information im Wettspiel der Börse. Zertifikate, Derivate und andere Zockerpapiere haben trotz Finanzmarktkrise immer noch Konjunktur. D. h. die Börsianer versuchen mit Wettspielen die Schutzschirme zu unterfliegen. Obwohl es Wetten sind, ist es angesichts des Geldwertes verständlich. Denn diese Wettpapiere dokumentieren die zweite Ebene des „Fiat Moneys“, d. h. eines Wertes, der nur auf Vertrauen, einer Vereinbarung folgt, solange diese Vereinbarung hält.

Der Krieg Dollar gegen Euro ist in der Welt von Papiergeld für beide Seiten in den letzten Wochen sichtbar schlecht ausgegangen – es gibt nur Verlierer und Opfer, ein paar Gewinnler, wie immer. Wenn wir uns über das NEUE VERTRAUEN Gedanken machen, dann dürfen wir am Wert des Geldes nicht vorbei gehen. Wir brauchen eine Basis für die Währungen, die sich nicht beliebig vergrößern lässt. In diesem Punkt hat Herr Ackermann von der Deutschen Bank recht: alles andere sind dagegen Peanuts. Vertrauen ist erst dann wieder hergestellt, wenn das Geld nicht einen Systemwert (Absprache), sondern seinen eigenen Wert zurück bekommt.

Die 40-€-Hose kostete früher 80 DM. Und die Bohrmaschine kostet jetzt 150 €. Bis 2002 zahlten Sie dafür 300 DM. Jetzt rechnen die meisten Menschen gar nicht mehr um. Wozu auch, denn die 99-DM-Stehlampe kostet ja mittlerweile 99 €. Oder 123 €. Schuld sollen gierige Händler, unverschämte Ölscheichs, streikfreudige Gewerkschafter sein. Inflation. Das sagen sie im Fernsehen. Das schreiben sie in der FAZ und im Handelsblatt. Ob das nicht gelogen ist. Inflation ist doch nicht Preisanstieg. Und sie, die Inflation beträgt offiziell nur 3%. Können die Macher der öffentlichen Meinung nicht rechnen, oder wollen die nicht? Missbrauchen die vielleicht sogar ihren Experten-Status, um uns was vorzugaukeln? 1 Euro hat den Wert einer Mark.

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Börsen schließen, weltweit für eine Woche

Freitag im Herbst, die Händler an der Börse freuen sich schon auf´s Wochenende, weg von dem unregierbaren Chaos, Ruhe – übers Wochenende ist die Börse 2 Tage zu. Wie jedes Wochenende. Kernschmelze, Supergau, Panik, Angst, Panikverkäufe und hektische Umschichtungen von einer Bank zur anderen . So etwa die gebrauchten Wörter von Experten und Teilnehmern des Finanzmarktes am heutigen Tag, während die Börsen in Folge wieder abgeben – der DAX heute Minus 10%. Was tun? Alles ist in einer Hektik, keiner kann in Ruhe nachdenken – und es wird weiter spekuliert. Rauf und runter. So sieht wahrlich Ruhe zu Umkehr nicht aus.
Die Notenbanken rund um den Globus haben  Milliarden gepumpt, um den abbrechenden Markt zu schützen. Es ist aber ganz offensichtlich keine Zeit vorhanden, diesem Geld den Atem zu geben, damit es seine positive Wirkung entfalten kann. Es ist eine Psychose, die im Moment die Welt regiert. Ob es ein bereinigendes Gewitter ist, wage ich zu bezweifeln, denn es ernährt sich selbst mit Wahnvorstellungen.
Wenn die Panik solche Ausmaße angenommen hat, wie diese Woche und vor allem heute, dann ist die Frage berechtigt, ob es nicht sinnvoller wäre, die Börsen für eine Woche weltweit, d.h. ausnahmslos alle zu schließen, damit alle zum Nachdenken und zu realem Bilanzieren kommen können. Die von den Notenbanken zur Verfügung gestellte Milliarden müssen wie Hefeteig aufgehen, Zeit haben, sich positiv, bedeutet tatsächlich stabilisierend auswirken zu können. Weder Gier noch Panik und schon gar nicht beide mit Schuldgefühlen verbunden sind gute Ressourcen für reales Wachstum, d.h. für reale Existenz. Wenn eine Psychose das reale Leben regiert, dann macht es keinen Sinn, die Psychose weiter Lebens bestimmend wirken zu lassen. Es muss behandelt werden, damit der Patient wieder die Gewalt über den Ablauf seines Lebens zurückgewinnt. Also doch am besten die Börsen weltweit um den Globus für eine Woche schließen und nachdenken, beruhigen, Vertrauen aufkommen lassen. Wenn wir die Börsen unkontrolliert weiter laufen lassen, dann kochen alle im eigenem Saft – und das ist der schlechteste Ratgeber, wenn man besonnen handeln will.

Merkel: Soziale Fesseln für „Exzess der Märkte“

Ringen um Wege aus der Krise: Kurz vor dem Euro-Gipfel hat Kanzlerin Merkel die Umgestaltung der Finanzmärkte gefordert. Der „Exzess der Märkte“ müsse in eine soziale Ordnung „eingezwängt“ werden. Berlin tüftelt indes eilig an einem Banken-Hilfsplan.

G7 will „mit allen Mitteln“ kämpfen

Die Finanzminister der sieben führenden Industrienationen (G7) haben einen gemeinsamen Aktionsplan gegen die Finanzkrise beschlossen. „Alle zur Verfügung stehenden Mittel“ sollen zum Einsatz kommen, um die wichtigsten Finanz-Institutionen zu sichern.

Bundesregierung plant Rettungsplan für Banken

Die Bundesregierung bereitet einen Rettungsplan für die Finanzkrise vor, sagte Regierungssprecher Wilhelm dem ZDF. Medienberichten zufolge soll es bald erhebliche Garantien für Kredite geben. Im Gegenzug möchte sich der Staat bei Banken einkaufen.

Trichet ruft Händler zur Besinnung

EZB rechnet mit Wirtschaftsabschwung
Wenn ein Präsident der Europäischen Zentralbank „exzessiven Pessimismus“ an den Börsen geißelt und die Händler aufruft, „zur Besinnung zu kommen“, ist die Lage ernst. Jean-Claude Trichet will mit dieser drastischen Wortwahl zur Ordnung rufen.

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Steinbrück legt Vorschläge bei G7-Treffen vor

Notiz vor den Regeln: It´s the economy, stupid!
CNN-Bildschirme wie immer in Krisen, rabiat aktuell, der Moderator im „Situation Room“ wollte wissen, was die US-Bürger vom großen „Bail Out“ hielten, dem Milliarden-Rettungspaket, mit dem die US-Finanzbranche nun aus den Schwierigkeiten rausgepaukt werden soll. Der Server des Nachrichtensenders brach unter der Wucht der wütenden E-Mails aufgebrachter US-Bürger fast zusammen. Kein Wunder, was soll zum Beispiel ein kleiner Angestellter wie der auf dem Flughafen – wenig Geld, wenig Urlaub, viel Arbeit – von Milliarden-Abfindungen für Börsenversager halten? Auf die US-Wahlen darf man gespannt sein. Wieder einmal bestätigt sich Bill Clintons Slogan von anno dazumal: It´s the economy, stupid!

8 „Verkehrsregeln“ für die Finanzmärkte
Die Krise auf den Finanzmärkten hat sich weiter zugespitzt. Das schnelle, koordinierte Eingreifen der Notenbanken hat geholfen, die unmittelbaren Probleme zu lindern. International wurden zahlreiche Initiativen ergriffen, um das Finanzsystem zu stärken und krisenfester zu machen. Die wichtigste Herausforderung bleibt bestehen: Das Vertrauen in das internationale Finanzsystem wieder herzustellen.

Vorschläge des Bundesfinanzministeriums
Dringend notwendig ist, jetzt international abgestimmte Regeln für die Finanzmärkte zu finden, um Krisen künftig besser vorzubeugen. Dazu skizziert Bundesfinanzminister Peer Steinbrück acht „Verkehrsregeln“. Sie umfassen wichtige Bereiche, auf die sich die internationale Gemeinschaft nach Ansicht des Bundesfinanzministeriums konzentrieren sollte. Beim G7-Finanzminsitertreffen in Washington wird der Bundesfinanzminister die Vorschläge diskutieren.

 

Die acht Punkte im Wortlaut:

1. Bilanzierungspflicht für Finanzinnovationen
Wir sind uns einig, dass Finanzinnovationen beachtliche Vorteile, beispielsweise bei einem gezielten Management von Finanzrisiken bringen können. Ein Grund für die Schärfe der Finanzkrise ist, dass die beachtliche Innovationskraft der Finanzindustrie auch dafür genutzt wurde, Risiken aus den Bilanzen der Finanzinstitute auszulagern und damit die aufsichtlichen Kapitalanforderungen zu umgehen.
Dies muss künftig unterbunden werden: Wir wollen, dass Banken Risiken eingehen können, aber nur solche, die sie mit ausreichend unterlegt und in der Bilanz aufgeführt haben. Nur eine solche Transparenz schützt vor vergleichbaren Krisen wie der gegenwärtigen und einem drohenden Vertrauensverlust, der die Grundlagen der Finanzindustrie selbst in Frage stellt.
Finanzinnovationen müssen künftig in Zielsetzung und Verwendung transparent werden, nur so können sie einen positiven Beitrag zu wirtschaftlicher Entwicklung und Stabilität leisten.

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